Der UNESCO-Ausschuss für das Immaterielle Kulturerbe hat am Donnerstag 21 Formen von überliefertem Wissen und Können in die Repräsentative Liste des Immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen. Dazu gehören das Spiel der irischen Harfe, das Kwagh-Hir-Theater aus Nigeria und die traditionelle Massagetechnik Nuad Thai. Zudem nahm der Ausschuss zwei gute Praxisbeispiele zum Erhalt Immateriellen Kulturerbes in das gleichnamige UNESCO-Register auf, darunter die Erhaltung traditionellen Handwerks als Strategie der Friedenssicherung in Kolumbien.

Damit beendet der Zwischenstaatliche Ausschuss seine Beratungen über die Aufnahme lebendiger Traditionen, Bräuche und Handwerkstechniken in die UNESCO-Listen für dieses Jahr. 2019 wurde die Repräsentative Liste des Immateriellen Kulturerbes um insgesamt 35 Kulturformen ergänzt. Die Liste des dringend erhaltungsbedürftigen Immateriellen Kulturerbes verzeichnet fünf Neuaufnahmen, das Register guter Praxisbeispiele zum Erhalt Immateriellen Kulturerbes zwei. Der Ausschuss tagt noch bis zum 14. Dezember in Kolumbiens Hauptstadt Bogotá.

In das Register guter Praxisbeispiele zum Erhalt Immateriellen Kulturerbes wurden aufgenommen:

Kolumbien: Erhaltung traditionellen Handwerks als Strategie der FriedenssicherungExterner Link:

Venezuela: Biokulturelles Programm zur Erhaltung der Tradition der Gesegneten Palme in VenezuelaExterner Link:

In die Repräsentative Liste des Immateriellen Kulturerbes der Menschheit wurden aufgenommen:

Indonesien: Traditionen des Pencak SilatExterner Link:

Irak: Die Gastfreundschaft während der Arba’inExterner Link:

Irland: Das Spiel auf der irischen HarfeExterner Link:

Italien: Cölestinische VergebungsfeierExterner Link:

Kirgisistan: Ak-kalpak: traditionelles Wissen und Fertigkeiten bei der Herstellung und dem Tragen von kirgisischen HerrenkopfbedeckungenExterner Link:

Malaysia: SilatExterner Link:

Marokko: GnawaExterner Link:

Nigeria: Kwagh-Hir-TheaterExterner Link:

Norwegen: Traditionelle Musik und Tänze in SetesdalExterner Link:

Peru:  „Hatajo de Negritos“ und „Hatajo de Pallitas“ an der peruanischen SüdküsteExterner Link:

Portugal: Karneval in PodenceExterner Link:

Samoa: 'Ie Samoa-Matten und ihr kultureller WertExterner Link:

Schweiz: Die Prozessionen der Karwoche in MendrisioExterner Link:

Slowakei: Drahthandwerk und DrahtkunstExterner Link:

Syrien: Bräuche und Handwerkstechniken rund um die Damaszener Rose in Al-MahExterner Link:

Thailand: Traditionelle Thai-Massage: Nuad ThaiExterner Link:

Türkei: Traditionelles türkisches BogenschießenExterner Link:

Turkmenistan: Traditionelle Fertigung von turkmenischen TeppichenExterner Link:

Ukraine: Traditionelle Keramikmalerei in KossiwExterner Link:

Usbekistan: Der Khorazm-Tanz LazgiExterner Link:

Vietnam: Die Then-Zeremonie der Tày, Nùng und Thái in VietnamExterner Link:
 

Hintergrund

Zum Immateriellen Kulturerbe zählen lebendige Traditionen aus den Bereichen Tanz, Theater, Musik, mündliche Überlieferungen, Naturwissen und Handwerkstechniken. Seit 2003 unterstützt die UNESCO den Schutz, die Dokumentation und den Erhalt dieser Kulturformen. Bis heute sind 178 Staaten dem UNESCO-Übereinkommen zur Erhaltung des Immateriellen Kulturerbes beigetreten. Deutschland ist seit 2013 Vertragsstaat.

Einzelne Elemente aus den nationalen Verzeichnissen der Vertragsstaaten können für eine von drei UNESCO-Listen des Immateriellen Kulturerbes vorgeschlagen werden. Dazu gehören bereits der Tango aus Argentinien und Uruguay, die traditionelle chinesische Medizin, Reggae aus Jamaika und der Blaudruck in Deutschland, Österreich, Tschechien, der Slowakei und Ungarn.

Der Zwischenstaatliche Ausschuss setzt sich aus 24 gewählten Vertragsstaaten der Konvention zusammen. Er entscheidet jährlich über die Aufnahme neuer Kulturformen auf die UNESCO-Listen. Bisher sind 464 Formen des Immateriellen Kulturerbes auf der internationalen Repräsentativen Liste und 64 Elemente auf der Liste des dringend erhaltungsbedürftigen Immateriellen Kulturerbes eingetragen. Zudem führt die UNESCO ein Register von aktuell 22 Beispielen guter Praxis zum Erhalt Immateriellen Kulturerbes.

Pressekontakt

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