Frühkindliche Bildung ist ein zentrales Ziel der Agenda Bildung 2030. Bis 2030 soll für alle Kinder der Zugang zu hochwertiger frühkindlicher Bildung, Betreuung und Erziehung gesichert werden, um ihnen einen erfolgreichen Übergang in die Schule zu ermöglichen. Die UNESCO definiert Frühkindliche Bildung, Betreuung und ErziehungExterner Link: holistisch: Der Begriff umfasst alle Maßnahmen, die die kognitive, soziale, körperliche und emotionale Entwicklung eines Kindes von der Geburt bis zum achten Lebensjahr unterstützen. Die UNESCO legt dabei den Schwerpunkt auf vorschulische Programme für Kinder ab drei Jahren und auf die Gestaltung von Übergängen zur Grundschulbildung.

UNESCO-Weltkonferenzen zu Frühkindlicher Bildung

Die UNESCO-Weltkonferenzen zu frühkindlicher Bildung dienen dazu, politische Strategien, Maßnahmen und innovative Konzepte für die Bildungsstufe zu entwickeln. Auf diese Weise fördern sie die Verankerung der Frühkindlichen Bildung, Betreuung und Erziehung als integralen Bestandteil des Bildungswesens der Mitgliedstaaten. 

Die zweite UNESCO-WeltkonferenzExterner Link: fand vom 14.-16.11.2022 in Taschkent, Usbekistan, statt. Im Abschlussdokument der Konferenz, der Taschkent ErklärungExterner Link:, werden politische Handlungsempfehlungen festgehalten, die eine Orientierung für die Weiterentwicklung der frühkindlichen Bildung in der kommenden Dekade bieten sollen. Etwa sollten die Arbeitsbedingungen von pädagogischen Fachkräften verbessert werden, die staatlichen Ausgaben für vorschulische Bildung erhöht sowie Friedensbildung und Bildung für nachhaltige Entwicklung konsequent in der Frühkindlichen Bildung, Betreuung und Erziehung verankert werden. Auch Beiträge aus Deutschland gestalteten das Programm der Konferenz mit. Dr. Roman Luckscheiter, Generalsekretär der Deutschen UNESCO-Kommission, präsentierte in einem National StatementExterner Link: (Video) die aktuellen Herausforderungen und Entwicklungen im Bereich der frühkindlichen Bildung in Deutschland. Insgesamt nahmen mehr als 2.500 Interessierte aus etwa 150 Ländern an der Konferenz teil, darunter Vertreterinnen und Vertreter der UNESCO-Mitgliedstaaten, internationaler Organisationen, der Zivilgesellschaft sowie aus Forschung und Praxis.

Teaserbild, auf dem die Weltkonferenz zur frühkindlichen Bildung angekündigt wird.
© UNESCO

Weltbericht zur frühkindlichen Bildung

2024 hat die UNESCO wie in der Taschkent Erklärung vorgesehen zum ersten Mal gemeinsam mit UNICEF einen Weltbericht zur frühkindlichen Bildung herausgegeben (Global Report on Early Childhood Care and EducationExterner Link:). Präsentiert werden im Bericht Erkenntnisse und Daten zu Unterziel 2 von 4 „Bis 2030 sicherstellen, dass alle Mädchen und Jungen Zugang zu hochwertiger frühkindlicher Erziehung, Betreuung und Vorschulbildung erhalten, damit sie auf die Grundschule vorbereitet sind“. Darüber hinaus beinhaltet der Bericht eine Zusammenfassung wissenschaftlicher Erkenntnisse über die Bedeutung von frühkindlicher Bildung, Betreuung und Erziehung – unter anderem mit Blick auf Chancengerechtigkeit und den weiteren Bildungsverlauf von Kindern. Zentrale Ergebnisse des Berichts sind: In Ländern mit niedrigem Einkommen haben 60% der Kinder keinen Zugang zu frühkindlicher Bildung. Viele davon weisen keinen ihrem Alter angemessenen Entwicklungsstand auf. Insgesamt betont der Bericht nicht nur die Notwendigkeit eines verbesserten Zugangs zu frühkindlicher Bildung, sondern auch weitläufige familienpolitische Unterstützungsmaßnahmen und mehr praxisorientierte Forschung, um die Qualität von frühkindlicher Bildung zu verbessern. 

Zitat der UNESCO-Generaldirektorin zur frühkindlichen Bildung

"Soziale Ungleichheiten beginnen bereits vor der Geburt. Lange war die frühe Kindheit ein blinder Fleck der Politik. Deutlich mehr nationale und internationale Investitionen: Das verändert das Leben künftiger Generationen."

Audrey Azoulay

UNESCO-Generaldirektorin

Resolution zur frühkindlichen Bildung

Die Deutsche UNESCO-Kommission fordert in ihrer Resolution Frühkindliche Bildung inklusiv gestalten (2009), dass Inklusion Leitidee der Frühkindlichen Bildung, Betreuung und Erziehung sein muss. Sie appelliert an Bund und Länder, frühkindliche Bildungs- und Betreuungsangebote auszubauen und Benachteiligungen früh auszugleichen. Bund und Länder sollen gemeinsam mit Kommunen und Trägern in Kindertageseinrichtungen die Ganztagsbetreuung ausweiten und für gut ausgebildetes Personal sorgen.

Weitere Bildungsstufen

Ein Student betätigt sich künstlerisch.

Hochschulbildung

Hochschulbildung für Innovation und den Aufbau von Wissensgesellschaften.