Die Agenda Bildung 2030 fordert, dass bis zum Jahr 2030 Frauen und Männern ein gleichberechtigter und bezahlbarer Zugang zu hochwertiger beruflicher Bildung ermöglicht wird. Außerdem soll bis 2030 sichergestellt werden, dass eine deutlich höhere Anzahl an Jugendlichen und Erwachsenen die Kenntnisse erwirbt, die für eine Beschäftigung oder Selbstständigkeit relevant sind.
Das Internationale Berufsbildungszentrum UNESCO-UNEVOC in Bonn
Seit 2002 ist das Internationale Berufsbildungszentrum der UNESCO (UNEVOC) in Bonn ein zentraler Akteur in der Berufsbildungsarbeit der UNESCOExterner Link:. Es unterstützt die Mitgliedstaaten der UNESCO dabei, den Zugang zur Berufsbildung sowie ihre Qualität zu verbessern und lebenslanges Lernen zu ermöglichen.
Ein Schwerpunkt der Arbeit ist die Koordination und Stärkung des weltweiten Netzwerks von mehr als 220 UNEVOC-Zentren in über 140 LändernExterner Link:, darunter zwei deutsche UNEVOC-Zentren:
- Ein Kooperationsabkommen mit dem Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB)Externer Link: besteht seit 1999.
- Das UNEVOC-Zentrum Berufsbildung für nachhaltige Entwicklung in MagdeburgExterner Link: wurde 2010 gegründet und ist eine Kooperation der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ), der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg und des Fraunhofer-Instituts für Fabrikbetrieb und -automatisierung.
UNEVOC spielt eine zentrale Rolle bei der Umsetzung der UNESCO-Berufsbildungsstrategie 2022-2029Externer Link:. Diese legt die Schwerpunkte der Arbeit der Organisation in diesem Bereich fest. Die UNESCO nimmt darin die Befähigung des Individuums ebenso in den Blick wie die Weiterentwicklung von Volkswirtschaften unter Berücksichtigung von Nachhaltigkeit und Digitalisierung und die Weiterentwicklung von Gesellschaften hin zu Inklusivität und Frieden.
UNESCO-Empfehlung zur Beruflichen Bildung
Die UNESCO-Generalkonferenz verabschiedete 2015 die Empfehlung zur Beruflichen BildungHerunterladen: (PDF, 100 KB). Der Völkerrechtstext war zuvor in einem mehrstufigen Prozess erarbeitet und intensiv zwischenstaatlich verhandelt worden – unter aktiver Mitwirkung Deutschlands. Die Empfehlung stellt eine internationale Leitlinie für alle Mitgliedstaaten im Bereich der beruflichen Bildung dar und verfolgt folgende Ziele:
- Berufliche Bildung soll Individuen stärken und Beschäftigung, angemessene Arbeit sowie lebenslanges Lernen fördern.
- Inklusives ökonomisches Wachstum, soziale Gerechtigkeit und ökologische Nachhaltigkeit sollen durch die berufliche Bildung gefördert werden.
Die Empfehlung unterstreicht die Bedeutung des dualen Ausbildungssystems und die Orientierung am Arbeitsmarkt. Zudem fordert sie die Beteiligung der Sozialpartner an beruflicher Bildung. Die Mitgliedstaaten berichten regelmäßig (in der Regel alle vier Jahre) über die Umsetzung der Empfehlung.