Das MAB-Programm
Biosphärenreservate fördern Lösungsansätze, die den Erhalt der biologischen Vielfalt mit ihrer nachhaltigen Nutzung durch den Menschen in Einklang bringen. Sie sind Modellregionen für nachhaltige Entwicklung in unterschiedlichen ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Kontexten. Insgesamt leben mehr als 275 Millionen Menschen auf der Welt in Biosphärenreservaten (dies entspricht mehr als drei Prozent der Weltbevölkerung).
Das UNESCO-Programm „Der Mensch und die Biosphäre“ (MAB), das die Grundlage für Biosphärenreservate und deren Anerkennung bildet, wurde 1970 eingerichtet. Es war das erste globale Programm, das sich umfassend mit der Beziehung zwischen Mensch und Umwelt beschäftigte und multidisziplinäre Forschungsansätze nutzte. 1978 wurde das erste Biosphärenreservat von der UNESCO ernannt.
Beziehungen zwischen Mensch und Erde
Grundlage für das MAB-Programm und die Arbeit von Biosphärenreservaten bilden unter anderem die Sevilla-Strategie von 1995, die MAB-Strategie 2015-2025, der Aktionsplan von Lima von 2016 und der "Exzellenzprozess" von 2021. Deutschland hat für die Gründung des MAB-Programms wichtige politische und fachliche Impulse gegeben und tut dies bis heute.
Im Rahmen des MAB-Programms der UNESCO vernetzen sich die Biosphärenreservate auf nationaler, regionaler und internationaler Ebene, um gemeinsam zur Förderung von biologischer Vielfalt und nachhaltiger Entwicklung beizutragen. Das dynamische und interaktive Weltnetz der Biosphärenreservate verbindet eine Vielzahl von Akteuren aus unterschiedlichen Regionen miteinander. Im Vordergrund stehen dabei insbesondere der Wissens- und Erfahrungsaustausch sowie ein partizipativer Dialog zwischen den MAB-Akteuren, um so gemeinsam Ansätze zu entwickeln, damit Gesellschaften den nachhaltigen Wandel aktiv mitgestalten, Armut effektiv bekämpft und Respekt für kulturelle Werte gefördert werden.
Weltkongresse aller Biosphärenreservate werden in größeren zeitlichen Abständen durchgeführt. Außerdem gibt es innerhalb des Weltnetzes eine Vielzahl von regionalen Netzwerken, wie beispielsweise den Zusammenschluss von Biosphärenreservaten aus Europa und Nordamerika im Netzwerk EuroMAB oder von afrikanischen Biosphärenreservaten im Netzwerk AfriMAB.