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23. April: Welttag des Buches und des Urheberrechts

Der Welttag des Buches und des Urheberrechts ist ein besonderes Ereignis zur Förderung der Freude am Buch und am Lesen.

Lesen fördert die Kreativität und die Konzentrationsfähigkeit, es erweitert den Wortschatz, steigert das Mitgefühl sowie den Gerechtigkeitssinn. Wer lesen kann, hat bessere Bildungschancen und eine bessere Aussicht auf erfolreiche Erwerbskarrieren. Grundlage dafür ist der Zugang zu Büchern, der gerade für Kinder und Jugendliche von großer Bedeutung ist. Während der Covid-19-Pandemie war dieser Zugang teilweise eingeschränkt.

Der Welttag des Buches und des Urheberrechts möchte auf die Bedeutung des Lesens aufmerksam machen und dafür sensiblisieren, wie wichtig eine chancengerechte und faire gesellschaftliche Teilhabe ist. Das gilt nicht nur für die Nutzenden von Literatur, sondern auch in Bezug auf die Chancen von Kreativschaffenden in der Buchbranche.

Der europäische Buchmarkt wird zu großen Teilen von westlichen Autorinnen und Autoren dominiert. Afrikanische Schriftstellerinnen und Schriftsteller sind unterrepräsentiert, was auch an hohen Produktionskosten, unzureichendem Urheberschutz, unfairen Handelsbedingungen und dem fehlenden Zugang zu europäischen Verlagen liegt.

Politik, Buchhandlungen und Verlage stehen daher auch in Deutschland in der Verantwortung durch neue Netzwerke, Kooperationen und Handelspraktiken zur Vielfalt der literarischen Landschaft beizutragen. Die Deutsche UNESCO-Kommission ist gemeinsam mit der Frankfurter Buchmesse 2018 die ersten Schritte zur Förderung eines gerechteren globalen Buchhandels gegangen und treibt diese Bemühungen im Rahmen der Initiative Fair Culture weiter voran.

Urheberrecht 

Das erste internationale Abkommen zum Urheberschutz wurde 1886 mit der Berner Übereinkunft zum Schutz von Werken der Literatur und der Kunst geschlossen. Neben Honoré de Balzac gehörte Victor Hugo zu seinen wichtigen Verfechtern, dessen berühmtes Zitat bis heute gilt: „Das Buch als Buch gehört dem Autor, aber als Gedanke gehört es – der Begriff ist keineswegs zu mächtig – der Menschheit.”  

1952 folgte das Welturheberschaftsabkommen (Universal Copyright Convention) der UNESCO. In Deutschland trat das erste Urheberrechtsgesetz (UrhG) 1965 in Kraft. Seitdem sind über 41 weitere Fassungen des Gesetzes entstanden. Die unzureichende Durchsetzung des Urheberrechts schädigt der Schaffung und Verbreitung lokaler kultureller Produkte und bedroht die kulturelle Vielfalt. Die Digitalisierung hat auf diesem Feld auch in der Buchbranche neue Herausforderungen mit sich gebracht, die es zu bewältigen gilt.  

Großes Lesefest am 23. April

Die zentrale Aktion zum Welttag des Buches in Deutschland wird vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels, der Stiftung Lesen und weiterer Partner organisiert. Am großen Lesefest zum 23. April beteiligen sich Buchhandlungen, Verlage, Bibliotheken, Schulen und Lesebegeisterte. Weitere Informationen zu den einzelnen Aktivitäten finden sich auf der Website des Aktionstages.

Hintergrund 

1995 hat die UNESCO-Generalkonferenz den 23. April zum Welttag des Buches und des Urheberrechts erklärt. Es ist der vermutete Todestag einiger Größen der Weltliteratur, darunter William Shakespeare und El Inka Garcilaso de la Vega. Mit ihrem Einsatz für das Buch und das Urheberrecht setzt sich die UNESCO nicht nur für die Rechte von Autorinnen und Autoren, sondern auch für Kreativität, Vielfalt und den gleichberechtigten Zugang zu Wissen ein: Vom Netzwerk der „Creative Cities of Literature“ über die Förderung der Lesekompetenz und des mobilen Lernens bis hin zur Förderung des offenen Zugangs zu wissenschaftlichen Erkenntnissen und Bildungsressourcen. Seit 2001 ernennt die UNESCO außerdem jedes Jahr eine Welthauptstadt des Buches. World Book Capital im Jahr 2022 ist die mexikanische Stadt Guadalajara. 

Die UNESCO Creative Cities of Literature

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