Das Förderprojekt
- Geförderte Stätte: Tsingy de Bemaraha
- Land: Madagaskar
- Art der Stätte: UNESCO-Welterbe (Naturerbe)
- Auszeichnungsjahr: 1990
- Offizielle UNESCO-Webseite der Welterbestätte Externer Link:
Das Naturreservat Tsingy de Bemaraha liegt im Westen Madagaskars und erstreckt sich über 152.000 Hektar. Das Weltnaturerbe bietet eine große Vielfalt an spektakulären geomorphologischen Strukturen, mehr noch, es ist eine wahre Kathedrale aus Kalkstein und damit eine der bedeutendsten Naturlandschaften der Insel und der Welt.
Der westliche Teil des Plateaus zeichnet sich durch ein stark zerklüftetes Relief aus, das größtenteils von einem dichten, trockenen Laubwald bedeckt ist. Im östlichen Teil ist der Wald von Savannen durchsetzt. Der Tsingy de Bemaraha gilt wegen seines Reichtums an Tier- und Pflanzenarten als ein Zentrum des Endemismus.
Einschränkungen durch die Pandemie
Die Covid-19-Pandemie hatte vielfältige wirtschaftliche und soziale Auswirkungen auf Madagaskar, die sich auch auf den Schutz des UNESCO-Welterbes auswirkten. Insbesondere die Nahrungsmittelknappheit und die Armut in den ländlichen Gebieten nahmen zu. Gleichzeitig war seit Beginn der Pandemie ein massiver Anstieg von Bränden zu verzeichnen. Bereits Mitte Mai 2020 überstieg die Zahl der per Satellit registrierten Brandherde die Gesamtzahl der im Jahr 2019 dokumentierten Fälle. Die Schäden vor Ort waren massiv: 969 Hektar Savanne verbrannten. Zudem häuften sich Fälle von illegalem Holzeinschlag.
Der Nationalpark gehört zu den meistbesuchten Zielen des internationalen Tourismus in Madagaskar. Die Schließung des Parks für den Tourismus hatte Auswirkungen auf die finanziellen Mittel, die der Parkverwaltung zur Verfügung standen.
Abhilfe durch Dialog und technische Ausstattung
Das von der Deutschen UNESCO-Kommission geförderte Projekt stärkte die Widerstandsfähigkeit der lokalen Bevölkerung und der Naturerbestätte gegenüber Waldbränden und den Folgen der Covid-19-Pandemie. Dazu entwickelte Madagascar National Parks eine integrative Brandbekämpfungsstrategie, die lokale Interessensvertretungen, Gemeinden und Behörden sowie das Management der Stätte gleichermaßen einbezog.
Zur besseren Überwachung und Früherkennung möglicher Brände wurden im Rahmen des Projekts GPS-Geräte und Smartphones angeschafft. Das Parkpersonal wurde mit Wassersäcken ausgestattet und in der Waldbrandbekämpfung geschult. Auch die Bevölkerung wurde durch Aufklärungskampagnen stärker in die Brandbekämpfung einbezogen. Rund 100 Familien erhielten Hühner, Maissaatgut und Reiskleie, um sich im Pandemiefall selbst versorgen zu können.
Zur Übersichtsseite des Sonderprogramms #SOSAfricanHeritage
Ziel des Sonderprogramms #SOSAfricanHeritage der Deutschen UNESCO-Kommission war es, UNESCO Welterbestätten und Biosphärenreservate in Ländern Afrikas bei der Bewältigung der Covid-19-Pandemie zu unterstützen. Dadurch hat #SOSAfricanHeritage zum Erhalt selbstständiger und dauerhaft tragfähiger Organisationsstrukturen beigetragen.