#SOSAfricanHeritage

UNESCO-Biosphärenreservat Magaliesberg: Gemeinschaftlich konzipierter Lehrpfad für den Naturschutz

Mit dem von Jugendlichen entwickelt und eingerichteten Lehrpfad hat das Biosphärenreservat Magaliesberg partizipative und abwechslungsreiche Umweltbildungsmöglichkeiten sowie nachhaltige Einkommensquellen geschaffen.

Das Sonderprogramm

Ziel des Sonderprogramms #SOSAfricanHeritage der Deutschen UNESCO-Kommission ist es, UNESCO-Welterbestätten und Biosphärenreservate in Ländern Afrikas bei der Bewältigung der Covid-19-Pandemie zu unterstützen. Dadurch trägt #SOSAfricanHeritage zum Erhalt selbstständiger und dauerhaft tragfähiger Organisationsstrukturen bei und sichert Räume, die der Bildung für Weltoffenheit und Nachhaltigkeit sowie der kulturellen Vielfalt gewidmet sind.

Alle Förderprojekte

#SOSAfricanHeritage Ergebnispublikation

Das Biosphärenreservat Magaliesberg liegt in Südafrika zwischen den Städten Pretoria und Johannesburg. Es bildet die Schnittstelle zwischen zwei großen afrikanischen Biomen (also Lebensgemeinschaften von Tieren und Pflanzen in einem größeren geografischen Raum) sowie den Überresten eines dritten Bioms: dem zentralen Grasland-Plateau, der Subsahara-Savanne und dem afro-montanen Wald. Im Biosphärenreservat Magaliesberg gibt es eine besonders große Vielfalt an Blumenarten sowie zahlreiche weitere Tier- und Pflanzenarten. So leben dort ganze 46 Prozent aller Vogelarten, die im südlichen Afrika vorkommen.

Auch über 260.000 Menschen leben im Biosphärenreservat, die dort jedoch mit hoher Arbeitslosigkeit und Armut konfrontiert sind. Zu den wichtigsten Wirtschaftssektoren der Region gehören Landwirtschaft, Bergbau und Tourismus.

Einschränkungen durch Pandemie

Die Covid-19-Pandemie und die darauffolgenden nationalen Lockdowns haben zu zahlreichen Unternehmensschließungen und Arbeitsplatzverlusten geführt. Die Arbeitslosigkeit in der Region ist daher aktuell so hoch wie nie zuvor. Vor allem Jugendliche und junge Erwachsene sind stark betroffen. Aus Daten des südafrikanischen Statistikamts geht hervor, dass die offizielle Arbeitslosenquote unter Jugendlichen (15-34 Jahre) im ersten Quartal 2021 über 46 Prozent betrug. Da die Menschen nach alternativen Möglichkeiten suchen müssen, um ihren Lebensunterhalt zu sichern, hat die nicht nachhaltige Nutzung der natürlichen Ressourcen im Biosphärenreservat stark zugenommen. Beispiele hierfür sind die zunehmende Wilderei von Wildtieren, das Sammeln von Brennholz sowie von Baumrinde für medizinische Zwecke und die verstärkte Beweidung empfindlicher Ökosysteme. Daraus resultieren wiederum weitere Probleme wie Wasserverschmutzung, Erosion von Flussufern, Wegen und Hängen und die unkontrollierte Ausbreitung gebietsfremder invasiver Pflanzen. 

Abhilfe durch Beschäftigung und Aufklärung

Mit den Mitteln der Deutschen UNESCO-Kommission haben arbeitslose Jugendliche aus dem im Biosphärenreservat Magaliesberg gelegenen Ort Majakaneng den Umwelt- und Kulturlehrpfad „Majakaneng Community Trail“ für ihre Gemeinde erarbeitet und betreut. Unterstützt wurden sie dabei von Umweltfachkräften, die im Rahmen des #SOSAfricanHeritage-Projekts aus dem Vorjahr ausgebildet worden sind. Die gesamte Gemeinde wurde in die Konzeption des Lehrpfads eingebunden, um gemeinschaftlich die drängendsten Umweltprobleme vor Ort zu identifizieren, Ursachen zu verstehen und angepasste Lösungsmöglichkeiten zu ermitteln. Der Lehrpfad soll so Naturschutz, nachhaltige Landnutzung und Umweltbildung vermitteln, aber auch Erholung und verantwortungsvollen Tourismus in der Region fördern.

Das Konsortium

Mit dem Sonderprogramm beteiligt sich die Deutsche UNESCO-Kommission am Konsortium des Internationalen Hilfsfonds, der auf Initiative des Auswärtigen Amtes und des Goethe-Instituts im Sommer 2020 eingerichtet wurde, um Organisationen aus Kultur und Bildung im Ausland schnell in der Corona-Pandemie zu unterstützen.

Website des Hilfsfonds

Das Förderprojekt

  • Geförderte Stätte: Magaliesberg
  • Land: Südafrika
  • Art der Stätte: UNESCO-Biosphärenreservat
  • Auszeichnungsjahr: 2015

 

Website des UNESCO Man and Biosphere Programms

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