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Emscher-UNESCO-Schülerfachtagung: UNESCO-Projektschulen in NRW engagieren sich für klimaresiliente Stadtgestaltung

Erstmals in einem virtuellen Format arbeiteten Schülerinnen und Schüler verschiedener UNESCO-Projektschulen in NRW bei der diesjährigen Emscher-UNESCO-Schülerfachtagung zusammen, die vom Netzwerk der UNESCO-Projektschulen in NRW und der Emschergenossenschaft veranstaltet wurde. Die rund 80 teilnehmenden Jugendlichen und ihre Lehrkräfte befassten sich dabei mit der Frage, wie man die Folgen des Klimawandels im städtischen Raum durch blaugrüne Infrastrukturen mindern kann und entwickelten Projektideen für Klimaschutz und -resilienz an ihren Schulen.

Vom 28. bis 30. Juni 2021 kamen Schülerinnen und Schüler der Städtischen Realschule Heinsberg, des Friedrich-Leopold-Woeste-Gymnasiums Hemer, des Gutenberg-Gymnasiums Bergheim, des Pius-Gymnasiums Aachen, des Ratsgymnasiums Bielefeld, des Rurtal-Gymnasiums Düren und des Hansa-Gymnasiums Köln digital zusammen.  Neben einer Einführung zum Thema Klimaschutz und -anpassung durch Dr. Hans-Peter Winkelmann von climate campus e. V., einer Initiative von Scientists for Future, informierten Expertinnen der Emschergenossenschaft über die Möglichkeiten, die sich hier ganz konkret für Schulen bieten. Pauline Brünger als Vertreterin von Fridays for Future sorgte mit einem interaktiven Vortrag für weitere Motivation.

Emscher-UNESCO-Schülerfachtagungen

Die Emscher-UNESCO-Schülerfachtagung wird seit 2014 regelmäßig von der Emschergenossenschaft und dem Netzwerk der UNESCO-Projektschulen in NRW ausgerichtet. Mehr erfahren Sie auf der Website der Emschergenossenschaft.

Im Rahmen von App-basierten Klimatouren machten sich die Jugendlichen dann in ihren jeweiligen Städten auf den Weg, spannende Aufgaben zu lösen und vielfältige Möglichkeiten für Klimaanpassung in Städten zu entdecken. „Mir war nicht klar, wie viel man durch Begrünung in der Stadt erreichen kann, um damit Hitze zu regulieren“, so Jonathan, Schüler aus Aachen. Florentina, Schülerin des Hansa-Gymnasium ergänzt: „Ich gucke jetzt anders auf die Stadt – auch als Schwammstadt – und auf blaugrüne Infrastrukturen.“

Mit Unterstützung von Expertinnen und Experten – auch aus den Kommunen – eigneten sich die Jugendlichen neben dem Wissen auch die Gestaltungskompetenz für eigene Klimaprojekte in ihrer Schule und im schulischen Umfeld an. So können sie ihre Schulgemeinschaften sensibilisieren und gemeinsam auf die Umsetzung ihrer Ideen hinwirken. Entwickelt haben die Teilnehmenden im Rahmen der Fachtagung konkrete, auf ihren Kontext zugeschnittene Maßnahmen, um die Klimaresilienz vor Ort zu verbessern: In Heinsberg soll das Schuldach begrünt werden, am Pius-Gymnasium ein Tümpel ausgebaut, eine Wand begrünt und Regenwasser vom Dach abgeleitet und gesammelt werden. Das Ratsgymnasium plant ein Klima-Willkommenspaket für Fünftklässlerinnen und -klässler.

Karl Hußmann, Koordinator des Landesnetzwerks der UNESCO-Projektschulen in NRW, zeigte sich beeindruckt vom Einsatz der Schülerinnen und Schüler: „Alle sind trotz des Onlineformats durchgehend am Ball geblieben. Die Jugendlichen haben auf einem hohen Niveau diskutiert und Lösungsvorschläge erarbeitet.“ Auch für Kerstin Stuhr, Bildungsreferentin bei der Emschergenossenschaft, ist das Konzept aufgegangen. „Im Rahmen unserer Bildungsarbeit für nachhaltige Entwicklung setzen wir auf transformative Lern- und Veränderungsprozesse. Dabei binden wir Schulen ein und engagieren uns dafür, dass dieses wichtige Thema in das Schulprogramm integriert wird“, erläutert Stuhr.

Netzwerk der UNESCO-Projektschulen

Weltweit gibt es über 11.500 UNESCO-Projektschulen in 182 Ländern – 47 davon in NRW, rund 300 in Deutschland.

Karte der anerkannten UNESCO-Projektschulen in Deutschland