Das Förderprojekt
- Geförderte Stätte: Alte Städte von Djenné
- Land: Mali
- Art der Stätte: UNESCO-Welterbe (Kulturerbe)
- Auszeichnungsjahr: 1988
- Offizielle UNESCO-Webseite der WelterbestätteExterner Link:
Djenné, im Zentrum Malis gelegen, ist eine der ältesten Städte Subsahara-Afrikas und bekannt für seine mittelalterliche Lehmarchitektur. Die UNESCO-Welterbestätte „Antike Städte von Djenné“ umfasst neben der Altstadt von Djenné vier archäologische Stätten in ihrer Umgebung. Das Ensemble mit seinen beeindruckenden Lehmbauten ist ein äußerst repräsentatives Beispiel islamischer Architektur in Afrika südlich der Sahara. Ein architektonisches Meisterwerk ist die vollständig aus Lehm errichtete Große Moschee der Stadt, die nach jeder Regenzeit neu verputzt werden muss.
Eine der vier archäologischen Stätten in der Umgebung von Djenné ist Djenné-Djeno, wo Ausgrabungen Zeugnisse einer vorislamischen Kultur zutage gefördert haben, die bis ins dritte Jahrhundert vor Christus zurückreichen. Überreste traditioneller Lehmziegelbauten, antike Grabgefäße sowie eine Fülle von Terrakotta- und Metallartefakten machen diese Stätte zu einem wichtigen archäologischen Fundort für die Erforschung der historischen Entwicklung von Siedlungs-, Industrie- und Handwerkstechniken in diesem Teil Afrikas.
Einschränkungen durch die Pandemie
Djenné-Djeno ist neben der Großen Moschee von Djenné die größte touristische Attraktion der Stadt. Vor der COVID-19-Pandemie besuchten täglich Hunderte von Touristen und Touristinnen den Ort. Durch die pandemiebedingte Schließung war Djenné-Djeno stark von Plünderungen betroffen. Die Plünderer nutzten die Abwesenheit der Touristinnen und Touristen für illegale Ausgrabungen und entwendeten zahlreiche Statuetten, Grabgefäße und Perlen. Auch die verbliebenen Kulturgüter sind durch mangelnde Pflege und Finanzierung gefährdet. Aufgrund fehlender Mittel für den Erhalt der Stätten und anhaltender Raubgrabungen stehen die antiken Städte von Djenné seit 2016 auf der UNESCO-Liste des gefährdeten Welterbes. Diese Situation hat sich mit der Pandemie durch den Wegfall des Tourismus und der damit verbundenen fehlenden finanziellen Mittel nochmals massiv verschärft.
Abhilfe durch Aufklärung
Die Mission Culturelle de Djenné hat mit Hilfe des Programms #SOSAfricanHeritage 2021 den Schutz der Stätte vor Plünderungen verstärkt. Dazu wurden in Djenné Informationstafeln mit Hintergrundinformationen zur Bedeutung der Welterbestätte aufgestellt. Gleichzeitig sensibilisierten Kulturerbe-Experten die lokale Bevölkerung in Workshops, über soziale Netzwerke und das Radio für den Schutz des Welterbes. Hauptzielgruppe der Workshops waren die Verantwortlichen vor Ort, wie die Gemeindevorsteherinnen und -vorsteher der einzelnen Stadtviertel von Djenné, die Mitglieder des Verwaltungskomitees der Stätte sowie der Verein für das Kulturerbe von Djenné.
Das Projekt ist eine Fortsetzung der Restaurierungsarbeiten und Schutzmaßnahmen in Djenné, die bereits im Rahmen des #SOSAfricanHeritage-Programms 2020 durchgeführt wurden.
Zur Übersichtsseite des Sonderprogramms #SOSAfricanHeritage
Ziel des Sonderprogramms #SOSAfricanHeritage der Deutschen UNESCO-Kommission war es, UNESCO Welterbestätten und Biosphärenreservate in Ländern Afrikas bei der Bewältigung der Covid-19-Pandemie zu unterstützen. Dadurch hat #SOSAfricanHeritage zum Erhalt selbstständiger und dauerhaft tragfähiger Organisationsstrukturen beigetragen.