Kultur und Natur

Biosphärenreservate weltweit

Mit derzeit 748 Biosphärenreservaten stärkt die UNESCO nachhaltige Entwicklung in 134 Ländern weltweit. Damit trägt sie zur Erreichung der Ziele der Agenda 2030 bei. 

Biosphärenreservate fördern Lösungsansätze, die den Erhalt der biologischen Vielfalt mit ihrer nachhaltigen Nutzung durch den Menschen in Einklang bringen. Sie sind Modellregionen für nachhaltige Entwicklung in unterschiedlichen ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Kontexten. Insgesamt leben mehr als 275 Millionen Menschen auf der Welt in Biosphärenreservaten (dies entspricht mehr als drei Prozent der Weltbevölkerung).

UNESCO-Biosphärenreservate weltweit

Publikation

Weltnetz der Biosphärenreservate 2019-2020.
UNESCO-Kommissionen Österreichs, Deutschlands, der Schweiz und Luxemburgs, 2020

Das UNESCO-Programm „Der Mensch und die Biosphäre“ (MAB), das Grundlage für Biosphärenreservate und deren Anerkennung bildet, wurde 1970 eingerichtet. Es war das erste globale Programm, das sich umfassend mit der Beziehung zwischen Mensch und Umwelt beschäftigte und multidisziplinäre Forschungsansätze nutzte. 1978 wurde das erste Biosphärenreservat von der UNESCO ernannt.

Grundlage für das MAB-Programm und die Arbeit von Biosphärenreservaten bilden unter anderem die Sevilla-Strategie von 1995, die MAB-Strategie 2015-2025, der Aktionsplan von Lima von 2016 und der "Exzellenzprozess" von 2021. Deutschland hat für die Gründung des MAB-Programms wichtige politische und fachliche Impulse gegeben und tut dies bis heute.

"Seit mehr als einem halben Jahrhundert steht das UNESCO-Programm 'Der Mensch und die Biosphäre' an der Spitze eines weltweiten Bestrebens, die Beziehungen zwischen Mensch und Erde neu zu überdenken." -  Ms Audrey Azoulay, Generaldirektorin der UNESCO

Im Rahmen des MAB-Programms der UNESCO vernetzen sich die Biosphärenreservate auf nationaler, regionaler und internationaler Ebene, um gemeinsam zur Förderung von biologischer Vielfalt und nachhaltiger Entwicklung beizutragen. Das dynamische und interaktive Weltnetz der Biosphärenreservate verbindet eine Vielzahl von Akteuren aus unterschiedlichen Regionen miteinander. Im Vordergrund stehen dabei insbesondere der Wissens- und Erfahrungsaustausch sowie ein partizipativer Dialog zwischen den MAB-Akteuren, um so gemeinsam Ansätze zu entwickeln, damit Gesellschaften den nachhaltigen Wandel aktiv mitgestalten, Armut effektiv bekämpft und Respekt für kulturelle Werte gefördert werden.

Weltkongresse aller Biosphärenreservate werden in größeren zeitlichen Abständen durchgeführt. Außerdem gibt es innerhalb des Weltnetzes eine Vielzahl von regionalen Netzwerken, wie beispielsweise den Zusammenschluss von Biosphärenreservaten aus Europa und Nordamerika im Netzwerk EuroMAB oder von afrikanischen Biosphärenreservaten im Netzwerk AfriMAB.

Zur vollständigen Liste aller Biosphärenreservate

Die Deutsche UNESCO-Kommission in der internationalen Zusammenarbeit

Internationale Zusammenarbeit und die Stärkung des Multilateralismus spielen für die Arbeit der Deutschen UNESCO-Kommission eine zentrale Rolle. Sie kooperiert mit anderen UNESCO-Nationalkommissionen zu unterschiedlichen Themen aus dem Mandatsbereich der UNESCO und setzt sich dabei unter anderem für die Förderung von UNESCO-Biosphärenreservaten auf internationaler wie auch regionaler Ebene ein. Mit ihrem internationalen Engagement in diesem Bereich leistet sie einen Beitrag zur Umsetzung der Ziele des MAB-Programms und zur internationalen Zusammenarbeit zwischen den UNESCO-Nationalkommissionen sowie weiteren Schlüsselakteuren des MAB-Programms. Sie trägt so dazu bei, das Weltnetz der Biosphärenreservate als Ort des globalen Austauschs zwischen lokalen Expertinnen und Experten zu stärken.

Dabei unterstützt die Deutsche UNESCO-Kommission unter anderem auch langfristige internationale Partnerschaften zwischen UNESCO-Biosphärenreservaten, wie zum Beispiel zwischen dem deutschen Biosphärenreservat Rhön und dem südafrikanischen Biosphärenreservat Kruger-to-Canyons.

Förderung von UNESCO-Biosphärenreservaten im südlichen Afrika

Im Fokus der internationalen Arbeit der Deutschen UNESCO-Kommission steht auch die Förderung des MAB-Programms im südlichen Afrika. Sie wird dabei vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) unterstützt.

Im Rahmen des Programms „Model Regions for Sustainable Development: Fostering UNESCO Biosphere Reserves in Southern Africa“ stellt die Deutsche UNESCO-Kommission Partnernationalkommissionen Förderung bereit für

  • Nominierungsprozesse zur Einrichtung neuer UNESCO-Biosphärenreservate,
  • den Aufbau von Managementstrukturen und weitere Aktivitäten zur Erweiterung und Sicherung der Qualität von bereits ernannten Biosphärenreservaten,
  • die lokale Verankerung der Biosphärenreservate unter besonderer Berücksichtigung der Einbindung der Bevölkerung und
  • den Wissensaustausch und Netzwerkaufbau zwischen den verschiedenen Akteurinnen und Akteuren des MAB-Programms in der Region und auf internationaler Ebene.

Das Programm setzt die Deutsche UNESCO-Kommission seit 2017 in und mit neun UNESCO-Nationalkommissionen in Ländern der Region Südliches Afrika um (Botswana, Eswatini, Lesotho, Malawi, Mosambik, Namibia, Sambia, Simbabwe und Südafrika).

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