#SOSAfricanHeritage
UNESCO-Biosphärenreservat Lubombo: Ein Raum für Dialog und Naturschutz
Mit den #SOSAfricanHeritage-Fördergeldern setzte die Nationalkommission Eswatinis ein Projekt um, das sich in mehrfacher Hinsicht lohnt: Energiesparende Öfen, Informationskampagnen, Zäune und neue Räumlichkeiten für mehr integrativen Austausch kommen nicht nur dem Naturschutz, sondern auch der lokalen Bevölkerung zugute.
Das Sonderprogramm
Ziel des Sonderprogramms #SOSAfricanHeritage der Deutschen UNESCO-Kommission ist es, UNESCO Welterbestätten und Biosphärenreservate in Ländern Afrikas bei der Bewältigung der Covid-19-Pandemie zu unterstützen. Dadurch trägt #SOSAfricanHeritage zum Erhalt selbstständiger und dauerhaft tragfähiger Organisationsstrukturen bei und sichert Räume, die der Bildung für Weltoffenheit und Nachhaltigkeit sowie der kulturellen Vielfalt gewidmet sind.
Lubombo ist das erste Biosphärenreservat im Königreich Eswatini. Das Land ist ein Binnenstaat, der im Norden, Westen und Süden an Südafrika und im Osten an Mosambik grenzt. Die Region Lubombo ist die größte der vier Verwaltungsregionen von Eswatini, sie macht 34 Prozent der Landesfläche aus. Gleichzeitig weist die Region die zweitkleinste Bevölkerungszahl des Landes auf. Es findet sich dort eine hohe Artenvielfalt, darunter eine Reihe wichtiger Populationen weltweit bedrohter Arten wie das Spitzmaulnashorn. Die wirtschaftlichen Aktivitäten in der Region konzentrieren sich hauptsächlich auf den Anbau und die Verarbeitung von Zuckerrohr. Alle Zuckerfabriken des Landes sind im Lowveld von Lubombo angesiedelt, wo der Hauptbeitrag zum Bruttoinlandsprodukt des Landes erwirtschaftet wird.
Einschränkungen durch Pandemie
Die Pandemie hat die ohnehin schon hohe Arbeitslosigkeit in Lubombo weiter verschärft. Die ländlichen Gemeinden der Region Lubombo sind daher zusehends verzweifelt, Hunger und Kriminalität verschärfen sich. Dies hat auch Auswirkungen auf die Naturschutzgebiete im Biosphärenreservat, denn die Bevölkerung ist umso mehr auf die Nutzung der natürlichen Ressourcen angewiesen. Die Abholzung der empfindlichen Flussvegetation, illegale Anbauflächen von Marihuana und Wilderei gefährdeter Tierarten, wie zum Beispiel des geschützten Rotduckers, nahmen zu.
Abhilfe durch verbesserte Öfen, Zäune und Dialog
Das von der Deutschen UNESCO-Kommission geförderte Projekt unterstützte sowohl den Naturschutz im Biosphärenreservat als auch die lokale Bevölkerung. Um die Holzentnahme aus den Wäldern zu reduzieren, wurden Baumsetzlinge, Baumpflegeschulungen und ressourcenschonende Öfen zur Verfügung gestellt. Ein neuer Zaun zwischen den Weideflächen der Gemeinde und der unter strengem Schutz stehenden Kernzone des Biosphärenreservats vermindert anthropogene Eingriffe in das Schutzgebiet.
Das im Rahmen des Projekts gebaute Biosphärenreservatszentrum schafft einen Raum für Veranstaltungen, auf denen die lokale Bevölkerung beispielsweise über Hygienemaßnahmen oder Naturschutzaktivitäten informiert und stärker in das Management des Biosphärenreservats einbezogen werden kann. Der Bau des Zauns und des Gebäudes wurde so organisiert, dass Beschäftigung und Einkommen vor allem der Region selbst zugute kamen.
Das Konsortium
Mit dem Sonderporgramm beteiligt sich die Deutsche UNESCO-Kommission am Konsortium des Internationalen Hilfsfonds 2020, der auf Initiative des Auswärtigen Amtes und des Goethe-Instituts im Sommer 2020 eingerichtet wurde, um Organisationen aus Kultur und Bildung im Ausland schnell in der Corona-Pandemie zu unterstützen.
Das Förderprojekt
- Geförderte Stätte: Lubombo
- Land: Eswatini
- Art der Stätte: UNESCO-Biosphärenreservat
- Auszeichnungsjahr: 2019