#SOSAfricanHeritage
UNESCO-Welterbe Heilige Mijikenda Kaya Wälder: Mehrgenerationendialog für Nachhaltigkeit

Mit dem #SOSAfricanHeritage-Projekt will das Nationalmuseum Kenya interaktive Begegnungen zwischen verschiedenen Altersgruppen ermöglichen, um sie in Fragen der Verwaltung und der nachhaltigen Bewirtschaftung der Heiligen Mijikenda Kaya Wälder einzubeziehen.

Das Sonderprogramm
Ziel des Sonderprogramms #SOSAfricanHeritage der Deutschen UNESCO-Kommission ist es, an 22 Welterbestätten und Biosphärenreservaten in Ländern Afrikas zum Erhalt selbstständiger und dauerhaft tragfähiger Organisationsstrukturen beizutragen sowie Räume zu sichern, die der Bildung für Weltoffenheit und Nachhaltigkeit sowie der kulturellen Vielfalt gewidmet sind.
Die Mijikenda-Kaya-Wälder bestehen aus 10 separaten Waldgebieten, die über etwa 200 Kilometer entlang der Küste verteilt sind und die Überreste zahlreicher befestigter Dörfer, so genannter Kayas, des Volkes der Mijikenda beherbergen. Die Kayas, die ab dem 16. Jahrhundert entstanden und in den 1940er Jahren von ihren Bewohnern aufgegeben wurden, gelten heute als Wohnstätten der Vorfahren. Sie werden als heilige Stätten verehrt und als solche von Ältestenräten gepflegt. Die Stätte ist als einzigartiges Zeugnis einer kulturellen Tradition und für ihre direkte Verbindung zu einer lebendigen Tradition in die UNESCO-Welterbeliste eingeschrieben.
Einschränkungen durch Pandemie
Die informellen Governance-Strukturen der Wälder der Heiligen Mijikenda Kaya und unstrukturierte Managementansätze werden derzeit vermehrt durch Wilderei und innere Konflikte bedroht. Die Wälder bilden eine wertvolle Lebensgrundlage für angrenzende Gemeinschaften. Die Gemeinschaften engagieren sich in kleinen, auf Natur und Kultur basierenden Unternehmen. Aufgrund der aktuellen Covid-19-Auswirkungen sind sie jedoch nicht rentabel genug, um den Druck auf die vorhandenen Waldressourcen zu mildern und ihre Nahrungsmittel- und Ernährungssicherheit zu gewährleisten. Sie verwenden Brennholz als Hauptenergiequelle und für den Bau ihrer Häuser. Es gilt daher, die Gewerbe zu stärken und nachhaltige Landwirtschaft zu fördern.
Hinzu kommt nun, dass die Wälder seit dem ersten Covid-19-Fall im März 2020 aufgrund der Stadt-Land-Migration und des Verlustes von Arbeitsplätzen einem verstärkten Zuzug ausgesetzt sind. Eine Datenerhebung über den Zustand der Waldressourcen und die Auswirkungen der Pandemie ist aktuell erforderlich, um den Wald gegen die wachsende Bevölkerung zu schützen.
Abhilfe durch digitale Begegnungen und nachhaltiges Wirtschaften
Mit dem von der Deutschen UNESCO-Kommission geförderten Projekt will das Nationalmuseum Kenya interaktive Begegnungen zwischen den Ältesten und den verschiedenen Altersgruppen („Rika“) ermöglichen, um sie in Fragen der Verwaltung und der nachhaltigen Bewirtschaftung der Wälder einzubeziehen. Der Austausch soll über lokale Radio- und Fernsehsender und soziale Medienplattformen erfolgen. Dies wird zu einer formelleren und funktionellen Verwaltungsstruktur führen, auf die sich alle Parteien geeinigt haben, um die Widerstandsfähigkeit der Wälder zu erhöhen. Um den Druck auf die Waldressourcen und -produkte weiter zu mindern, werden bestehende lokale Kleinunternehmen gestärkt und ausgebaut, um rentabler zu werden und auch den Bedarf der angrenzenden Waldgemeinden an Nahrungsmitteln, Brennholz und Baumaterial zu decken.
Das Konsortium
Mit dem Sonderporgramm beteiligt sich die Deutsche UNESCO-Kommission am Konsortium des Internationalen Hilfsfonds 2020, der auf Initiative des Auswärtigen Amtes und des Goethe-Instituts im Sommer 2020 eingerichtet wurde, um Organisationen aus Kultur und Bildung im Ausland schnell in der Corona-Pandemie zu unterstützen.
Das Förderprojekt
- Geförderte Stätte: Heilige Mijikenda Kaya Wälder
- Land: Kenia
- Art der Stätte: UNESCO-Welterbe (Kulturerbe)
- Auszeichnungsjahr UNESCO-Welterbe: 2008