#SOSAfricanHeritage
UNESCO-Welterbe Simien-Nationalpark: Arbeitsplätze gegen Corona

Im Rahmen eines „Cash-for-Work“-Programms sollen im UNESCO-Welterbe Simien-Nationalpark die Infrastruktur des Nationalparks verbessert und dringend erforderliche Instandhaltungsmaßnahmen an touristischen Trekkingrouten und Straßen umgesetzt werden.

Das Sonderprogramm
Ziel des Sonderprogramms #SOSAfricanHeritage der Deutschen UNESCO-Kommission ist es, an 22 Welterbestätten und Biosphärenreservaten in Ländern Afrikas zum Erhalt selbstständiger und dauerhaft tragfähiger Organisationsstrukturen beizutragen sowie Räume zu sichern, die der Bildung für Weltoffenheit und Nachhaltigkeit sowie der kulturellen Vielfalt gewidmet sind.
Der Simien-Nationalpark im Norden Äthiopiens ist eine spektakuläre Landschaft, in der massive Erosion im Laufe von Millionen von Jahren zerklüftete Berggipfel, tiefe Täler und scharfe Steilhänge geschaffen hat, die rund 1.500 m in die Tiefe stürzen. Der Park ist von globaler Bedeutung für die Erhaltung der biologischen Vielfalt, da er weltweit bedrohte Arten beheimatet, darunter den ikonischen Walia-Steinbock, eine wilde Bergziege, die nirgendwo sonst auf der Welt zu finden ist, den Gelada-Pavian und den äthiopischen Wolf.
Einschränkungen durch Pandemie
Die COVID-19-Pandemie hat den Tourismus im Simien-Nationalpark zum Erliegen gebracht und dazu geführt, dass die in der Pufferzone des Nationalparks lebenden Gemeinden ohne wichtiges Einkommen und Handel auskommen müssen. Unter diesen Umständen sind sie stärker von der Viehzucht abhängig geworden und wenden sich den weidenden Herden im Park zu. Die Qualität der einst stark befahrenen touristischen Trekkingrouten und der internen Straßen hat aufgrund der Abwesenheit von Touristen abgenommen und wurde gleichzeitig durch heftige Regenfälle beschädigt. Hierdurch sind einige Bereiche des Parks unzugänglich geworden. Als Konsequenz öffnen die Patrouillen der Ranger den örtlichen Gemeinden einen Zugang, um illegal in den Park einzudringen und dort ihr Vieh grasen zu lassen. Die entstehende Überweidung im Park führt schließlich zur Landdegradierung und zur Beeinträchtigung des Lebensraums der Wildtiere. Die über Jahre erzielten Erhaltungsgewinne werden zunichtegemacht.
Abhilfe durch Trekking Routen, Wegenetzwerk und neue Arbeitsplätze
Im Rahmen eines „Cash-for-Work“-Programms verbessert das von der Deutschen-UNESCO-Kommission geförderte Projekt die Infrastruktur des Nationalparks durch dringend erforderliche Instandhaltungsmaßnahmen an touristischen Trekkingrouten und Straßen. Das Projekt wird Beschäftigungsmöglichkeiten in den Dörfern schaffen und es den Menschen ermöglichen, ein Einkommen zu erzielen, das ihnen hilft, mit dem Druck der andauernden COVID 19-Pandemie fertig zu werden. Die touristische Infrastruktur, die für die Schaffung von Einkommensmöglichkeiten sowohl für den Park als auch für die Gemeinden entscheidend ist, wird aufrechterhalten. Letztendlich kann hierdurch auch der Druck auf die Tierwelt und die natürlichen Ressourcen des Parks verringert werden.
Das Konsortium
Mit dem Sonderporgramm beteiligt sich die Deutsche UNESCO-Kommission am Konsortium des Internationalen Hilfsfonds 2020, der auf Initiative des Auswärtigen Amtes und des Goethe-Instituts im Sommer 2020 eingerichtet wurde, um Organisationen aus Kultur und Bildung im Ausland schnell in der Corona-Pandemie zu unterstützen.
Das Förderprojekt
- Geförderte Stätte: Simien-Nationalpark
- Land: Äthiopien
- Art der Stätte: UNESCO-Welterbe (Naturerbe)
- Auszeichnungsjahr: 1978