UNESCO-Projektschule Anna-Schmidt-Schule

Ausbildung zu Weltbürgern

1979 sollte ein besonderes Jahr für die Anna-Schmidt-Schule in Frankfurt am Main werden, das seinen Höhepunkt in der Anerkennung als UNESCO-Modellschule fand (heute in UNESCO-Projektschule umbenannt). Zur Feierstunde war der damalige UNESCO-Generaldirektor selbst, Amadou-Mahtar M’Bow, angereist. Seitdem ist die Frankfurter Schule eine verlässliche Konstante im Netzwerk der UNESCO-Projektschulen, welches sie mit unermüdlicher Motivation und geballtem Tatendrang bereichert.

Illustration UNESCO-Projektschulen

Fakten

  • Aufnahmejahr: 1979
  • Status: Anerkannt
  • Bundesland: Hessen
  • Schulform: Gymnasium   
  • Webseite: anna-schmidt-schule.de   

Stark im Kollektiv

Die Anna-Schmidt-Schule beschränkt sich in ihrer Arbeit nicht auf die eigene Schulgemeinschaft, sondern strahlt stark in ihre Umgebung aus. Das ist im Netzwerk der UNESCO-Projektschulen an sich natürlich keine Seltenheit, bemerkenswert ist jedoch, in welchem Ausmaß die Schule ihre Verantwortung wahrnimmt. So begreift sie sich permanent als wichtiger Faktor in der Region, übernimmt Verantwortung und nutzt die ihr zur Verfügung stehenden Ressourcen effizient. Zu Veranstaltungen wird nicht selten eine größere Öffentlichkeit eingeladen, zugleich hat sie 2004 einen Austausch mit Schulen aus China initiiert, der sämtlichen Jugendlichen in Frankfurt offensteht. Dieses besondere Engagement ist Spiegel der großen schulischen Identifikation mit den UNESCO-Idealen.

Menschenrechts- und Demokratiebildung

Diverse kulturelle und historisch angelegte Projekte zu den Themen Menschenrechte und Demokratie bereichern den Schulalltag an der Anna-Schmidt-Schule. Sie haben Titel wie „Memoire de l’avenir“ oder „100 Jahre Weimarer Verfassung“. Das Projekt „70 Jahre Grundgesetz – demokratische Werte im Wandel“ legt seinen Fokus auf die deutsche Nachkriegszeit. Ein solches Bewusstsein für demokratische Verfassungen aus historischem Blick, stellt in deutschen Schulen immer noch die Ausnahme dar. Die Anna-Schmidt-Schule begreift jedoch gerade diese Perspektive als essenziell, verweist sie doch auf eine wichtige Tradition, die angesichts der geschichtlichen Entwicklung den notwendigen Kampf um die Demokratie emphatisch hervorhebt. 

„Hilf mir, es selbst zu tun“

- Montessori

Interkulturelles Lernen und Zusammenleben in Vielfalt

Der UNESCO-Leitgedanke einer interkulturellen Bildung ist im Unterrichtsalltag vom Kinderhaus bis zum Gymnasium verwirklicht. Momentan werden insbesondere neue Kooperationen ins Ausland erschlossen und bestehende vertieft. Hierbei hat sich auch ein ganz neues Projekt angebahnt: ein Austausch über die Geschichte und Entwicklung der deutsch-polnischen Beziehungen. Zudem unterstützen viele Schulklassen Förderprojekte in Indien und in diversen afrikanischen Ländern, auch mit face-to-face Begegnungen vor Ort. Durch diese vielseitigen Ansätze erhalten die Schülerinnen und Schüler verschiedene Zugänge zum interkulturellen Lernen. Sie reichen von einem intensiven Einsatz für Benachteiligte, bis hin zum partnerschaftlichen Austausch. Was es heißt eine Kultur des Friedens anzustreben, wird somit lebensweltlich erfahrbar und kann von den Jugendlichen verinnerlicht werden.

Global Citizenship

Das überwiegend friedliche Zusammenleben in Europa ist, wie ein Blick auf viele Gebiete außerhalb der kontinentalen Grenzen schnell beweist, keine Selbstverständlichkeit. Umso wichtiger, dass sich viele Akteure aus ganzer Welt für die Verwirklichung der UNESCO-Ziele einsetzen, um zu einem friedfertigen Miteinander in einer Atmosphäre der Achtung und Wertschätzung zu gelangen. Dafür setzt sich die Schule vielerorts ein, z.B. in Kenia, Indien und China. Somit widerlegt sie kulturrelativistische Ansätze, die meinen, dass die universellen Menschenrechte lediglich auf westliche Kulturen zu beziehen sind. Indem die Jugendlichen erleben, wie solch rassistische Denkmuster durchbrochen werden, kann die Schule ihr Ziel, die Schülerinnen und Schüler zu Weltbürgern auszubilden, erreichen.

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