Das Förderprojekt
- Geförderte Stätte: Mount Kenya
- Land: Kenia
- Art der Stätte: UNESCO-Biosphärenreservat und UNESCO-Welterbe (Naturerbe)
- Auszeichnungsjahr UNESCO-Biosphärenreservat: 1978
- Auszeichnungsjahr UNESCO-Welterbe: 1997
- Offizielle UNESCO-Webseite der Welterbestätte Externer Link:
Der Mount Kenya liegt am Äquator etwa 180 Kilometer nördlich von Nairobi und erhebt sich als einsamer Berg vulkanischen Ursprungs inmitten einer weiten Savannenlandschaft. Entlang der Berghänge erstreckt sich ein Gürtel afromontaner Feuchtwälder. Ab einer Höhe von etwa 3.200 Metern geht dieser in eine Zone mit Baumheide über, die schließlich von Sümpfen und Grasland abgelöst wird. Der Mount Kenya ist ein wichtiger Wasserspeicher für die gesamte Umgebung. Zunehmende Konflikte um Wasserressourcen beeinflussen die komplexe ökologische und sozioökonomische Dynamik des Hochland-Tiefland-Systems des Mount Kenya und des angrenzenden oberen Euaso Ng’iro-Nordbeckens. Der Mount Kenya Nationalpark wurde bereits 1949 gegründet und 1978 zum Biosphärenreservat erklärt. Im Jahr 1997 wurden der Park und die angrenzenden Waldreservate in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen.
Einschränkungen durch die Pandemie
Die Covid-19-Pandemie in Verbindung mit der kenianischen Wirtschaftskrise hat die Entwaldung im Oberen Imenti-Wald beschleunigt und damit die internationalen Bemühungen zur Erreichung der Emissionsziele beeinträchtigt. Kleinbauern sind zunehmend auf Wälder und Waldprodukte wie Heilpflanzen und Wildtiere angewiesen, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Dies führt zu einer Übernutzung der natürlichen Ressourcen. So hat zum Beispiel hat die Suche nach Wildpflanzen und anderen pflanzlichen Arzneimitteln in den Wäldern zugenommen. Die Pandemie und die Abwanderung der Bevölkerung in ländliche Gebiete aufgrund mangelnder Beschäftigungsmöglichkeiten in den Städten erhöhen den Druck auf die Waldressourcen zusätzlich. Legale Existenzgrundlagen sind kaum mehr vorhanden, so dass illegale Holzkohleproduktion, Entwaldung und andere umweltschädigende Aktivitäten zunehmen.
Abhilfe durch Aufforstung und verbessertes Waldmanagement
Das von der Deutschen UNESCO-Kommission geförderte Projekt unterstützte die Gemeinden rund um den Oberen Imenti-Wald dabei, die Bewirtschaftung des Waldökosystems nachhaltiger zu gestalten. Zunächst identifizierte, digitalisierte und kartierte die Organisation Meru Forest auf einer Fläche von 20 Hektar die am stärksten degradierten Teile des Waldes. Anschließend wurden diese Flächen mit 20.000 einheimischen Baumsetzlingen wieder aufgeforstet. Für weitere Setzlinge wurde eine Baumschule eingerichtet. Den Fortschritt und Erfolg des Wiederaufforstungsprogramms überwachten lokale Försterinnen und Förster, die während der gesamten Projektlaufzeit über 720 Patrouillen durchführten.
Um die Lebensgrundlage der lokalen Bevölkerung zu verbessern, stellte Meru Forest den lokalen Gemeinden außerdem 25 Bienenstöcke und 30 energiesparende Öfen zur Verfügung. Letztere sollten auch dazu beitragen, die Holzentnahme aus den Wäldern zu reduzieren. Die Schulung von 30 Gemeindemitgliedern in Waldbewirtschaftung und Covid-19-Hygienemaßnahmen fördert ebenfalls die nachhaltige Bewirtschaftung des Waldes.
Die Ausstattung des Managements des Biosphärenreservats mit digitaler Infrastruktur wie WLAN und Computerzubehör trug zur Stärkung einer unabhängigen und nachhaltigen Organisationsstruktur bei und eröffnete neue Möglichkeiten der aktiven Beteiligung von Interessengruppen.
Zur Übersichtsseite des Sonderprogramms #SOSAfricanHeritage
Ziel des Sonderprogramms #SOSAfricanHeritage der Deutschen UNESCO-Kommission war es, UNESCO Welterbestätten und Biosphärenreservate in Ländern Afrikas bei der Bewältigung der Covid-19-Pandemie zu unterstützen. Dadurch hat #SOSAfricanHeritage zum Erhalt selbstständiger und dauerhaft tragfähiger Organisationsstrukturen beigetragen.