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UNESCO verurteilt wiederholte Angriffe auf kulturelles Erbe in Odessa auf das Schärfste

Die ukrainische Hafenstadt Odessa wurde in den letzten Tagen wiederholt von Russland angegriffen. Die UNESCO ist zutiefst bestürzt und verurteilt auf das Schärfste den Angriff der russischen Streitkräfte auf mehrere Kulturstätten im Stadtzentrum von Odessa, anerkannt als Welterbestätte "Historisches Zentrum von Odessa".

Die Altstadt von Odessa wurde im Januar 2023 von der UNESCO zum Welterbe erklärt und zugleich in die Liste des gefährdeten Menschheitserbes aufgenommen.

Eine vorläufige Bewertung in Odessa hat ergeben, dass mehrere Museen im Welterbegebiet beschädigt sind, darunter das Archäologische Museum, das Schifffahrtsmuseum und das Literaturmuseum. Sie alle waren von der UNESCO und den örtlichen Behörden mit dem Blauen Schild, dem Erkennungszeichen des Haager Übereinkommens von 1954, gekennzeichnet worden.

Die Museen, die bereits seit Beginn der russischen Invasion von der UNESCO unterstützt werden, haben besonders von der Durchführung dringender Reparatur-, Schutz- und Digitalisierungsmaßnahmen profitiert, die im Mittelpunkt der Nothilfeprogramme der UNESCO für die Ukraine stehen, die in enger Zusammenarbeit mit den internationalen Partnern der Organisation durchgeführt werden, so die UNESCO.

Darüber hinaus wurde eine Reihe weiterer bedeutender Kulturstätten beschädigt, darunter die Verklärungskathedrale, die erste und wichtigste orthodoxe Kirche in Odessa, die 1794 gegründet wurde.

“This outrageous destruction marks an escalation of violence against cultural heritage of Ukraine. I strongly condemn this attack against culture, and I urge the Russian Federation to take meaningful action to comply with its obligations under international law, including the 1954 Hague Convention for the Protection of Cultural Property in the Event of Armed Conflict and the 1972 World Heritage Convention.”

"Diese ungeheuerliche Zerstörung stellt eine Eskalation der Gewalt gegen das kulturelle Erbe der Ukraine dar. Ich verurteile diesen Angriff auf die Kultur aufs Schärfste und fordere die Russische Föderation auf, sinnvolle Maßnahmen zu ergreifen, um ihren völkerrechtlichen Verpflichtungen nachzukommen, einschließlich der Haager Konvention zum Schutz von Kulturgut bei bewaffneten Konflikten von 1954 und der Welterbekonvention von 1972."

Audrey Azoulay

Generaldirektorin der UNESCO

Die UNESCO wird weiterhin mit den Managern der Welterbestätten sowie den lokalen und nationalen Behörden zusammenarbeiten, um den dringenden Bedarf an Unterstützung zu ermitteln. In den kommenden Tagen wird die UNESCO eine Mission nach Odessa entsenden, um eine erste Einschätzung der Schäden vorzunehmen.

Diese Angriffe stehen im Widerspruch zu den jüngsten Erklärungen der russischen Behörden über die Vorsichtsmaßnahmen, die getroffen wurden, um Welterbestätten in der Ukraine einschließlich ihrer Pufferzonen zu schonen, so die UNESCO.

Die vorsätzliche Zerstörung von Kulturstätten kann einem Kriegsverbrechen gleichkommen, wie auch der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen - in dem die Russische Föderation ständiges Mitglied ist - in der Resolution 2347 (2017) anerkannt hat.

Dieser Krieg stellt eine immer größere Bedrohung für die ukrainische Kultur dar. Bislang hat die UNESCO seit dem 24. Februar 2022 Schäden an 270 Kulturstätten in der Ukraine festgestellt.

Schwerpunktthema: Krieg in der Ukraine

Krieg in der Ukraine

Ukraine

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Am 24. Februar 2022 begann der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine. Seitdem dauert die Invasion Russlands mit zunehmender Härte und Zerstörung an. Die UNESCO und die Deutschen UNESCO-Kommission verurteilen das Vorgehen Russlands.
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