#SOSAfricanHeritage
UNESCO-Welterbe Twyfelfontein /Ui-//aes und Namib Sandmeer: Welterbe digitalisieren

Um die zwei namibischen Welterbestätten auch während der Pandemie zugänglich zu machen, visualisiert Namibias National Heritage Council sie mit Mitteln des Sonderprogramms #SOSAfricanHeritage der Deutschen UNESCO-Kommission digital.

Das Sonderprogramm
Ziel des Sonderprogramms #SOSAfricanHeritage der Deutschen UNESCO-Kommission ist es, an 22 Welterbestätten und Biosphärenreservaten in Ländern Afrikas zum Erhalt selbstständiger und dauerhaft tragfähiger Organisationsstrukturen beizutragen sowie Räume zu sichern, die der Bildung für Weltoffenheit und Nachhaltigkeit sowie der kulturellen Vielfalt gewidmet sind.
Die Welterbestätte Twyfelfontein /Ui-//aes beherberg eine der größten Konzentrationen von Felsgravuren in Afrika. Die Kulturstätte beherbergt jungsteinzeitliche Zeichnungen von Tieren sowie von menschlichen und tierischen Fußabdrücken. Über einen Zeitraum von mindestens 2000 Jahren dokumentiert sie so auf einzigartige und umfassende Weise verschiedene rituelle Praktiken der Jäger-Sammler-Gemeinschaften des südlichen Afrikas. Wie kaum eine andere Stätte veranschaulicht sie außerdem die Verbindungen zwischen den rituellen und wirtschaftlichen Praktiken der Jäger und Sammler.
Die Naturstätte Namib-Sandwüste ist die einzige Küstenwüste der Welt. Mit einer Fläche von über drei Millionen Hektar und einer Pufferzone von 899.500 Hektar besteht das Gebiet aus zwei Dünensystemen: Einem alten, halbverfestigten, das von einem jüngeren, aktiven überlagert wird. Nebel ist die Hauptwasserquelle des Geländes und sorgt für eine einzigartige Umgebung, in der sich endemische wirbellose Tiere, Reptilien und Säugetiere an eine sich ständig verändernde Vielfalt von Mikrohabitaten und ökologischen Nischen anpassen.
Einschränkungen durch Pandemie
Seit Beginn der Pandemie und der anschließenden Grenzschließungen weltweit sind die negativen Auswirkungen in Namibia vor allem in der Tourismusindustrie zu spüren. Während wenige einheimische Touristen die beiden Welterbestätten besuchen, stammt die Mehrheit der Besuchenden dem internationalen Ausland. Der grenzschließungsbedingte Rückgang der Besucherzahlen macht sich aktuell vor allem in geringeren Einnahmen bemerkbar, welche die Institution normalerweise in die Erhaltung und Verwaltung der Stätten investiert hätten.
Abhilfe durch virtuellen Zugang
Um den Zugang zu den außergewöhnlichen Kultur- und Naturerbestätten aufrecht zu erhalten, nutzt der National Heritage Council Nambias die Projektmittel der Deutschen UNESCO-Kommission dazu, die digitale Kommunikation der beiden Welterbestätten zu diversifizieren. Gemeinsam mit der Namibian Broadcasting Corporation (NBC) wird Bildmaterial über die Welterbestätten Twyfelfontein /Ui-//aes und Namib-Sandmeer produziert und auf unterschiedlichsten Plattformen präsentiert. Das Material soll auch während der Feierlichkeiten zum Afrikanischen Welterbetag, der jährlich am 5. Mai begangen wird, verwendet werden.
Das Konsortium
Mit dem Sonderporgramm beteiligt sich die Deutsche UNESCO-Kommission am Konsortium des Internationalen Hilfsfonds 2020, der auf Initiative des Auswärtigen Amtes und des Goethe-Instituts im Sommer 2020 eingerichtet wurde, um Organisationen aus Kultur und Bildung im Ausland schnell in der Corona-Pandemie zu unterstützen.
Das Förderprojekt
- Geförderte Stätte: Twyfelfontein /Ui-//aes
- Land: Namibia
- Art der Stätte: UNESCO-Welterbe (Kulturerbe)
- Auszeichnungsjahr: 2007
Website des UNESCO- Welterbezentrums
- Geförderte Stätte: Namib-Sandwüste
- Land: Namibia
- Art der Stätte: UNESCO-Welterbe (Naturerbe)
- Auszeichnungsjahr: 2013