Das Förderprojekt
- Geförderte Stätte: Alte Städte von Djenné
- Land: Mali
- Art der Stätte: UNESCO-Welterbe (Kulturerbe)
- Auszeichnungsjahr: 1988
- Offizielle UNESCO-Webseite der WelterbestätteExterner Link:
Djenné ist eine der bekanntesten Städte des Niger-Binnendeltas und das Zentrum der mittelalterlichen Lehmarchitektur im Oberen Niger. Sie liegt 570 km nordöstlich von Bamako und ist eine der ältesten Städte in Afrika südlich der Sahara. Die Stätte ist ein Ensemble, das lange Zeit die typische afrikanische Stadt symbolisierte. Sie ist auch besonders repräsentativ für die islamische Architektur in Afrika südlich der Sahara.
Die Welterbestätte zeichnet sich durch die bemerkenswerte Verwendung von Lehm aus. Dies gilt insbesondere für die Große Moschee, die sowohl von außergewöhnlichem monumentalem als auch von religiösem Wert ist. Aufgrund fehlender Mittel für den Erhalt der Bauten und anhaltender Raubgrabungen stehen die Altstädte von Djenné seit 2016 auf der UNESCO-Liste des gefährdeten Welterbes.
Einschränkungen durch die Pandemie
Die Große Moschee von Djenné wies verschiedene Mängel auf: Die Fassaden waren teilweise stark verwittert und rissig. Regen hatte die Dächer geschwächt. Der Verputz der Umfassungsmauern war abgeschwemmt. Minarette und Eckverzierungen bröckelten ab. Das Baumaterial des Treppenhauses an der Nordseite war verwittert.
All diese Mängel stellten eine ernsthafte Bedrohung für das UNESCO Welterbe dar. Die vom malischen Kulturministerium ursprünglich geplanten Renovierungsarbeiten wurden aufgrund der Pandemie abrupt gestoppt.
Abhilfe durch alternative Finanzierung
Dank der Unterstützung von #SOSAfricanHeritage konnte die Mission Culturelle de Djenné die notwendigen Renovierungsarbeiten an der Moschee wie geplant durchführen. Risse wurden ausgebessert und Hohlräume aufgefüllt, so dass sich die Moschee nun wieder in einem guten Zustand befindet.
Große Teile der lokalen Bevölkerung beteiligten sich an den Renovierungsarbeiten, wodurch eine Plattform für Begegnung und gegenseitigen Wissensaustausch sowie eine Einkommensmöglichkeit geschaffen wurde. Ältere, erfahrene Maurer bildeten neue Arbeitskräfte in den traditionellen Lehmbautechniken aus. So erfuhren die beteiligten Gemeindemitglieder beispielsweise, dass die traditionelle Zugabe von Karitébutter die Haltbarkeit des Lehmputzes deutlich verlängert. Der Austausch zwischen den Arbeitern trug so dazu bei, kulturelles Wissen zu bewahren.
Zur Übersichtsseite des Sonderprogramms #SOSAfricanHeritage
Ziel des Sonderprogramms #SOSAfricanHeritage der Deutschen UNESCO-Kommission war es, UNESCO Welterbestätten und Biosphärenreservate in Ländern Afrikas bei der Bewältigung der Covid-19-Pandemie zu unterstützen. Dadurch hat #SOSAfricanHeritage zum Erhalt selbstständiger und dauerhaft tragfähiger Organisationsstrukturen beigetragen.