UNESCO-Projektschule Wagenburg-Gymnasium

Weltoffen, Bunt, Gemeinschaftlich

Am Wagenburg-Gymnasium (WBG) werden die Schülerinnen und Schüler ermutigt, ihren Schulalltag im Wesentlichen selbst mitzugestalten. Sie initiieren politische, kulturelle und sportliche Aktionen und engagieren sich auch außerschulisch, zum Beispiel im Jugendrat. 2018 wurde das Wagenburg-Gymnasium mit seiner einladenden und offenen Schulkultur zur anerkannten UNESCO-Projektschule ausgezeichnet.

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Fakten

  • Aufnahmejahr: 2018
  • Status: Anerkannt
  • Bundesland: Baden-Württemberg
  • Schulform: Gymnasium
  • Webseite: wagenburg-gymnasium.de

Zeichen gegen Diskriminierung

Am WBG lernen Schülerinnen und Schüler mit Konflikten eigenverantwortlich und produktiv umzugehen. Hierzu bildet das Gymnasium Streitschlichtende aus. Darüber hinaus lösen die Jugendlichen im regelmäßig tagenden Klassenrat Konflikte gemeinsam. Das schafft ein vertrauensvolles Klima in der Schülerschaft und bestärkt diese, sich offen für ihre Überzeugungen einzusetzen. Daraus resultierte 2015 die Entscheidung der UNESCO-AG, Ministerpräsident Winfried Kretschmann die goldene Friedenstaube zu überreichen. Der Ministerpräsident hatte sich dafür stark gemacht, sexuelle Vielfalt im Unterricht zu behandeln.

Internationale Verständigung über Kunst und Musik

Die Schülerschaft des Wagenburg-Gymnasiums ist vielfältig. Französisch gilt als zweite Muttersprache am WBG. Der kulturelle Einfluss des Nachbarlandes spiegelt sich vielfach wider. Vor allem Teilnahmen an französischen Theatertagen unterstreichen das. Auch ein gesellschaftspolitischer Austausch findet statt: Bei bilingualen Seminaren mit Schulen der französischen Stadt Le Mans analysieren die Jugendlichen aus ihren verschiedenen Blickwinkeln politische Themen.

Interkulturelle Kontakte musikalischer Art bestehen nach Südafrika. Die Big Band des WBG tritt mit der Band ihrer südafrikanischen Partnerschule abwechselnd in Stuttgart und Kapstadt auf. Auch nach Israel pflegt das Wagenburg-Gymnasium eine Freundschaft, die alle zwei Jahre durch einen Austausch in die israelische Stadt Ramat Gan gestärkt wird.

Global lokal

Nachhaltigkeit wird am Wagenburg-Gymnasium groß geschrieben: Die UNESCO-AG betreibt einen Fairtrade-Verkauf in Kooperation mit einem Weltladen und bietet „Umweltschutz-Hefte“ an. In der Schulmensa gibt es einen „Tag des nachhaltigen Nahrungsmittels“ und zwei vegetarische Tage in der Woche. Das Wagenburg-Gymnasium arbeitet eng mit dem Weltladen Gablenberg, dem Welthaus Stuttgart sowie dem Dachverband Entwicklungspolitik BW zusammen. Für die regelmäßig organisierten Projekte mit dem Entwicklungspolitischen Informationszentrum erhielt das WBG 2013 den Eine Welt-Preis. Die letzten Spendenprojekte unterstützten ein jesidisches Waisenhaus im Irak und ein Flüchtlingsprojekt im Libanon, das eine ehemalige Schülerin des WBG begleitet.

UNESCO-Welterbe als Lerninspiration

Am Tag der offenen Tür führt die UNESCO-AG regelmäßig ein Quiz zu Welterbe-Monumenten durch. Das Wissen zum Welterbe wird kontinuierlich aufgebaut, beispielsweise im Rahmen von Exkursionen. Hierbei besuchten die Jugendlichen bereits unterschiedliche Stätten: Von der Völklinger Hütte über die Höhle von Skocjan bis hin zum Wattenmeer. Das Sommercamp „UNESCO trifft Eiszeitkunst“ im Jahr 2021 ist thematisch an die als Welterbe anerkannten „Höhlen der ältesten Eiszeitkunst“ gebunden. Es findet im UNESCO-Biosphärenreservat Schwäbische Alb statt.

Wenn es mal nicht möglich ist, direkt am Ort des Geschehens zu sein, kann die Schule das „Globale Klassenzimmer“ nutzen. Von hier aus finden Videokonferenzen in die ganze Welt statt. Eine Kooperation mit dem Landesmedienzentrum soll das Angebot des Globalen Klassenzimmers künftig noch erweitern.

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