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Innovative Bildungsprojekte an UNESCO-Projektschulen in Zeiten von Covid-19

UNESCO-Projektschulen zeigen mit Initativen zu Global Citizenship Education, Bildung für nachhaltige Entwicklung und Kultureller Bildung, wie man in Zeiten von Covid-19 eine hochwertige und zukunftsorientierte Bildungsarbeit leisten kann.

Zu Hause Kreativ – von Osterode bis nach Kaolack

Das Tilman-Riemenschneider-Gymnasium (TRG) in Osterode hat Ende März unter dem Motto „Wir bleiben zu Hause und sind kreativ!“ eine große UNESCO-Aktion gestartet und die ganze Schulgemeinschaft zur Mitwirkung aufgerufen. Dabei entstanden Gedichte, Monologe, Comics, Rätsel, Kurzgeschichten und Texte, die Mut machen, sowie Bilder und Fotos in unterschiedlichen Jahrgangsstufen. Hier ein Beispiel aus dem Französisch-Unterricht der 8. Jahrgangsstufe:

Von Anfang an hat das UNESCO-Team des Gymnasiums dabei auch die internationalen Partner der Schule eingeladen, sich an der Aktion zu beteiligen. Insbesondere aus der Partnerschule in Kaolack im Senegal haben sich Schülerinnen und Schüler beteiligt und neben Kurztexten unter anderem auch ein Video eingesandt, um die Auswirkung der Pandemie in Westafrika sichtbar zu machen. Einige Beiträge und das Video sind auf der Schulhomepage des TRG. Einleitend heißt es dort: „Auch in Krisenzeiten stehen wir als Partner für EINE Welt zusammen. Trotz 6.000 Kilometern Entfernung einen uns Ängste, Sorgen und Wünsche. Familie, Freundschaft und die Hoffnung auf ein baldiges Ende der Pandemie geben uns Kraft und Zuversicht in dieser globalen Krise. Gno far – wir halten zusammen!“

Jugendliche digital aktiv – für Klimaparlament und Schulentwicklung

An der Sophie-Scholl-Schule in Berlin haben die Schülerinnen und Schüler der UNESCO-AG und der Nachhaltigkeits-AG am 8. April 2020 ein Tagesseminar online durchgeführt, um gemeinsam die nächsten Schritte zur Einführung eines Klimaparlaments an ihrer Schule zu diskutieren und vorzubereiten. Die Sitzung wurde von den Schülerinnen und Schülern eigenständig geleitet und durchgeführt. Lediglich beim Tagesordnungspunkt zum Stichwort „Planung der Projektwoche“ haben sie auch die UNESCO-Schulkoordinatorin als Lehrkraft hinzugebeten.

Das Beispiel der Schülerinnen der Schule aus Berlin-Schöneberg zeigt, dass die Jugendbeteiligung für die Bildung für nachhaltige Entwicklung vor Ort ein wichtiger Treiber ist. Die Idee für das Klimaparlament haben die Schülerinnen und Schüler von einem UNESCO-Workshop im November mit an ihre Schule gebracht. Der Workshop fand im Rahmen des durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt geförderten Projekts zur Bildung ganzheitlicher Nachhaltigkeitsprofile an 31 Pilotschulen des UNESCO-Schulnetzwerks statt.

Online-Galerie und Live-Musik – Kulturelle Bildung in der Corona-Krise

Unter dem Titel „One Picture a Day – Keeps Corona away!” veröffentlicht die Heinrich-Hertz-Schule aus Hamburg seit dem 24. April jeden Tag ein neues Kunstwerk in ihrer Online-Galerie auf der Homepage der Schule. Der Fachbereich Kunst der Hamburger UNESCO-Projektschule hatte die Schülerinnen und Schüler zur Einsendung von Kunstwerken aufgerufen, um sich mit dem derzeitigen Ausnahmezustand kreativ auseinanderzusetzen. Die Online-Präsentation wird mit täglich einem neuen Kunstwerk bis zu den Sommerferien weitergeführt.

Ein weiteres Beispiel hierfür ist die Mitwirkung mehrerer Schülerinnen und Schüler der Humboldtschule Bad Homburg an den abendlichen Konzerten, die auf dem Weißen Turm im Schlosspark stattfinden und bis weit in die Stadt zu hören sind. Begonnen wurde dabei jeweils mit Beethovens „Ode an die Freude“. Die Humboldtschüler auf dem Foto spielten unter anderem den Jazzstandard „That’s A Plenty“, um damit auch musikalisch ein Zeichen der Solidarität zu setzen.

Hintergrund

Die knapp 300 UNESCO-Projektschulen in Deutschland integrieren die UNESCO-Bildungsansätze in ihr Schulprogramm, erproben Unterrichtskonzepte, bilden ein aktives Netzwerk, organisieren nationale und internationale Austauschprogramme und verbreiten die UNESCO-Bildungsansätze in ihrem Umfeld und den lokalen Bildungslandschaften.