#SOSAfricanHeritage

UNESCO-Welterbe Senegambische Steinkreise: Förderung von Frauen und Jugendlichen

Die Förderung von Frauen und Jugendlichen stand im Zentrum des #SOSAfricanHeritage-Projekts des Kunst- und Kulturzentrums in Gambia. Durch Handwerk und Geschichtsunterricht wurden ihre Chancen im Welterbe Steinkreise von Senegambia verbessert.

Das Sonderprogramm

Ziel des Sonderprogramms #SOSAfricanHeritage der Deutschen UNESCO-Kommission ist es, UNESCO Welterbestätten und Biosphärenreservate in Ländern Afrikas bei der Bewältigung der Covid-19-Pandemie zu unterstützen. Dadurch trägt #SOSAfricanHeritage zum Erhalt selbstständiger und dauerhaft tragfähiger Organisationsstrukturen bei und sichert Räume, die der Bildung für Weltoffenheit und Nachhaltigkeit sowie der kulturellen Vielfalt gewidmet sind.

Alle 22 Förderprojekte

 

Website des UNESCO-Welterbezentrums

Das UNESCO-Welterbe besteht aus vier großen Gruppen von Steinkreisen, die Teil einer einzigartigen Fülle von über 1.000 Monumenten darstellen, welche sich in einem Band von 100 Kilometern Breite und 350 Kilometern Länge entlang des Flusses Gambia erstrecken. Die vier Gruppen Sine Ngayène, Wanar, Wassu und Kerbatch umfassen 93 Steinkreise und zahlreiche Grabhügel und Grabstätten, von denen einige ausgegraben wurden. Funde aus dem 3. und 16. Jahrhundert v. Chr. wurden hierbei sichergestellt. Zusammen bilden die Steinkreise aus Lateritsäulen und die dazugehörigen Grabhügel eine ausgedehnte heilige Landschaft, welche in einem Zeitraum von mehr als 1.500 Jahren entstanden ist. Sie spiegeln eine wohlhabende, hoch organisierte und nachhaltige Gesellschaft wider.

Einschränkungen durch Pandemie

Bereits vor dem Ausbruch der Covid-19 Pandemie waren zahlreiche Gemeinden, die an der Welterbestätte im Distrikt Niumi leben, armutsgefährdet.

Der Ausbruch von Covid-19 sowie die damit einhergehenden staatlichen Schutzmaßnahmen und der starke Tourismuseinbruch seit März 2020 haben den sozialen und wirtschaftlichen Druck auf die Gemeinden weiter erhöht. Der Welterbetourismus ist eine der wichtigsten Einkommensquellen für die Jugendlichen und Frauen. Sein starker Einbruch hat zu einem 95-prozentigen Rückgang der Einnahmen geführt. Der Verlust des Einkommens verursacht einen großen Druck auf die Jugendlichen und Frauen. Viele sehen sich gezwungen, für ihr Überleben und das ihrer Familien in die Städte oder sogar über das Mittelmeer nach Europa zu migrieren, was in Gambia als „BACK WAY“ bezeichnet wird.

Abhilfe durch Geschichtsunterricht und Handwerk

Durch das von der Deutschen UNESCO-Kommission geförderte Projekt wurden 50 Jugendliche, die in den Gemeinden von Juffureh leben, darin geschult ihren Lebensunterhalt durch die Nutzung der Welterbestätte zu verdienen. Die Hälfte der Jugendlichen wurde zu Tourismusführerinnen und -führern weitergebildet, und zwar durch Expertinnen und Experten von vor Ort. Der Schwerpunkt bei der Ausbildung lag darauf, Geschichtsrevisionismus, Mythen und Fehlinterpretationen der Geschichte entgegenzuwirken.

Das Kunst- und Kulturzentrum schulte außerdem 25 Frauen in handwerklichen Techniken, damit sie Baumwollstoffdrucke herstellen und diese an Touristinnen und Touristen verkaufen können, sobald die Covid-19 Pandemie bewältigt ist. Unter den Auszubildenden befanden sich auch mehrere „Rückkehrer“, also Migrantinnen und Migranten, die aus Europa abgeschoben worden waren. Das Projekt stieß bei den Teilnehmenden auf großen Zuspruch, da sie nun neue Perspektiven für ihre Zukunft sehen.

Das Konsortium

Mit dem Sonderporgramm beteiligt sich die Deutsche UNESCO-Kommission am Konsortium des Internationalen Hilfsfonds 2020, der auf Initiative des Auswärtigen Amtes und des Goethe-Instituts im Sommer 2020 eingerichtet wurde, um Organisationen aus Kultur und Bildung im Ausland schnell in der Corona-Pandemie zu unterstützen.

Website des Hilfsfonds

Das Förderprojekt

  • Geförderte Stätte: Senegambische Steinkreise
  • Land: Gambia
  • Art der Stätte: UNESCO-Welterbe (Kulturerbe)
  • Auszeichnungsjahr UNESCO-Welterbe: 2006

Video aus Gambia

Der Projektleiter im UNESCO-Welterbe Senegambische Steinkreise, Hassoum Ceesay, erklärt im Video, welche Ziele er verfolgt.

#SOSAfricanHeritage Ergebnispublikation

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