Das Förderprojekt
- Geförderte Stätte: Mare aux Hippopotames
- Land: Burkina Faso
- Art der Stätte: UNESCO-Biosphärenreservat
- Auszeichnungsjahr: 1968
Das Biosphärenreservat Mare aux Hippopotames liegt etwa 60 km nördlich von Bobo-Dioulasso in der Provinz Houet im Südwesten von Burkina Faso. Es ist bekannt für seinen Süßwassersee („mare“) mit den dazugehörigen Tümpeln und Sümpfen im Überschwemmungsgebiet des Flusses Volta Noire sowie für seine Galeriewälder. Die Biodiversität im Mare aux Hippopotames ist sehr hoch, insbesondere in der Nähe des Sees, der dem Biosphärenreservat seinen Namen gab. Die Flora umfasst 191 Arten, die 136 unterschiedlichen Gattungen und 52 Pflanzenfamilien angehören. Zu den wilden Säugetieren gehören Flusspferde, Elefanten, Krokodile, große Antilopen, Warzenschweine und zahlreiche Primaten. Die Vogelwelt ist mit 160 Wasservogelarten vertreten. Im See selbst leben 34 Fischarten. Das Biosphärenreservat Mare aux Hippopotames ist von zehn Dörfern umgeben, in denen rund 40.000 Menschen leben.
Einschränkungen durch die Pandemie
Mit dem Ausbruch der Covid-19-Pandemie gingen die Aktivitäten zur Überwachung und Bekämpfung der Wilderei im Biosphärenreservat deutlich zurück - unter anderem wegen des Einbruchs des Tourismus und der damit verbundenen finanziellen Einbußen. Auch aus diesem Grund nahm die Wilderei stark zu und stellte neben den bestehenden gesundheitlichen und wirtschaftlichen Herausforderungen eine existenzielle Bedrohung für das Biosphärenreservat dar. Sie ist eine der Ursachen für den Rückgang bzw. das Verschwinden bestimmter Tierarten, wie z.B. der Rappenantilope, die neben dem Flusspferd und dem Elefanten eine Leitart des Biosphärenreservats ist.
Abhilfe durch bessere Überwachung und Umweltbildung
Durch die Förderung der Deutschen UNESCO-Kommission war es dem burkinischen MAB-Nationalkomitee möglich, das Management des Biosphärenreservats zu verbessern. Im Vordergrund standen dabei Maßnahmen gegen die Wilderei. Dazu wurden 20 Teammitglieder im Bereich der Wildereibekämpfung fortgebildet und für ein besseres Monitoring mit vier GPS-Geräten ausgestattet. Neu aufgestellte Schilder kennzeichnen nun die unterschiedlichen Zonen des Biosphärenreservats. Die Schilder informieren die Bevölkerung beispielsweise darüber, welche Aktivitäten in der jeweiligen Zone verboten sind und erleichtern den Patrouillen wiederum die Überwachung dieser Gebiete.
Durch Weiterbildungen im Sammeln und in der Verarbeitung von Nicht-Holz-Waldprodukten haben sich außerdem 20 Frauen alternative Einkommensquellen erschlossen; sie fördern dadurch eine nachhaltige Nutzung des Biosphärenreservats. Umweltbildung sowie die Sensibilisierung der lokalen Bevölkerung in Bezug auf Covid-19-Schutzmaßnahmen waren weitere Bestandteile des Projekts. Es wurden Hygienekits verteilt und 40 Waschbecken in den Dörfern aufgestellt. Die Aufwertung des Besucherzentrums sowie die gemeinschaftlich organisierte Pflege von Wanderwegen auf einer Strecke von 50 Kilometern führten außerdem dazu, dass nun wieder mehr Gäste das Biosphärenreservat besuchen.
Zur Übersichtsseite des Sonderprogramms #SOSAfricanHeritage
Ziel des Sonderprogramms #SOSAfricanHeritage der Deutschen UNESCO-Kommission war es, UNESCO Welterbestätten und Biosphärenreservate in Ländern Afrikas bei der Bewältigung der Covid-19-Pandemie zu unterstützen. Dadurch hat #SOSAfricanHeritage zum Erhalt selbstständiger und dauerhaft tragfähiger Organisationsstrukturen beigetragen.