UNESCO-Projektschule Adolf-Grimme-Gesamtschule Goslar

Lernen im Welterbe

Die Adolf-Grimme-Gesamtschule (AGG) liegt in unmittelbarer Nachbarschaft mehrerer UNESCO-Stätten. Die Goslarer Altstadt und die damit verbundene tausendjährige Geschichte des Bergbaus sowie der UNESCO Global Geopark Harz prägen die schulische UNESCO-Arbeit und die Auseinandersetzung mit dem Welterbe.

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Fakten

  • Aufnahmejahr: 2019
  • Status: Anerkannt
  • Bundesland: Niedersachsen
  • Schulform: Integrierte Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe
  • Webseite: agg-goslar.de

UNESCO-Leitlinien seit Schulgründung

Bereits kurz nach der Gründung der Adolf-Grimme-Gesamtschule im Jahr 2010 entschied das damalige Kollegium, dass die Leitlinien der UNESCO-Projektschulen beim Aufbau als roter Faden in allen schulischen Bereichen die Zielrichtung weisen sollten. Die AGG machte es sich zur Aufgabe, ihre besondere Lage zu nutzen und die umliegenden UNESCO-Welterbestätten in den Unterricht und in Projekte miteinzubeziehen. Die Ausrichtung war dabei von Beginn an international und auch die inklusive Bildung] fand besondere Berücksichtigung. Der dreistufige Zertifizierungsprozess endete schließlich 2019 mit der Aufnahme als anerkannte UNESCO-Projektschule in das internationale Netzwerk.

Jede und jeder wird wertgeschätzt

Aus der Zusammensetzung der Schülerschaft ergibt sich eine besondere Vielfalt, die gleichermaßen als Herausforderung und Gewinn für die pädagogische und methodisch-didaktische Arbeit angesehen wird. Dazu gehört auch die Einbindung von Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf. Das Themengebiet „Inklusion und Integration“ hat daher eine zentrale Bedeutung an der AGG. Ein besonderes Leuchtturmprojekt ist hierbei die Schülerfirma „Brotzeit“. Die Firma wird von Schülerinnen und Schülern mit und ohne Beeinträchtigung geführt und stellt für das inklusive Schulleben der AGG eine große Bereicherung dar, welche bereits mit mehreren Preisen ausgezeichnet wurde. Daneben bedeutet das „Zusammenleben in Vielfalt“ an der AGG auch, dass generationsübergreifend und ehrenamtlich gearbeitet wird. Dazu werden vielfältige Projekte, beispielsweise Vorlesenachmittage, Theateraufführungen und jährliche Besuche zu Weihnachten in Seniorenheimen durchgeführt, um den Dialog zwischen Jung und Alt sowie die Wertschätzung eines jeden Menschen zu fördern.

Kunst im Welterbe

Bereits bei den Fünftklässlern wird das Bewusstsein für die Bedeutung der UNESCO durch das Projekt „Vom Bewahren und Erhalten: UNESCO-Welterbestätten“ geweckt. Dazu gehört unter anderem die Stadtführung „Schüler führen Schüler“ durch die geschichtsträchtige Altstadt von Goslar Auch die langjährige Kooperation mit dem UNESCO-Welterbe Erzbergwerk Rammelsberg kennzeichnet das Schulleben durch vielfältige Projekte mit den Schwerpunkten in den Naturwissenschaften wie zum Beispiel „Erzabbau und Umweltverschmutzung“, der Technik „Restauration eines Förderwagens“ oder der Geschichte beispielsweise die Mitgestaltung der Ausstellung „Kindheit im Welterbe“. Besonders hervorzuheben sind zudem die Projekte aus den Bereichen Kunst wie „Farben des Berges“ und Musik zum Beispiel „Klangaufbereitung: Erzaufbereitung“. Sogar Theater- und Musicalaufführungen hat die Schule in den Bergwerksgebäuden bereits aufgeführt.

Natur erwandern

Neben den UNESCO-Projektwochen, beispielsweise zum Thema „Müll vermeiden & recyclen“ oder „Nahrungsmittelproduktion & Nachhaltigkeit“ sowie der Gestaltung und Pflege des Schulgartens, ist die Umweltbildung fest in den schuleigenen Lehrplänen implementiert. Eine besondere Kooperation besteht zwischen der AGG und dem UNESCO Global Geopark Harz. Während des alljährlichen Projekts „Landschaft lesen lernen“ erschließt sich jede fünfte Klasse im Rahmen von Exkursionen zusammen mit einem Geopark-Experten oder einer Geopark-Expertin ein Natura-2000-Naturschutzgebiet. So erforschten die Schülerinnen und Schüler die Ökologie und Geologie unter anderem des Okertals, des Waldgebiets „Harly“ bei Vienenburg sowie der Auwälder und Bergwiesen bei Braunlage. Sie erwandern sich somit ein besonderes Verhältnis und eine ausgeprägte Wertschätzung zur Natur, für deren Schutz sie zugleich motiviert eintreten.

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