Das Förderprojekt
- Geförderte Stätte: Lubombo
- Land: Eswatini
- Art der Stätte: UNESCO-Biosphärenreservat
- Auszeichnungsjahr: 2019
Lubombo ist das erste Biosphärenreservat im Königreich Eswatini. Eswatini ist ein Binnenstaat, der im Norden, Westen und Süden an Südafrika und im Osten an Mosambik grenzt. Die Region Lubombo ist mit 34 Prozent der Landesfläche zwar die größte der vier Verwaltungsregionen des Landes, hat jedoch eine vergleichsweise niedrige Bevölkerungsdichte. Sie weist eine hohe Biodiversität auf, darunter eine Reihe bedeutender Populationen weltweit bedrohter Arten wie das Spitzmaulnashorn. Die wirtschaftlichen Aktivitäten in der Region konzentrieren sich hauptsächlich auf den Anbau und die Verarbeitung von Zuckerrohr. Alle Zuckerfabriken des Landes befinden sich im Lubombo Lowveld, wo der größte Teil des Bruttoinlandsprodukts erwirtschaftet wird.
Einschränkungen durch die Pandemie
Durch die Pandemie stieg die ohnehin schon hohe Arbeitslosigkeit in Lubombo weiter an, Hunger und Kriminalität nahmen zu. Dies wirkte sich auch auf die Schutzgebiete des Biosphärenreservates aus, da die Bevölkerung noch stärker auf die Nutzung der natürlichen Ressourcen angewiesen war. Die Abholzung der empfindlichen Flussvegetation, der illegale Anbau von Marihuana und die Wilderei auf bedrohte Tierarten wie den geschützten Rotducker nahmen zu.
Abhilfe durch verbesserte Öfen, Zäune und Dialog
Das von der Deutschen UNESCO-Kommission geförderte Projekt unterstützte sowohl den Naturschutz im Biosphärenreservat als auch die lokale Bevölkerung. Um die Holzentnahme aus den Wäldern zu reduzieren, wurden den Gemeinden Baumsetzlinge und ressourcenschonende Öfen zur Verfügung gestellt. Gleichzeitig fanden Schulungen zur Baumpflege statt. Ein neuer Zaun zwischen den Weideflächen der Gemeinde und der streng geschützten Kernzone des Biosphärenreservats reduzierte Eingriffe in das Schutzgebiet.
Im Rahmen des Projektes wurde auch ein Biosphärenreservatszentrum errichtet, in dem Veranstaltungen stattfinden können, um die lokale Bevölkerung z.B. über Hygienemaßnahmen oder Naturschutzaktivitäten zu informieren und sie stärker in das Management des Biosphärenreservates einzubeziehen. Der Bau des Zauns und des Gebäudes wurde so organisiert, dass dadurch lokale Beschäftigung gefördert wurde.
Zur Übersichtsseite des Sonderprogramms #SOSAfricanHeritage
Ziel des Sonderprogramms #SOSAfricanHeritage der Deutschen UNESCO-Kommission war es, UNESCO Welterbestätten und Biosphärenreservate in Ländern Afrikas bei der Bewältigung der Covid-19-Pandemie zu unterstützen. Dadurch hat #SOSAfricanHeritage zum Erhalt selbstständiger und dauerhaft tragfähiger Organisationsstrukturen beigetragen.