Infobox

Das Förderprojekt

Die „Heiligen Kaya-Wälder von Mijikenda“ sind zehn separate Waldgebiete, die sich über eine Länge von etwa 200 Kilometern entlang der Küste Kenias erstrecken. In den Wäldern befinden sich die Überreste zahlreicher befestigter Dörfer, sogenannter Kayas, des Volkes der Mijikenda. Die Kayas, die ab dem 16. Jahrhundert entstanden und in den 1940er Jahren aufgegeben wurden, gelten der lokalen Bevölkerung heute als Wohnstätten der Vorfahren. Sie werden als heilige Stätten verehrt und als solche von den Ältestenräten gepflegt. Das Welterbe ist als einzigartiges Zeugnis einer kulturellen Tradition und wegen seiner unmittelbaren Verbindung zu einer lebendigen Tradition in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen worden.

Einschränkungen durch die Pandemie

Die informellen Verwaltungsstrukturen und Managementansätze für die „Heiligen Kaya-Wälder der Mijikenda“ verloren während der Pandemie zunehmend ihre Wirksamkeit und waren durch Wilderei und interne Konflikte bedroht. Die Wälder stellen eine wertvolle Lebensgrundlage für die angrenzenden Gemeinden dar, die ihren Lebensunterhalt durch Kleinunternehmen auf der Basis natürlicher und kultureller Ressourcen bestreiten. Aufgrund der Auswirkungen von Covid-19 waren diese jedoch nicht rentabel genug, um den Druck auf die vorhandenen Waldressourcen zu mindern und die Ernährungssicherheit der Bevölkerung zu gewährleisten. So ist beispielsweise Holz die wichtigste Energiequelle und das Baumaterial für die Häuser der lokalen Bevölkerung.

Darüber hinaus waren die lokalen Gemeinschaften seit dem ersten Covid-19-Fall im März 2020 einem verstärkten Zuzug ausgesetzt, der auf den Verlust von Arbeitsplätzen in den Städten zurückzuführen war. Es wurden mehr Daten über den Zustand der Waldressourcen und die Auswirkungen der Pandemie benötigt, um den Wald vor der wachsenden Bevölkerung zu schützen.

Sechs Personen stehen in Imker-Schutzkleidung vor einem kleinen Bienenstock.
Imkerei war Bestandteil der verschiedenen Aktivitäten | © National Museums of Kenya

Abhilfe durch digitale Begegnungen und nachhaltiges Wirtschaften

Mit dem von der Deutschen UNESCO-Kommission geförderten Projekt schuf die Organisation „National Museums of Kenya“ Plattformen für einen interaktiven Austausch zwischen den Ältesten und den anderen Altersgruppen („Rika“) der lokalen Bevölkerung, um sie in die Verwaltung und die nachhaltige Bewirtschaftung der Wälder einzubeziehen. Verschiedene gemeinsame Aktivitäten wie ein Kulturspaziergang, Vogelbeobachtung, traditioneller Hüttenbau oder eine offene Diskussionsrunde förderten den gegenseitigen Wissensaustausch und das Zusammengehörigkeitsgefühl.

Das Bewusstsein der lokalen Bevölkerung für den Wert des Kulturerbes wurde gestärkt, indem bestehende lokale Kleinunternehmen, die auf Kultur und Natur basierende Produkte herstellen, mit Informationen und Ausrüstung unterstützt wurden. Dazu gehörten beispielsweise Perlenstickerei, Weberei und Töpferei sowie Landwirtschaft, Baumschulen, Bienen- und Schmetterlingszucht. Damit schuf National Museums of Kenya neue Einkommensquellen für die lokale Bevölkerung und reduzierte kurz- und mittelfristig den Druck auf das Ökosystem Wald.

Darüber hinaus wurde im Rahmen des Projekts eine Bestandsaufnahme der Fauna und Flora durchgeführt und mit Daten verglichen, die vor der Covid-19-Pandemie im Jahr 2018 erhoben worden waren.

Beispiele für weitere #SOS-Projekte 2020

Beispiele für #SOS-Projekte 2021

Infobox

Zur Übersichtsseite des Sonderprogramms #SOSAfricanHeritage

Ziel des Sonderprogramms #SOSAfricanHeritage der Deutschen UNESCO-Kommission war es, UNESCO Welterbestätten und Biosphärenreservate in Ländern Afrikas bei der Bewältigung der Covid-19-Pandemie zu unterstützen. Dadurch hat #SOSAfricanHeritage zum Erhalt selbstständiger und dauerhaft tragfähiger Organisationsstrukturen beigetragen.

Zur Übersichtsseite des Sonderprogramms #SOSAfricanHeritage

Publikation über die #SOSAfricanHeritage-Projekte

Unsere internationale Zusammenarbeit

Teaser-Karussell
Drei Personen sitzen auf einer Bühne und sprechen im Panel. Hinter ihnen ist eine große Leinwand mit dem Titel "Zweites Regionaltreffen der afrikanischen Nationalkommissionen"
Auf dem Foto erkennt man einen Ausschnitt des Biosphärenreservats Magaleisberg in Südafrika. Im Hintergrund erkennt man Berge, die von Wolken umhüllt sind. Davor zeichnet sich eine bewaldete, hügelige Landschaft ab. Im Vordergrund erkennt man eine Giraffe, die, von Sträuchern umgeben, auf dem Boden sitzt.
Jeweils zwei Studierende sitzen um Tischer herum und arbeiten in Partnerarbeit. Sie sind über Arbeitsmaterialien gebeugt und diskutieren.

STEP

Bekämpfung von Jugendarbeitslosigkeit im Südlichen Afrika

Person spricht vor UNESCO-Generalkonferenz
Flaggen vor dem Unesco Headquarter in Paris
Vertreterinnen und Vertreter der europäischen Nationalkommissionen stehen vor einer verglasten Fensterfront
Eine Frau sitz mit einer VR-Brille auf einer Wiese vor einem Wald.