Meldung,

Schulschließungen als Chance für mehr digitale Bildung

Seit Mitte März sind Schulen deutschlandweit aufgrund der Covid-19-Pandemie geschlossen. Dies stellt die Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler sowie Eltern vor große Herausforderungen. Die UNESCO-Projektschule Goetheschule Dieburg begegnet diesen Herausforderungen mit bisher ungenutzten digitalen Möglichkeiten.

Ungeahnte digitale Möglichkeiten

Obwohl das Schulgebäude und die Klassenzimmer seit dem 17. März leer sind und hier kein Unterricht stattfindet, müssen die Schülerinnen und Schüler der Goetheschule Dieburg nicht auf Unterricht verzichten. Digitale Instrumente werden seit der Schulschließung genutzt, um den Lernstoff auch weiterhin zu vermitteln. Die digitale Infrastruktur war hierfür bereits seit über eineinhalb Jahren vorhanden, wurde bislang jedoch kaum genutzt. Somit wird die aktuelle Krise auch zu einer Chance, vorhandene technische Möglichkeiten sinnvoll zu nutzen und die Chancen einer digitalen Bildung in der Praxis zu erkennen und zu erfahren.

Um den Schulalltag in der Ausnahmesituation möglichst routiniert und strukturiert fortzuführen beziehungsweise nachzustellen, sind alle Lehrkräfte der Goetheschule angehalten, sich zu den Unterrichtszeiten vor dem PC zu befinden, um bei Fragen der Schülerinnen und Schüler erreichbar zu sein. Der Schule steht ein Online-Instrument zur Verfügung, über welches die Lehrkräfte und Schülerinnen und Schülern von zuhause aus kommunizieren können. Nach einer kurzen internen technischen Fortbildung innerhalb des Kollegiums begannen die Lehrkräfte den Unterricht online fortzuführen und stießen dabei auf viele unerkannte Möglichkeiten. Momentan arbeiten sämtliche Klassen und Kurse mit dem Online-Instrument. Jede Lehrkraft kann dabei eine virtuelle Klassengemeinschaft erstellen, die zum Austausch der Schülerinnen und Schüler beziehungsweise der Lehrkräfte dient und auch für das Bereitstellen und Einfordern von Aufgaben genutzt werden kann. Zudem können Video-Konferenzen genutzt werden, um aktuelle Fragen oder auch Unterrichtsthemen live zu diskutieren. Die Video-Funktion erfreut sich insbesondere bei den Schülerinnen und Schülern großer Beliebtheit, um gemeinsam zu lernen und sich auszutauschen.

Krise als Chance erkennen und nutzen

Der Umgang mit der aktuellen Situation und das Entdecken sowie die Nutzung neuer Möglichkeiten einer digitalen Bildung stößt in der Schulgemeinschaft und dessen Umfeld bisher auf positive Resonanz. Sowohl die Eltern als auch die Schülerinnen und Schüler honorieren die hohe Anpassungsfähigkeit der Schule und des Kollegiums. Die Nutzung neuer digitaler Kommunikationswege führt dazu, dass nicht nur die Schülerinnen und Schüler, sondern vor allem auch die Lehrkräfte Neues lernen und dies auch für die Zukunft gewinnbringend einsetzen können.

Auch wenn die digitale Bildung den klassischen Unterricht mit seinen Gesprächen, Interaktionen und Methoden nicht ersetzen kann, so dürfte sie doch dazu beitragen, den Kommunikationsstrang und die Unterrichtseinheiten weiterzuführen, um eine gewisse Kontinuität des Lehrens und Lernens zu gewährleisten und neue Impulse zu setzen.

Aus der aktuellen Situation kann gerade die Institution Schule lernen, auch nach Wiedereröffnung der Schulen Elemente einer digitalen Bildung fortzuführen und den Ausbau der Infrastruktur stärker einzufordern und zugleich selbst zu fördern.

Hintergrund

Die knapp 300 UNESCO-Projektschulen in Deutschland integrieren die UNESCO-Bildungsansätze in ihr Schulprogramm, erproben Unterrichtskonzepte, bilden ein aktives Netzwerk, organisieren nationale und internationale Austauschprogramme und verbreiten die UNESCO-Bildungsansätze in ihrem Umfeld und den lokalen Bildungslandschaften.