Pressematerial

UNESCO-Ausschuss Immaterielles Kulturerbe 2019

Der UNESCO-Ausschuss zum Immateriellen Kulturerbe tagte vom 9. bis 14. Dezember in Bogotá, Kolumbien.

Pressekontakt

Deutsche UNESCO-Kommission
Stabsstelle Kommunikation
Peter Martin
Tel. +49 30 80 20 20-310
E-Mail: martin(at)unesco.de

Der Zwischenstaatliche UNESCO-Ausschuss zum Immateriellen Kulturerbe tagte vom 9. bis 14. Dezember in Bogotá, Kolumbien. 2019 waren 50 Kulturformen als Immaterielles Kulturerbe der Menschheit vorgeschlagen.

Die Repräsentative Liste des Immateriellen Kulturerbes wurde in diesem Jahr um insgesamt 35 Kulturformen ergänzt. Die Liste des dringend erhaltungsbedürftigen Immateriellen Kulturerbes verzeichnet fünf Neuaufnahmen, das Register guter Praxisbeispiele zum Erhalt Immateriellen Kulturerbes zwei.

Erstmals wurde mit dem Karneval in Aalst eine Kulturform von der Repräsentativen Liste gestrichen. In den vergangenen Jahren hatten wiederholt Festwagen mit rassistischen und antisemitischen Darstellungen am Straßenkarneval in der belgischen Stadt teilgenommen

50 Nominierungen standen zur Entscheidung an

Für die Repräsentative UNESCO-Liste des Immateriellen Kulturerbes der Menschheit waren 2019 unter anderem die traditionelle Thai-Massage Nuad Thai, das Spiel auf der irischen Harfe und der Alpinismus in Frankreich, Italien und der Schweiz nominiert.

Alle Neuaufnahmen in die UNESCO-Listen des Immateriellen Kulturerbes 2019

Zwischenstaatlicher UNESCO-Ausschuss für das Immaterielle Kulturerbe

Der Zwischenstaatliche Ausschuss setzt sich aus 24 gewählten Vertragsstaaten der Konvention zur Erhaltung des Immateriellen Kulturerbes zusammen. Er entscheidet jährlich über die Aufnahme neuer Kulturformen in die UNESCO-Listen.

Kriterien für die Anerkennung sind unter anderem eine nachweisbare Lebendigkeit und eine identitätsstiftende Komponente für die Trägergemeinschaft der Kulturform, die Entwicklung von Erhaltungsmaßnahmen, eine weitreichende Beteiligung der Trägergemeinschaft und die Eintragung in ein nationales Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes. Mit der Einschreibung verpflichten sich die Vertragsstaaten, das Immaterielle Kulturerbe auf ihrem jeweiligen Staatsgebiet zu fördern.

Dokumente

Alle Arbeitsdokumente des Zwischenstaatlichen Ausschusses sind online verfügbar.

Terminübersicht

Vorläufiger Ablaufplan der 14. Sitzung des Zwischenstaatlichen Ausschusses

Nominierungen für die Repräsentative UNESCO-Liste des Immateriellen Kulturerbes der Menschheit

41 Nominierungen

Nominierungen für die Liste des dringend erhaltungsbedürftigen Immateriellen Kulturerbes

Sechs Nominierungen

Nominierungen für das UNESCO-Register Guter Praxisbeispiele der Erhaltung Immateriellen Kulturerbes

Drei Nominierungen

Hintergrund

Zum Immateriellen Kulturerbe zählen lebendige Traditionen aus den Bereichen Tanz, Theater, Musik, mündliche Überlieferungen, Naturwissen und Handwerkstechniken. Seit 2003 unterstützt die UNESCO den Schutz, die Dokumentation und den Erhalt dieser Kulturformen. Einzelne Elemente aus den nationalen Verzeichnissen der Vertragsstaaten können für eine von drei UNESCO-Listen des Immateriellen Kulturerbes vorgeschlagen werden.

549 Bräuche, Darstellungskünste, Handwerkstechniken und Formen des Naturwissens aus aller Welt werden derzeit auf diesen Listen geführt, darunter der Tango aus Argentinien und Uruguay, die traditionelle chinesische Medizin, Reggae aus Jamaika und der Blaudruck in Deutschland, Österreich, Tschechien, der Slowakei und Ungarn.

Bis heute sind 178 Staaten dem UNESCO-Übereinkommen zur Erhaltung des Immateriellen Kulturerbes beigetreten. Deutschland ist seit 2013 Vertragsstaat.

Weitere Informationen

Alle Neuaufnahmen in die UNESCO-Listen des Immateriellen Kulturerbes 2019

Webseite der 14. Sitzung des Zwischenstaatlichen Ausschusses zum Immateriellen Kulturerbe

Immaterielles Kulturerbe weltweit

Immaterielles Kulturerbe in Deutschland