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Das Förderprojekt

Die „Heiligen Kaya-Wälder der Mijikenda“ sind zehn separate Waldgebiete, die über eine Strecke von etwa 200 Kilometern entlang der Küste Kenias verteilt liegen. In den Wäldern befinden sich die Überreste zahlreicher befestigter Dörfer, die sogenannten Kayas des Volkes der Mijikenda. Die Kayas, die ab dem 16. Jahrhundert entstanden und in den 1940er Jahren aufgegeben wurden, gelten der lokalen Bevölkerung heute als Wohnstätten ihrer Vorfahren. Sie werden als heilige Stätten verehrt und als solche von den Ältestenräten gepflegt. Das Welterbe ist als einzigartiges Zeugnis einer kulturellen Tradition und für seine direkte Verbindung zu einer lebendigen Tradition in die UNESCO-Welterbeliste eingeschrieben. Mit der Förderung im Rahmen des Programms #SOSAfricanHeritage 2020 wurden bereits Ansätze für den generationenübergreifenden Austausch zum Schutz der Stätten gefördert. Das Projekt 2021 baute hierauf auf.

2 Personen stehen vor einer Hütte, die dem Ahnenkult dient.
Dem Ahnenkult dienende Kaya in den Heiligen Wäldern | © National Museums of Kenya

Einschränkungen durch die Pandemie

Die Erhaltung der heiligen Kayas ist eng mit der Durchführung traditioneller Zeremonien verbunden. Die durch die Covid-19-Pandemie auferlegten Beschränkungen für soziale Zusammenkünfte führten dazu, dass diese Zeremonien nicht mehr durchgeführt werden konnten. Dies hatte direkte Auswirkungen auf die Infrastruktur der Stätten: Die traditionellen Hütten der Kaya Kauma waren aufgrund des starken Insektenbefalls teilweise eingestürzt, Waldwege waren zugewachsen, Versammlungs- und Gebetsstätten befanden sich in einem schlechten Zustand und heilige Artefakte wurden gestohlen. 

Abhilfe durch Renovierung und Begegnung mit den Ältesten

National Museums of Kenya hat im Rahmen von #SOSAfricanHeritage 2021 den verfallenen Kaya Kauma restauriert. Die Ältesten, deren traditionelle Aufgabe es ist, die heiligen Stätten zu pflegen, wurden bei der Renovierung der Hütten und den Aufräumarbeiten von Jugendlichen aus der lokalen Bevölkerung unterstützt. So wurden nicht nur Einkommensmöglichkeiten geschaffen, sondern auch kulturelles Wissen über die Verwaltung und Erhaltung der Kayas weitergegeben.

Gruppenfoto von Teilnehmenden einer der Projektaktivitäten
Teilnehmende bei einer der Projektaktivitäten | © National Museums of Kenya

Schon das erste #SOSAfricanHeritage-Projekt in den „Heiligen Kaya-Wäldern der Mijikenda“ hatte zum Ziel, den Austausch und den Zusammenhalt zwischen den Ältestenräten und den Jugendlichen der lokalen Bevölkerung zu stärken. Um die gemeinschaftliche Verantwortung für den Erhalt des Erbes zu fördern, wurden bereits eingeleitete Maßnahmen fortgeführt und ergänzt: Um Missverständnissen über den Status als Welterbestätte entgegenzuwirken und für ihren Schutz zu sensibilisieren, fanden Workshops für junge Erwachsene statt, in denen über die Bedeutung der Welterbekonvention informiert wurde. Darüber hinaus dienten Diskussionsrunden und Begegnungen bei gemeinsamen Aktivitäten wie Vogelbeobachtungen, Kulturspaziergängen oder traditionellen Spielen dem interaktiven Austausch zwischen Alt und Jung der lokalen Gemeinschaft. Lokale Kulturbetriebe, z.B. aus dem Bereich des traditionellen Kunsthandwerks, wurden ebenfalls als Treffpunkte eingebunden. So konnte das Gemeinschaftsgefühl gestärkt und der nachhaltige Schutz der heiligen Stätten gefördert werden.

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Zur Übersichtsseite des Sonderprogramms #SOSAfricanHeritage

Ziel des Sonderprogramms #SOSAfricanHeritage der Deutschen UNESCO-Kommission war es, UNESCO Welterbestätten und Biosphärenreservate in Ländern Afrikas bei der Bewältigung der Covid-19-Pandemie zu unterstützen. Dadurch hat #SOSAfricanHeritage zum Erhalt selbstständiger und dauerhaft tragfähiger Organisationsstrukturen beigetragen.

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Publikation über die #SOSAfricanHeritage-Projekte

Unsere internationale Zusammenarbeit

Teaser-Karussell
Drei Personen sitzen auf einer Bühne und sprechen im Panel. Hinter ihnen ist eine große Leinwand mit dem Titel "Zweites Regionaltreffen der afrikanischen Nationalkommissionen"
Auf dem Foto erkennt man einen Ausschnitt des Biosphärenreservats Magaleisberg in Südafrika. Im Hintergrund erkennt man Berge, die von Wolken umhüllt sind. Davor zeichnet sich eine bewaldete, hügelige Landschaft ab. Im Vordergrund erkennt man eine Giraffe, die, von Sträuchern umgeben, auf dem Boden sitzt.
Jeweils zwei Studierende sitzen um Tischer herum und arbeiten in Partnerarbeit. Sie sind über Arbeitsmaterialien gebeugt und diskutieren.

STEP

Bekämpfung von Jugendarbeitslosigkeit im Südlichen Afrika

Person spricht vor UNESCO-Generalkonferenz
Flaggen vor dem Unesco Headquarter in Paris
Vertreterinnen und Vertreter der europäischen Nationalkommissionen stehen vor einer verglasten Fensterfront
Eine Frau sitz mit einer VR-Brille auf einer Wiese vor einem Wald.