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Die Deutsche UNESCO-Kommission trauert um Ehrenmitglied Prof. Dipl.-Ing. Peter Paul Canisius

Mit tiefer Betroffenheit teilt die Deutsche UNESCO-Kommission die Nachricht vom Tod ihres ehemaligen Präsidenten, Professor Dipl.-Ing. Peter Paul Canisius, der sich bis zuletzt als Ehrenmitglied der Deutschen UNESCO-Kommission für die Werte der UNESCO einsetzte.

Professor Canisius war als Präsident der Deutschen UNESCO-Kommission, als Fachausschuss-Vorsitzender, als Mitglied und schließlich als Ehrenmitglied der Deutschen UNESCO-Kommission über Jahrzehnte eng und leidenschaftlich verbunden. Noch bis vor Kurzem hat er sich nachdrücklich in die Mitgliederversammlung und die Entwicklung der deutschen UNESCO-Mitgliedschaft eingebracht.

In einer Schlüsselzeit für die UNESCO und die deutsche Mitgliedschaft, nach dem ersten Austritt der USA und Großbritanniens und nach der Wiedervereinigung Deutschlands, hat sich Professor Canisius in seiner neunjährigen Amtszeit als Präsident unermüdlich für die Reform der UNESCO engagiert. Er hat ebenso entscheidend daran mitgewirkt, dass sich die beiden Nationalkommissionen der Bundesrepublik Deutschland und der DDR zusammenschlossen und dass sich die „vereinte“ Deutsche UNESCO-Kommission in den Folgejahren den aktuellen Herausforderungen anpasste. Dabei war ihm die Stärkung der Rolle der Nationalkommissionen innerhalb der UNESCO stets ein wichtiges Anliegen. Schon bevor er im Sommer 1989 von der Mitgliederversammlung zum Präsidenten der Deutschen UNESCO-Kommission gewählt worden war, hatte er bereits Deutschland in wichtigen internationalen Fachgremien, darunter im zwischenstaatlichen Allgemeinen Informationsprogramm der UNESCO, vertreten.

Ein Höhepunkt seiner Amtszeit als Präsident war sicherlich das Wirken als Präsident der Programmkommission der Generalkonferenz 1993, als erster Vertreter Deutschlands nach 27 Jahren.

Das Einbringen von Professor Canisius in viele Themen und Programme der UNESCO hat bis heute Spuren hinterlassen. Er engagierte sich unter anderem als Gründungspräsident und Vorsitzender des Internationalen Aufsichtsrats des Moskauer UNESCO-Instituts für Informationstechnologie im Bildungswesen. Es würde den Rahmen sprengen, all seine Verdienste aufzulisten. Ebenso zahlreich und verdient sind seine Ehrungen – allen voran im Jahr 2000 das Große Bundesverdienstkreuz.

Unter der Präsidentschaft von Professor Canisius hat sich die UNESCO-Kommission des vereinigten Deutschlands zu einer der aktivsten Nationalkommissionen in der UNESCO entwickelt, die damals wie heute höchste internationale Anerkennung genießt.

Der Tod von Professor Canisius erfüllt uns mit Trauer. Unser aufrichtiges Beileid und unsere Anteilnahme gelten seiner Familie und seinen Freunden. Die Deutsche UNESCO-Kommission wird ihm ein ehrendes Andenken bewahren.