Das Förderprojekt
- Geförderte Stätte: Simien-Nationalpark
- Land: Äthiopien
- Art der Stätte: UNESCO-Welterbe (Naturerbe)
- Auszeichnungsjahr: 1978
- Offizielle UNESCO-Webseite der Welterbestätte Externer Link:
Der Simien-Nationalpark im Norden Äthiopiens hat eine spektakuläre Landschaft, in der massive Erosion über Jahrmillionen zerklüftete Berggipfel, tiefe Täler und steile Felsabstürze bis zu 1.500 Meter in die Tiefe geschaffen hat. Der Park ist von globaler Bedeutung für die Erhaltung der biologischen Vielfalt, da er weltweit bedrohte Arten wie den Walia-Steinbock, eine wilde Bergziege, die nirgendwo sonst auf der Welt vorkommt, den Gelada-Pavian und den Äthiopischen Wolf beherbergt.
Einschränkungen durch die Pandemie
Die Covid-19-Pandemie brachte den Tourismus und den Handel im und um den Simien-Nationalpark zum Erliegen und ließ die Gemeinden in der Pufferzone des Nationalparks fast ohne Einkommen zurück. Unter diesen Umständen waren sie verstärkt auf die Viehzucht als Einkommensquelle angewiesen und zogen mit ihren Herden in den Park.
Starke Regenfälle beschädigten die zuvor stark frequentierten Trekkingrouten und Straßen im Park und machten Teile des Parks unzugänglich. Gleichzeitig ermöglichte die durch die Pandemie reduzierte Patrouillentätigkeit der Ranger den lokalen Gemeinden, illegal in den Park einzudringen, um ihr Vieh weiden zu lassen. Dies führte zur Überweidung und schließlich zur Degradierung der Böden und bedrohte damit den Lebensraum der Wildtiere. Die Schutzerfolge der letzten Jahre wurden dadurch zunichte gemacht.
Abhilfe durch Instandhaltungsmaßnahmen und neue Arbeitsplätze
Mit Hilfe von #SOSAfricanHeritage organisierte die African Wildlife Foundation ein „Cash-for-Work“-Programm zur Verbesserung der Infrastruktur im Nationalpark. Auf einer Länge von über 50 Kilometern wurden mit der lokalen Bevölkerung dringend notwendige Instandhaltungsarbeiten an touristischen Trekkingrouten und auf fünf Kilometern Straße durchgeführt. Damit war der Nationalpark für den Tourismus wieder zugänglich. Gleichzeitig bedeuteten die Bauarbeiten für die Dörfer der Region und ihre Bevölkerung einen teilweisen Ausgleich für den Verlust fast aller Arbeitsplätze und ihres Einkommens. Auch der Druck auf die natürlichen Ressourcen des Parks konnte verringert werden. Gleichzeitig verbesserte das „Cash-for-Work“-Programm die Beziehungen und die Kommunikation zwischen den Verantwortlichen des Nationalparks und der lokalen Bevölkerung. Den Beteiligten wurde die Bedeutung des Erhalts des Nationalparks und des Schutzes seiner Ressourcen für den Tourismus und eine nachhaltige Zukunft stärker bewusst.
Zur Übersichtsseite des Sonderprogramms #SOSAfricanHeritage
Ziel des Sonderprogramms #SOSAfricanHeritage der Deutschen UNESCO-Kommission war es, UNESCO Welterbestätten und Biosphärenreservate in Ländern Afrikas bei der Bewältigung der Covid-19-Pandemie zu unterstützen. Dadurch hat #SOSAfricanHeritage zum Erhalt selbstständiger und dauerhaft tragfähiger Organisationsstrukturen beigetragen.