UNESCO-Weltbildungsbericht

Der UNESCO-Weltbildungsbericht gibt einen Überblick über die weltweiten Fortschritte bei der Umsetzung der Agenda Bildung 2030 (SDG 4).

UNESCO-Weltbildungsberichte

Der UNESCO-Weltbildungsbericht (Global Education Monitoring Report) evaluiert die weltweiten Fortschritte bei der Umsetzung der Agenda Bildung 2030 (SDG 4), die als integraler Bestandteil der Sustainable Development Goals (SDGs) im September 2015 von den Vereinten Nationen verabschiedet wurde. Regierungen weltweit haben sich verpflichtet, die Globalen Nachhaltigkeitsziele bis zum Jahr 2030 zu erreichen.

Das Bildungsziel von Sustainable Development Goal 4 – der Agenda Bildung 2030 – lautet: „Bis 2030 für alle Menschen inklusive, chancengerechte und hochwertige Bildung sicherstellen sowie Möglichkeiten zum lebenslangen Lernen fördern.“ Die UNESCO koordiniert die Umsetzung dieses Ziels und ist für das Monitoring verantwortlich. Der Weltbildungsbericht erscheint alle ein bis zwei Jahre. Der nächste Weltbildungsbericht 2023 wird sich mit dem Einsatz von Technologien in der Bildung beschäftigen.

Präsentation des Weltbildungsberichts 2021/22 in Deutschland
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Weltbildungsbericht 2021/22

UNESCO fordert bessere staatliche Aufsicht für private Bildungseinrichtungen, um Ungleichheiten zu reduzieren

Im neuen Weltbildungsbericht warnt die UNESCO vor zunehmender Ungleichheit durch hohe Kosten und unzureichende staatliche Regulierung im privaten Bildungssektor. Der Bericht, den die UN-Organisation unter dem Titel „Die Rolle nicht-staatlicher Akteure in der Bildung“ am 10. Dezember vorgelegt hat, präsentiert fünf Empfehlungen für qualitativ hochwertige Bildung für alle Menschen.

350 Millionen Kinder und Jugendliche besuchen weltweit nicht-staatliche Schulen. Allerdings fehlen in vielen Ländern Vorschriften für den privaten Bildungssektor oder die Fähigkeit, solche Vorschriften umzusetzen. Laut dem UNESCO-Bericht wirkt sich das negativ auf die Bildungsqualität aus und verschärft die Ungleichheit zwischen Arm und Reich.

Nur 27 Prozent der Länder untersagen explizit eine Gewinnorientierung von Grund- und weiterführenden Schulen. Diese steht dem Ziel der Vereinten Nationen entgegen, allen Menschen zwölf Jahre kostenfreie Schulbildung zu gewähren. Weniger als die Hälfte der untersuchten Länder reguliert die Zulassung zu nicht-staatlichen Schulen. Nur sieben Prozent verfügen über Quotenregelungen, die den Zugang für benachteiligte Schülerinnen und Schüler verbessern.

Insbesondere Haushalte in den am wenigsten entwickelten Ländern wenden einen großen Anteil ihres Einkommens für die Bildung ihrer Kinder auf. Beträgt der Anteil privater Ausgaben an den Bildungskosten in Staaten mit hohem Einkommen nur 16 Prozent, sind es in ärmeren Ländern bis zu 39 Prozent. Dies führt dazu, dass viele Familien auf Kredite angewiesen sind, um ihren Kindern den Schulbesuch zu ermöglichen.

Die UNESCO fordert die Staatengemeinschaft auf, ihre gesetzlichen Vorschriften zu prüfen und legt fünf Empfehlungen für mehr Gerechtigkeit im Bildungswesen vor:

1. Die Bemühungen müssen intensiviert werden, um den Zugang zu zwölf Jahren kostenfreier, öffentlich finanzierter schulischer und einem Jahr vorschulischer Bildung für alle Kinder und Jugendlichen zu erleichtern. Jedes dritte Land investiert weniger als vier Prozent seines Bruttoinlandsprodukts oder weniger als 15 Prozent seiner öffentlichen Ausgaben in Bildung und unterschreitet damit die international abgestimmten Mindeststandards.

2. Es müssen Qualitätsstandards für alle staatlichen und nicht-staatlichen Bildungseinrichtungen etabliert werden, um zu vermeiden, dass parallele Systeme mit unterschiedlichen Anforderungen, Materialien und Arbeitsbedingungen die Entwicklung hin zu einem kohärenten Bildungssystem für alle behindern.

3. Die Regierungskompetenzen in der Aufsicht und Durchsetzung von Vorschriften müssen gestärkt werden. In der Praxis sind viele Regeln unzureichend formuliert oder werden nicht umgesetzt. Regierungen müssen an einer vertrauensvollen Beziehung zu nicht-staatlichen Anbietern arbeiten, sie ermutigen ihre Angebote bei den zuständigen Behörden anzumelden, Willkür in den eigenen Regelwerken eliminieren und die richtigen Anreize setzen, damit diese Anbieter ihre Schulen im Sinne der Lernenden führen.

4. Innovationen im Sinne des Gemeinwohls sollten gefördert und alle Beteiligten zusammengebracht werden. Regierungen sollten partnerschaftlich mit allen Akteuren zusammenarbeiten, gute Praxis evaluieren und Ressourcen zur Verfügung stellen, um einen Erfahrungsaustausch zu ermöglichen. Gute Ideen sollen erprobt und skaliert werden.

5. Bildung muss vor Partikularinteressen Einzelner geschützt werden. Wahrung von Transparenz und Integrität im öffentlichen Bildungswesen hilft den am stärksten benachteiligten Lernenden.

UNESCO-Weltbildungsbericht 2020

Unter dem Titel „Inklusion und Bildung: Für alle heißt für alle“ befasst sich der UNESCO-Weltbildungsbericht 2020 mit dem Stand der Inklusion in Bildungssystemen weltweit. Die Autorinnen und Autoren untersuchen, welche Fortschritte auf dem Weg zu inklusiver, chancengerechter und hochwertiger Bildung gemacht wurden und welche Hürden noch bestehen. Lehrkräften wird dabei eine zentrale Rolle zugeschrieben. Die Inklusion muss weiterhin vorangetrieben werden, kreative Lösung und innovative Ansätze einiger Staaten sind wichtige Impulse auf diesem Weg. Mehr

UNESCO-Weltbildungsbericht 2019

Unter dem Titel „Migration, Flucht und Bildung: Brücken bauen statt Mauern“ befasst sich der UNESCO-Weltbildungsbericht 2019 mit den Wechselwirkungen und Zusammenhängen von Migration, Flucht und Bildung. Das Autorenteam untersucht, inwiefern Geflüchtete sowie Migrantinnen und Migranten Zugang zu inklusiver, chancengerechter und hochwertiger Bildung haben und welche Bedeutung dies hat – sowohl für sie selbst als auch für die Gemeinschaften, die sie aufnehmen. Mehr

UNESCO-Weltbildungsbericht 2017/18

Der UNESCO-Weltbildungsbericht 2017/18 trägt den Titel „Verantwortung für Bildung: Unsere Verpflichtungen erfüllen“. Der Bericht macht darauf aufmerksam, dass die ehrgeizigen Ziele der Agenda Bildung 2030 nur durch das Zusammenwirken einer Vielzahl von Akteuren erreicht werden können. Er diskutiert, welche Beiträge unter anderem Regierungen, Schulen, Lehrkräfte, Eltern und internationale Organisationen leisten müssen, damit eine chancengerechte und hochwertige Bildung für alle Menschen sichergestellt wird. Mehr

UNESCO-Weltbildungsbericht 2016

Der UNESCO-Weltbildungsbericht 2016 unter dem Titel „Bildung für Mensch und Erde: Eine nachhaltige Zukunft für alle schaffen" zeigt, dass Bildung für das Erreichen der 17 Globalen Nachhaltigkeitsziele essentiell ist. Der UNESCO-Bericht macht deutlich, dass selbst ein langsamer Fortschritt im Bildungsbereich in den nächsten 15 Jahren einen erheblichen Einfluss auf die Verwirklichung zentraler Entwicklungsziele hat. Bildung trägt beispielsweise entscheidend zum Bewusstsein für den Klimawandel bei. Dennoch werden der Klimawandel und weitere Umweltveränderungen weltweit lediglich in der Hälfte aller Lehrpläne genannt. Nur 40 Prozent der 15-Jährigen in OECD-Ländern haben grundlegende Kenntnisse über ökologische Fragestellungen und Themen. Mehr

Rückblick: Aktionsprogramm „Bildung für alle“, 2000-2015

Bis zum Jahr 2015 evaluierte die Berichtsreihe die Umsetzung des weltweiten Aktionsprogramms „Bildung für alle“ (Education for All, 2000-2015). Der Weltbildungsbericht 2015 zog eine kritische Bilanz. Nur ein Drittel der Weltgemeinschaft erreichte die sechs Bildungsziele, zu denen sie sich im Jahr 2000 selbst verpflichtet hat: Ausbau der frühkindlichen Bildung, Grundschulbildung für alle Kinder, Absicherung der Lernbedürfnisse Jugendlicher, die Reduzierung der Analphabetenrate unter Erwachsenen um die Hälfte, die Überwindung von Geschlechterdisparitäten und die Verbesserung der Bildungsqualität.

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