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UNESCO-Projektschule präsentiert Theaterszenen in Gedenken an die Opfer des Anschlags von Hanau
Am 7. Februar führten zwölf Schultheatergruppen im Deutschen Theater Berlin ihre Szenen zur Auseinandersetzung mit Rassismus, Antisemitismus und Rechtsextremismus in Anwesenheit von Kulturstaatsministerin Roth und Serpil Temiz Unvar auf.
Unter dem Titel „HANAU – Schultheater für Zusammenhalt in Vielfalt“ hatten Kulturstaatsministerin Claudia Roth und die Initiative kulturelle Integration des Deutschen Kulturrats in Kooperation mit dem Bundesverband Theater in Schulen und dem Deutschen Theater Berlin zwölf Schultheatergruppen für ein dreitägiges Treffen vom 6. bis 8. Februar nach Berlin eingeladen.
Im Rahmen des Treffens führten die Theatergruppen ihre Szenen zur Auseinandersetzung mit Rassismus, Antisemitismus und Rechtsextremismus im vollbesetzten Deutschen Theater in Berlin in Anwesenheit von Kulturstaatsministerin Roth und Serpil Temiz Unvar auf. Serpil Temiz Unvar ist die Mutter von Ferhat Unvar, der am 19. Februar 2020 bei dem rassistischen Anschlag in Hanau ermordet wurde. Sein Name steht heute auch für eine Bildungsinitiative, die Serpil Temiz Unvar nach dem Anschlag gründete.
Der Theaterkurs der 11. Jahrgangsstufe der Gesamtschule Schinkel, UNESCO-Projektschule in Osnabrück, war bei dem Theatertreffen in Berlin dabei und führte die Szenenfolge mit dem Titel „Eure Heimat – Mein Alptraum“ auf. Mit ihrem Stück präsentierte die Gruppe der Gesamtschule Schinkel eine szenische Collage, welche Einblicke in eine von rassistischem Hass geprägte Gegenwart bot – und zugleich auch eine Auseinandersetzung mit der langen Geschichte von Ausgrenzung und Massenmord in Deutschland – bis hin zu den im Hanauer Terroranschlag ermordeten Menschen.
Die Statements der Osnabrücker Schülerinnen und Schüler der UNESCO-Projektschule Gesamtschule Schinkel und ihrer Lehrerin Rebekka Möller unterstreichen, wie wichtig ihnen Initiativen wie das diesjährige Schultheatertreffen „HANAU – Schultheater für Zusammenhalt in Vielfalt“ sind.
Neele-Jolina Grundmann (16): „Es gab zwischen den Gruppen einen guten Zusammenhalt und eine sehr entspannte, freundliche Stimmung, ich wäre gerne länger geblieben.“
Ilkay Sünger (17): „Ich fand es war eine sehr spannende und aufregende Erfahrung, dass man als Schüler im Deutschen Theater spielen darf.“
Benjamin Hodzic (16): „Der Weg bis zur Aufführung war holperig und chaotisch, aber den Auftritt haben wir gerockt.“
Rebekka Möller (Lehrerin): „Mich hat beeindruckt, wie freundlich, offen und zugewandt Frau Unvar aufgetreten ist. Dass sie die Trauer um ihren Sohn - als Mutter ein unvorstellbares Horrorereignis-, dieses grauenhafte Verbrechen in Liebe umwandelt, sich engagiert und sich so authentisch dafür einsetzt, dass Hass und Rassismus in unserem Land hoffentlich keine Zukunft haben. Die jungen Menschen, die sich auf der Bühne entschieden gegen Hass und Rassismus einsetzen, sind wunderbar!“