#SOSAfricanHeritage
UNESCO-Welterbe Twyfelfontein bzw. /Ui-//aes und Namib Sandmeer: Welterbe digitalisieren
Um die zwei namibischen Welterbestätten auch während der Pandemie für den Tourismus zugänglich zu machen, filmte sie Namibias National Heritage Council mit Mitteln des #SOSAfricanHeritage-Programms. Das entstandene Bildmaterial soll das Bewusstsein der Bevölkerung für die Stätten wecken und mehr Gäste anlocken.
Das Sonderprogramm
Ziel des Sonderprogramms #SOSAfricanHeritage der Deutschen UNESCO-Kommission ist es, UNESCO-Welterbestätten und Biosphärenreservate in Ländern Afrikas bei der Bewältigung der Covid-19-Pandemie zu unterstützen. Dadurch trägt #SOSAfricanHeritage zum Erhalt selbstständiger und dauerhaft tragfähiger Organisationsstrukturen bei und sichert Räume, die der Bildung für Weltoffenheit und Nachhaltigkeit sowie der kulturellen Vielfalt gewidmet sind.
In der Welterbestätte Twyfelfontein bzw. /Ui-//aes findet sich eine der größten Konzentrationen von Felsgravuren in Afrika. Die jungsteinzeitlichen Gravuren stellen Tiere sowie menschliche und tierische Fußabdrücke dar. Über einen Zeitraum von mindestens 2000 Jahren dokumentiert die Kulturerbestätte so auf einzigartige und umfassende Weise verschiedene rituelle Praktiken der von der Jagd und dem Sammeln von Pflanzen lebenden Gemeinschaften des südlichen Afrikas.
Die Naturerbestätte Namib-Sandwüste ist die einzige Küstenwüste der Welt. Mit einer Fläche von über drei Millionen Hektar und einer Pufferzone von 899.500 Hektar besteht das Gebiet aus zwei Dünensystemen: Einem alten, halbverfestigten, das von einem jüngeren, aktiven Dünensystem überlagert wird. Nebel ist die Hauptwasserquelle der Namib und sorgt für eine einzigartige Umgebung, in der sich endemische wirbellose Tiere, Reptilien und Säugetiere an eine sich ständig verändernde Vielfalt von Mikrohabitaten und ökologischen Nischen anpassen.
Einschränkungen durch Pandemie
Seit Beginn der Pandemie und den anschließenden Grenzschließungen weltweit erlebt in Namibia vor allem die Tourismusbranche schwere Folgen. Während zwar noch wenige einheimische Touristinnen und Touristen die beiden Welterbestätten besuchen, stammt üblicherweise die Mehrheit der Gäste aus dem internationalen Ausland.
Der grenzschließungsbedingte Rückgang der Besucherzahlen macht sich aktuell vor allem in geringeren Einnahmen bemerkbar, welche die Institutionen normalerweise in die Erhaltung und Verwaltung der Stätten investieren.
Abhilfe durch virtuellen Zugang
Um den Zugang zu den außergewöhnlichen Kultur- und Naturerbestätten aufrecht zu erhalten, nutzte der National Heritage Council Namibias die Projektmittel der Deutschen UNESCO-Kommission dazu, die digitale Kommunikation der beiden Welterbestätten zu verbessern. Gemeinsam mit der Namibian Broadcasting Corporation (NBC) produzierte er Bildund Videomaterial über die beiden Welterbestätten Twyfelfontein bzw. /Ui-//aes und Namib-Sandmeer.
Durch Dokumentarfilme, einzelne Clips und Fotos sollen möglichst viele Menschen erreicht werden, um so das Verständnis und das Bewusstsein der Öffentlichkeit für die Stätten zu stärken und den Wunsch zu wecken, diese für heutige und zukünftige Generationen zu erhalten – und künftig zu besuchen.
Man erhofft sich, dass dadurch mehr nationale und internationale Reisende Interesse an den Welterbestätten entwickeln. Das Videomaterial soll auch während der Feierlichkeiten zum Afrikanischen Welterbetag, der jährlich am 5. Mai begangen wird, verwendet werden.
Das Konsortium
Mit dem Sonderporgramm beteiligt sich die Deutsche UNESCO-Kommission am Konsortium des Internationalen Hilfsfonds 2020, der auf Initiative des Auswärtigen Amtes und des Goethe-Instituts im Sommer 2020 eingerichtet wurde, um Organisationen aus Kultur und Bildung im Ausland schnell in der Corona-Pandemie zu unterstützen.
Das Förderprojekt
- Geförderte Stätte: Twyfelfontein bzw. /Ui-//aes
- Land: Namibia
- Art der Stätte: UNESCO-Welterbe (Kulturerbe)
- Auszeichnungsjahr: 2007
Website des UNESCO- Welterbezentrums
- Geförderte Stätte: Namib-Sandwüste
- Land: Namibia
- Art der Stätte: UNESCO-Welterbe (Naturerbe)
- Auszeichnungsjahr: 2013