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UNESCO-Projektschulen global verbunden – auch in der Corona-Krise
Was bedeutet die Corona-Pandemie für Schülerinnen und Schüler weltweit? Das wollten die Deutsche UNESCO-Kommission und die UNESCO-Projektschulen in Deutschland gern von ihren internationalen Partnerschulen wissen und baten um Erfahrungsberichte. Aus all den eingesandten Fotos und Texten ist ein buntes Kaleidoskop entstanden.
Wie sind die Menschen vor Ort durch die Schulschließungen konkret betroffen? Woraus lässt sich auch in der Ausnahmesituation Mut und Hoffnung gewinnen? Antworten auf diese Fragen haben die UNESCO-Projektschulen von ihren Partnerschulen in aller Welt erhalten. Das Faltblatt und Poster „We Are All Global Citizens“ sowie die Webseite „Schulpartnerschaften während Covid-19“ machen die eingegangenen Fotos, Erfahrungsberichte und Interviews zugänglich.
Die psychosozialen Auswirkungen der Corona-Krise auch über den Abbruch beziehungsweise die Unterbrechung von Bildungswegen hinaus zeigen sich in ihren unterschiedlichen Facetten: von fehlenden Mittagessen aufgrund der Schulschließungen über die sich potenzierenden Benachteiligungen für einzelne Kinder und Jugendliche aufgrund fehlender Mobiltelefone bis hin zu Einsamkeit und Trauer aufgrund des Verlusts von Angehörigen.
Zugleich erzählen die Berichte aber auch Geschichten, die ermutigen und bestärken: Im Süden Madagaskars arbeiten Schülerinnen und Schüler mit aller Kraft daran, ihren Schulabschluss zu erlangen und besuchen die Schule auch unter schwierigen Umständen. In Masaka, Uganda, versucht eine Schule, ihre Schülerinnen und Schüler sowie deren Eltern über Radiosendungen zu erreichen. Schülerinnen und Schüler in Bergamo haben ein poetisches Zeichen für Solidarität und Freiheit gesetzt, indem sie gemeinsam ein kreatives Video produziert haben.
Bildung im Zeichen der internationalen Verständigung
Die 282 UNESCO-Projektschulen in Deutschland sind mit Partnerschulen und Kooperationspartnerinnen in 100 Staaten verbunden. Hinzu kommt die Möglichkeit zum Austausch im weltweiten Netzwerk der UNESCO Associated Schools mit Mitgliedern in nahezu allen Ländern dieser Erde.
An vielen UNESCO-Projektschulen können aufgrund der Pandemie lange geplante Austauschfahrten, Begegnungsreisen und Dialogprojekte mit den weltweiten Partnerinnen und Partnern dieses Jahr nicht stattfinden. Zugleich haben einige UNESCO-Projektschulen den Anfang Mai 2020 gestarteten Aufruf „We Are All Global Citizens“ der Bundeskoordination der UNESCO-Projektschulen zum Anlass für gemeinsame, vertiefende Bildungsprojekte genommen und dabei auch die Partnerinnen und Partner eingebunden. So haben Jugendliche der Gesamtschule Bremen Mitte und des Mathare Youth Film Festivals aus Nairobi Fotos aus ihrem Alltag mit der Corona-Pandemie gesammelt und sich diese gegenseitig in gemeinsamen Videokonferenzen vorgestellt.
Weitere durch den Aufruf initiierte vertiefende Bildungsprojekte fanden beispielsweise auch zwischen den UNESCO-Projektschulen Marie-Curie-Gymnasium in Berlin und dem Atheneum UNESCO Koekelberg in Brüssel oder auch an der Engelsburg in Kassel statt.
Gemeinsam mit allen weltweiten Partnerinnen und Partnern unterstreicht das Netzwerk der UNESCO-Projektschulen, wie wichtig Austausch, Kooperation und Solidarität auch gegenwärtig sind. Die aktiven Schulpartnerschaften ermöglichen so auch in der Corona-Zeit Bildungsprozesse im Zeichen der internationalen Verständigung und Verbundenheit.