UNESCO-Projektschule Bismarckschule Hannover

Gymnasium am Maschsee

Das frühe Aufnahmejahr 1953 in das Netzwerk, der damals noch wenigen UNESCO-Projektschulen lässt bereits erahnen, dass sich der Einsatz der Bismarckschule Hannover für eine Kultur des Friedens inzwischen nachhaltig in den Schulstrukturen etabliert haben muss. Im Unterricht, in Projekten und vielfältigen Aktionen setzt sie sich für Demokratie, Menschenrechte sowie interkulturelle Verständigung und Empathie ein.

Illustration UNESCO-Projektschulen

Fakten

  • Aufnahmejahr: 1956
  • Status: Anerkannt
  • Bundesland: Niedersachen
  • Schulform: Gymnasium    
  • Webseite: bismarckschule.de   

Strukturelle Verankerung der UNESCO-Arbeit

In der Bismarckschule Hannover beginnt das interkulturelle Lernen bereits in der ersten Woche der fünften Klassen und dekliniert sich anschließend durch sämtliche Schuljahre hindurch bis zum Abschluss. Einzigartig ist, dass die Schule darüber hinaus einen außerschulischen Lernort hat, den sie jede Woche besucht: es handelt sich hierbei um das Planetarium und die Sternwarte. Im Rahmen eines halbjährlichen Astro-Unterrichtsangebot sowie der Astro-AG bietet sich den Jugendlichen ein ungewöhnlicher Blick, der von der Welt ausgeht und sich hierbei doch reflexiv auf sie bezieht, der Aussage des amerikanischen Astronauten James Lovell entsprechend: „Die Menschen auf der Erde begreifen nicht, was sie besitzen. Vielleicht, weil nicht viele von ihnen die Gelegenheit haben, sie zu verlassen und dann zurückzukehren.“

Menschenrechts- und Demokratiebildung

Insbesondere im 10. Jahrgang liegen die Schwerpunkte auf der Demokratiebildung, der Erinnerungskultur und Gedenkstättenarbeit. So werden im Rahmen des Geschichtsunterrichts die Gedenkstätte Bergen Belsen und die Gedenkstätte in Hannover besucht, wobei Zeitzeugen authentische Einblicke in die NS-Zeit vermitteln. Zudem nehmen die Schülerinnen und Schüler der AG „Model United Nations“ regelmäßig an simulierten UN Vollversammlungen in englischer Sprache in Berlin und Den Haag teil. Zusammen mit Jugendlichen aus 85 Nationen wird eine Sitzungswoche der UN-Vollversammlung nachgeahmt, wobei sie die von ihnen repräsentierten Länder changieren. Das ermöglicht Perspektivwechsel und ein reflektiertes Politikverständnis.

Interkulturelles Lernen und Zusammenleben in Vielfalt

Schon die Orientierungswoche der fünften Klassen widmet sich dezidiert dem Thema der interkulturellen Bildung unter dem Fokus der Afrika-Tage. Somit werden sie gleich nach ihrem Schulantritt mit der UNESCO-Arbeit vertraut gemacht. Die Bismarckschule führt zudem regelmäßig Informations- und Benefizveranstaltungen durch, so zum Beispiel das Schulkonzert „Wir rocken für Tansania“. Die Erlöse gehen an die dortige Msafiri English Medium Primary School. Direkte interkulturelle Begegnungen sind zudem durch die Teilnahme an Fahrten zu den Partnerschulen möglich. Sie führen die Jugendlichen nach Polen, Italien sowie Tansania. 

Bildung für nachhaltige Entwicklung

Exkursionen in das Klimahaus Bremerhaven bereiten das Thema der Nachhaltigkeit lebensweltlich und gut verständlich auf. Zudem können sich die Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 8-10 im Rahmen des Wahlpflichtunterrichts oder des bilingualen Unterrichts mit den Themen Mensch, Natur und Technik sowie weiteren Inhalten befassen. Damit wird Nachhaltigkeit in ihren großen Zusammenhängen betrachtet und auf verschiedene gesellschaftliche Bereiche bezogen. Hierbei spielen auch immer wieder der prospektive Blick, Ethik und das Konzept eines guten Lebens eine große Rolle.

„Die Bismarckschule ist ein Ort der Begegnung, des gemeinsamen Lernens und der Persönlichkeitsentwicklung.“

– schulischer Leitsatz

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