Das Förderprojekt
- Geförderte Stätte: Mont Nimba
- Land: Guinea, Côte d’Ivoire
- Art der Stätte: UNESCO-Biosphärenreservat und UNESCO-Welterbe (Naturerbe)
- Auszeichnungsjahr UNESCO-Biosphärenreservat: 1980
- Auszeichnungsjahr UNESCO-Welterbe: 1982
- Offizielle UNESCO-Webseite der Welterbestätte Externer Link:
Die Bergkette des Nimba-Massivs zwischen Côte d’Ivoire und Guinea, deren höchster Punkt der 1.752 Meter hohe Mount Nimba ist, ist ein wahrer "Wasserturm" mit rund 50 Quellen. Die Berghänge, die in den tieferen Lagen mit dichtem Wald und grasbewachsenen Bergweiden bedeckt sind, weisen eine besonders reiche endemische Flora und Fauna auf. Das Naturschutzgebiet rund um die Bergkette hat eine Gesamtfläche von 17.540 Hektar, davon 12.540 in Guinea und 5.000 in Côte d’Ivoire.
Das UNESCO-Welterbe, das zusätzlich auch als UNESCO-Biosphärenreservat anerkannt ist, beherbergt eine Vielzahl endemischer Tier- und Pflanzenarten, deren Populationen für den gesamten afrikanischen Kontinent von Bedeutung sind. Besonders bedrohte Arten wie die Mikropotamogale und die lebendgebärende Kröte des Mount Nimba sowie Schimpansen, die Steine als Werkzeuge benutzen, sind hier beheimatet.
Einschränkungen durch die Pandemie
Die Präfektur Lola, in der das Welterbe Mount Nimba liegt, war zunächst vergleichsweise wenig von Covid-19 betroffen. Das Management des Biosphärenreservats bzw. der Welterbestätte konnten aufrechterhalten werden. Das Schutzgebiet ist jedoch seit Jahrzehnten durch den zunehmenden Druck der in der Region lebenden Bevölkerung bedroht. Die Bevölkerung wächst stark und die Nachfrage nach natürlichen Ressourcen steigt. Während die naturnahen Wälder, die die Hänge des Nimba-Massivs bedecken, bisher keinen großen Schaden genommen haben, ist die Tierwelt stark von Wilderei betroffen. Das Welterbe steht daher seit 1992 auf der UNESCO-Liste des gefährdeten Welterbes.
Abhilfe durch Patrouillen, Daten und Bewusstseinsbildung
Das von der Deutschen UNESCO-Kommission geförderte Projekt stärkte die grundlegenden Schutzmaßnahmen im Schutzgebiet. Durch vermehrte Kontroll- und Anti-Wilderer-Patrouillen konnten drei Wilderer verhaftet und 150 Kabelfallen sichergestellt werden. Die teilweise grenzüberschreitenden Patrouillen verbesserten auch die Zusammenarbeit zwischen den für das Schutzgebiet verantwortlichen Institutionen auf guineischer und ivorischer Seite. Mitarbeiter der Parkverwaltung wurden zudem im Wildtiermonitoring geschult. Sie sind nun in der Lage, mit Hilfe von GPS-Geräten Übersichtskarten über die Sichtungen von Menschenaffen zu erstellen und so zum Beispiel besonders wichtige Patrouillenrouten auszuarbeiten.
Teil des Projektes war auch die Anlage von Brandschneisen im Biosphärenreservat, die eine schnelle Ausbreitung von Buschfeuern verhindern sollten. In den angrenzenden Dörfern führte das Biosphärenreservatsbüro zudem Informationskampagnen durch. Diese sensibilisierten die lokale Bevölkerung neben der Bekämpfung von Buschbränden auch für Themen wie Wilderei, Holzeinschlag oder Holzkohleproduktion. Dadurch konnte bereits während der Projektlaufzeit ein Rückgang der Brände festgestellt werden.
Zur Übersichtsseite des Sonderprogramms #SOSAfricanHeritage
Ziel des Sonderprogramms #SOSAfricanHeritage der Deutschen UNESCO-Kommission war es, UNESCO Welterbestätten und Biosphärenreservate in Ländern Afrikas bei der Bewältigung der Covid-19-Pandemie zu unterstützen. Dadurch hat #SOSAfricanHeritage zum Erhalt selbstständiger und dauerhaft tragfähiger Organisationsstrukturen beigetragen.