Das Förderprojekt
- Geförderte Stätte: Mono Delta
- Land: Benin und Togo
- Art der Stätte: UNESCO-Biosphärenreservat
- Auszeichnungsjahr: 2017
Das Biosphärenreservat Mono-Delta erstreckt sich über eine Fläche von 346.285 Hektar im Südwesten Benins bis über die Grenze nach Togo. Das Gebiet umfasst das Schwemmland, das Delta und die Ufer des Flusses Mono. Es ist ein Mosaik verschiedener Ökosysteme, das hauptsächlich aus Mangroven, Savannen, Lagunen, Überschwemmungsgebieten und Wäldern besteht. Fast zwei Millionen Menschen leben im Gebiet des Biosphärenreservats von Landwirtschaft, Weidewirtschaft, Forstwirtschaft und Fischerei.
Bouche du Roy ist ein Teilgebiet des Biosphärenreservats in Benin, in dem der Schutz und die Erhaltung der Mangrovenwälder, der Lagunensysteme und der Eiablageplätze von vier vom Aussterben bedrohten Meeresschildkrötenarten sowie der Schutz der ebenfalls gefährdeten Seekühe im Vordergrund stehen. Besondere Bedrohungen für das Biosphärenreservat sind der Raubbau an den Mangrovenwäldern und Fischbeständen, die Wilderei auf Meeresschildkröten und Seekühe sowie die Verschmutzung der Gewässer durch Plastikmüll.
Um diese Belastungen zu reduzieren und gleichzeitig eine nachhaltige Bewirtschaftung der Ökosysteme zu gewährleisten, wurden in den Jahren vor der Pandemie Überwachungspatrouillen und Sensibilisierungsmaßnahmen eingeführt.
Einschränkungen durch die Pandemie
Aufgrund der Einschränkungen durch die Pandemie mussten all diese Aktivitäten eingestellt werden. Während 2019 im Rahmen des ökologischen Monitorings nur 19 degradierte Mangrovensümpfe identifiziert wurden, waren es im Mai 2020 - ohne Patrouillen - bereits 59 degradierte Flächen. Zudem verstärkte der abrupte Einbruch der Tourismuseinnahmen die Überfischung und Übernutzung der natürlichen Ressourcen.
Abhilfe durch digitales Monitoring, virtuellen Tourismus und Online-Training
Durch das von der Deutschen UNESCO-Kommission finanzierte Projekt konnte Eco-Benin das digitale Patrouillenüberwachungssystem SMART im Biosphärenreservat Mono-Delta einführen. SMART ermöglicht ein dauerhaftes Umweltmonitoring auf mehr als 60 Prozent der Fläche des Biosphärenreservats - auch in Pandemiezeiten. Dazu wurden nicht nur die notwendigen technischen Geräte angeschafft, sondern auch 20 Teammitglieder in deren Anwendung geschult. Dank des digitalen Monitoringsystems konnten beispielsweise besonders überfischte Mangrovengebiete identifiziert werden, in denen Eco-Benin dann gezielt Aufklärungsveranstaltungen über nachhaltigere Fischereimethoden durchführte.
Darüber hinaus entwickelte Eco-Benin für die lokale Bevölkerung - insbesondere für Jugendliche - ein fünfteiliges Online-Training, um Wissen über das Ökosystem Meer zu vermitteln und das Bewusstsein für die Notwendigkeit von Schutzmaßnahmen zu schärfen. Die Resonanz war so groß, dass einige Jugendliche in ihren Dörfern eigene Initiativen zur Eindämmung der Müllverschmutzung gegründet haben.
Über eine WebseiteExterner Link: ist nun auch virtueller Tourismus im Biosphärenreservat möglich. Teil der Webseite ist eine Spendenseite, auf der Interessierte gezielt für das Biosphärenreservat spenden und so alternative Finanzierungsquellen für den Naturschutz schaffen können.
Zur Übersichtsseite des Sonderprogramms #SOSAfricanHeritage
Ziel des Sonderprogramms #SOSAfricanHeritage der Deutschen UNESCO-Kommission war es, UNESCO Welterbestätten und Biosphärenreservate in Ländern Afrikas bei der Bewältigung der Covid-19-Pandemie zu unterstützen. Dadurch hat #SOSAfricanHeritage zum Erhalt selbstständiger und dauerhaft tragfähiger Organisationsstrukturen beigetragen.