Das Förderprojekt
- Geförderte Stätte: Historische Stätten der Eisenverhüttung
- Land: Burkina Faso
- Art der Stätte: UNESCO-Welterbe (Kulturerbe)
- Auszeichnungsjahr UNESCO-Welterbe: 2019
- Offizielle UNESCO-Webseite der Welterbestätte Externer Link:
Die Welterbestätte Historische Stätten der Eisenverhüttung besteht aus fünf Teilgebieten in verschiedenen Provinzen Burkina Fasos und umfasst insgesamt 15 noch erhaltene Rennöfen, mehrere Ofenbauten, Bergwerke sowie Siedlungsspuren, die Aufschluss über die jahrtausendealte Eisenverhüttung in Afrika geben. Bei den Rennöfen handelt es sich um 50 bis 220 cm hohe Schachtöfen aus Lehm oder Stein, die zur Eisengewinnung dienten.
Die Stätten sind ein herausragendes Beispiel für die Vielfalt traditioneller Verhüttungsmethoden von Eisenerz in Burkina Faso, deren Aufkommen ab dem 8. Jahrhundert v. Chr. großen Einfluss auf die Geschichte Afrikas hatte. Ab dem 11. Jahrhundert n. Chr. entwickelten sich die Eisenhütten zu Massenproduktionsstätten, wovon die bis heute fast vollständig erhaltenen Rennöfen zeugen. Form und Gestaltung der Öfen sind sehr vielfältig. Spuren der Eisenerzverarbeitung mit riesigen Schlackenansammlungen sind noch erkennbar. In den Dorfgemeinschaften von Yamané, Kindibo und Douroula, wo sich einige der erhaltenen Öfen befinden, spielen Schmiede bis heute eine wichtige Rolle in der Fortführung überlieferter Riten und sozialer Praktiken.
Einschränkungen durch die Pandemie
Die Erhaltung der Stätten ist durch verschiedene Faktoren gefährdet, die sich gegenseitig beeinflussen und durch den Ausbruch der Covidien-19-Pandemie verstärkt wurden. Dazu gehören vor allem die Beeinträchtigung der unmittelbar angrenzenden Flächen durch die landwirtschaftliche Nutzung, die freie Beweidung der historischen Rennöfen, die Erosion durch Regenwasser und die Ausbreitung schädlicher Pflanzenarten im Gebiet der Stätten. Diese verschiedenen Bedrohungen, die im Managementplan für die Stätten beschrieben sind, sollten eigentlich durch eine Reihe konkreter Maßnahmen angegangen werden. Dem Ministerium für Kultur, Kunst und Tourismus und damit auch der Direktion für Welterbestätten wurden jedoch die finanziellen Mittel zur Umsetzung des jährlichen Arbeitsplans von der Regierung entzogen, da sie für Maßnahmen gegen die Pandemie benötigt wurden.
Abhilfe durch Fortbildung und Sichtbarkeit
Ziel des durch #SOSAfricanHeritage geförderten Projekts war es, den Schutz der fünf Teilgebiete der Historischen Stätten der Eisenverhüttung in Burkina Faso zu fördern und so ihren universellen Wert zu erhalten. Dafür wurden die Fähigkeiten und Kapazitäten der zuständigen lokalen Verwaltungsorgane ausgebaut und die Sichtbarkeit der Stätten erhöht.
Die Direktion für Welterbestätten bildete dazu die lokal Verantwortlichen fort. Sie wurden befähigt, ihrerseits die lokale Bevölkerung für den Schutz der Stätten zu sensibilisieren und selbst die nötigen Instandhaltungsmaßnahmen durchzuführen, wie das Beschneiden von Bäumen und regelmäßige Wartungsarbeiten. Darüber hinaus wurden Schilder an den Stätten aufgestellt, die die historische Bedeutung des jeweiligen Teilgebietes erläutern. Dadurch will die Direktion bei der lokalen Bevölkerung ein besseres Verständnis für den Wert der Stätten fördern und so langfristig ihren Erhalt sichern.
Zur Übersichtsseite des Sonderprogramms #SOSAfricanHeritage
Ziel des Sonderprogramms #SOSAfricanHeritage der Deutschen UNESCO-Kommission war es, UNESCO Welterbestätten und Biosphärenreservate in Ländern Afrikas bei der Bewältigung der Covid-19-Pandemie zu unterstützen. Dadurch hat #SOSAfricanHeritage zum Erhalt selbstständiger und dauerhaft tragfähiger Organisationsstrukturen beigetragen.