Das Förderprojekt
- Geförderte Stätte: Vallée de Mai
- Land: Seychellen
- Art der Stätte: UNESCO-Welterbe (Naturerbe)
- Auszeichnungsjahr: 1983
- Offizielle UNESCO-Webseite der WelterbestätteExterner Link:
Das Vallée de Mai auf der Granitinsel Praslin ist ein 19,5 Hektar großes Gebiet, das sich seit prähistorischen Zeiten kaum verändert hat. Die Landschaft wird dominiert von der weltweit größten Population der endemischen Coco de Mer-Palme, die von globaler Bedeutung ist. Keine bekannte Pflanze der Welt hat größere Samen. Der Wald beherbergt außerdem fünf weitere endemische Palmenarten sowie zahlreiche Tierarten, die nur in einem bestimmten, räumlich abgegrenzten Gebiet vorkommen.
Einschränkungen durch die Pandemie
Vor Ausbruch der Pandemie galt das Vallée de Mai als das meistbesuchte Naturwunder der Seychellen. Im Jahr 2020 erlebte das Weltnaturerbe jedoch einen extremen Rückgang der Besucherzahlen. Gleichzeitig nahm die Wilderei auf seine wertvollste natürliche Ressource, die Samen der Coco de Mer-Palme, zu. Während der direkte Einkommensverlust auf 2,05 Millionen Dollar geschätzt wird, ist der ökologische Verlust durch die Samenwilderei nicht bezifferbar.
Die mit der Erhaltung des Welterbes beauftragte Seychelles Islands Foundation erhält kein Budget von der Regierung, sondern finanziert sich selbst. Ihre Forschungs- und Monitoringaktivitäten sind vollständig von den Einnahmen aus dem Tourismus abhängig. Durch die Pandemie musste sie ihre Arbeit stark einschränken. Dies und die gestiegene Wilderei auf die Coco de Mer-Palme, die auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion (IUCN) steht, bedrohte die Welterbestätte akut.
Abhilfe durch neue Technologie und Gesundheitsschutz
Das von der Deutschen UNESCO-Kommission geförderte Projekt stärkte die Widerstandsfähigkeit des Naturschutzgebietes Vallée de Mai gegen Wilderei und die der umliegenden Gemeinden gegen die Covid-19-Krise. Die Seychelles Islands Foundation installierte im Vallée de Mai ein Alarm- und Videoüberwachungssystem, gleichzeitig schulte sie das Sicherheitspersonal und stattete es aus, um die Wilderei von Samen der Coco de Mer-Palme zu verhindern. Außerdem wurden mit großer Unterstützung der lokalen Gemeinden 100 Samen der Palme gepflanzt.
Um die Welterbestätte trotz der Covid-19-Pandemie unter strengen Hygienevorschriften geöffnet halten zu können, wurden Schutzmaterialien angeschafft, Lehrvideos produziert und Informationstafeln aufgestellt. Dadurch konnte die Welterbestätte wieder 300 Besucherinnen und Besucher pro Woche empfangen, was für die nachhaltige Finanzierung der Schutzaktivitäten der Seychelles Islands Foundation von großer Bedeutung war.
Zur Übersichtsseite des Sonderprogramms #SOSAfricanHeritage
Ziel des Sonderprogramms #SOSAfricanHeritage der Deutschen UNESCO-Kommission war es, UNESCO Welterbestätten und Biosphärenreservate in Ländern Afrikas bei der Bewältigung der Covid-19-Pandemie zu unterstützen. Dadurch hat #SOSAfricanHeritage zum Erhalt selbstständiger und dauerhaft tragfähiger Organisationsstrukturen beigetragen.