Inhalte und Schwerpunkte
Bisher, das heißt bis einschließlich des Weltberichts 2022, hat sie sich dabei auf Erfolge, Herausforderungen und Fortschritte bei der Umsetzung des UNESCO-Übereinkommens zur Vielfalt kultureller Ausdrucksformen (2005) konzentriert. Ab 2025 umfassen die UNESCO-Weltkulturberichte auch alle weiteren kulturbezogenen Arbeitsbereiche der UNESCO wie das materielle und immaterielle Kulturerbe.
Ausgangspunkt für die UNESCO-Weltberichte sind insbesondere die vierjährlichen nationalen Staatenberichte, die von den Vertragsstaaten des Übereinkommens bei der UNESCO eingereicht werden, sowie weitere relevante Daten und Analysen, zum Beispiel die Ergebnisse zur Umsetzung der Empfehlung zum Status der Künstlerinnen und Künstler von 1980. Damit sind die Weltkulturberichte neben den Staatenberichten ein wichtiges Evaluations- und Monitoringinstrument, welches zu einer besser informierten, partizipativen und transparenten Governance im Kultur- und Kreativsektor weltweit beiträgt. Wer für einzelne Themenfelder und Staaten mehr wissen will, erfährt dies üblicherweise durch die Staatenberichte, die als Grundlage für die Weltberichte dienen.
Traditionell haben die UNESCO-Weltberichte vier Themenschwerpunkte:
Stärkung der Governance im Kulturbereich
Verbesserung der Bedingungen für die Mobilität von Kunstschaffenden
Integration von Kultur in nachhaltige Entwicklungsstrategien
Förderung der Menschenrechte und Grundfreiheiten.
Diese vier Ziele sind eng mit den Zielen der Agenda 2030 der Vereinten Nationen verknüpft und tragen zu ihrer Verwirklichung bei.
Repräsentation von Frauen
8 %
Nur 8 % der Leistungen von Dirigierenden weltweit wurden 2019 von Frauen erbracht.
Weltkulturberichte 2015, 2018 und 2022
Der erste von mittlerweile drei Weltkulturberichten erschien 2015. Er untersuchte die politischen Auswirkungen des UNESCO-Übereinkommens zur Vielfalt kultureller Ausdrucksformen ab 2005, dem Entstehungsjahr des UNESCO-Übereinkommens.
Der Weltkulturbericht von 2018 zeigte trotz zahlreicher Fortschritte bei der Umsetzung des Übereinkommens Defizite etwa beim ausgewogenen Zugang zu Handelsmärkten mit Kulturgütern und Dienstleistungen, bei der Künstlerfreiheit, Mobilität und Geschlechtergerechtigkeit.
Der Weltkulturbericht von 2022 trug den Titel "Politik für Kreativität neu | gestalten. Kultur als globales öffentliches Gut“ und fiel mitten in die Covid-19-Pandemie. Als wesentliche Herausforderungen identifizierte er die soziale Absicherung von Kulturtätigen, Geschlechtergerechtigkeit, digitale Transformation und die Teilhabe des Globalen Südens am Kunst- und Kulturmarkt und -sektor.
Die deutschsprachigen Fassungen der Weltkulturberichte werden von den deutschsprachigen Nationalkommission von Deutschland, Luxemburg, Schweiz und Österreich gemeinschaftlich erstellt.
Angriffe auf Künstlerinnen
978
Angriffe auf Künstlerinnen und Künstler im Jahr 2020. Tendenz steigend.