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Als ein herausragendes Dokument frühmittelalterlicher Klostermedizin ist das Arzneibuch im Juni 2013 in das internationale UNESCO-Register des Weltdokumentenerbes aufgenommen worden. Die medizinisch-pharmazeutische Handschrift ist von hoher kultur- und wissenschaftsgeschichtlicher Bedeutung. Sie ist als Nachschlagewerk und einführendes Lehrbuch angelegt und versammelt auf 150 Seiten medizintheoretische und -praktische Schriften in lateinischer Sprache. Der Hauptteil besteht aus 482 Arzneimittelrezepten. Nachträge und althochdeutsche Randbemerkungen zeugen von intensiver Benutzung im 9. und 10. Jahrhundert.

Das Buch stellt einen Meilenstein in der Medizingeschichte dar. Es ist ein einzigartiges Zeugnis für die Neubewertung der antiken Medizin im Zuge der karolingischen Renaissance unter Karl dem Großen. Die Erkenntnisse der antiken Medizin werden mit christlichen Glaubensinhalten verbunden. Seither galt die medizinische Behandlung Kranker nicht mehr als unstatthafter Eingriff des Menschen in den Heilsplan Gottes, sondern wurde als Akt christlich gebotener Nächstenliebe verstanden.

Das Lorscher Arzneibuch ergänzt das Ensemble herausragender medizinischer und pharmazeutischer Schriften verschiedener Epochen und Kulturkreise, die bereits früher in das internationale Register des UNESCO-Weltdokumentenerbe "Memory of the World" aufgenommen worden waren, darunter Dokumente aus Indien, der Türkei, Aserbaidschan, Korea und China.

Publikationen

Codex Manesse, Bl. 124r, Herr Walther von der Vogelweide
Weltdokumentenerbe

Codex Manesse

Der Codex Manesse, auch Große Heidelberger Liederhandschrift (Cod. Pal. germ. 848) genannt, gilt als die umfangreichste und berühmteste Sammlung…

Behaim Globus
Weltdokumentenerbe

Behaim-Globus

Der Behaim-Globus im Germanischen Nationalmuseum Nürnberg ist die älteste erhaltene Darstellung der Erde in Kugelform und damit der älteste Globus der…

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