Das MAB-Programm

Biosphärenreservate fördern Lösungsansätze, die den Erhalt der biologischen Vielfalt mit ihrer nachhaltigen Nutzung durch den Menschen in Einklang bringen. Sie sind Modellregionen für nachhaltige Entwicklung in unterschiedlichen ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Kontexten. Insgesamt leben mehr als 275 Millionen Menschen auf der Welt in Biosphärenreservaten (dies entspricht mehr als drei Prozent der Weltbevölkerung).

Das UNESCO-Programm „Der Mensch und die Biosphäre“ (MAB), das die Grundlage für Biosphärenreservate und deren Anerkennung bildet, wurde 1970 eingerichtet. Es war das erste globale Programm, das sich umfassend mit der Beziehung zwischen Mensch und Umwelt beschäftigte und multidisziplinäre Forschungsansätze nutzte. 1978 wurde das erste Biosphärenreservat von der UNESCO ernannt.

Die Grafik gibt Informationen über das aktuelle Weltnetz der Biosphärenreservate in den Jahren 2022 bis 2023. In den 738 Biosphärenreservaten (heute: 748) leben 275 Millionen Menschen. 134 Länder verfügen über ein Biosphärenreservat, wovon 22 grenzüberschreitend sind. Insgesamt machen Biosphärenreservate 5% der Gesamtfläche der Erde aus und bilden somit eine Fläche so groß wie Australien. Die streng geschützten Kernzonen machen mit 1,4 Millionen Quadratkilometern 1% der Erdoberfläche aus. Das ist größer als das Land Peru.
Das Weltnetz der Biosphärenreservate (Stand 2022) | © Deutsche UNESCO-Kommission

Beziehungen zwischen Mensch und Erde

"Seit mehr als einem halben Jahrhundert steht das UNESCO-Programm 'Der Mensch und die Biosphäre' an der Spitze eines weltweiten Bestrebens, die Beziehungen zwischen Mensch und Erde neu zu überdenken."

Audrey Azoulay

Generaldirektorin der UNESCO

Blick in das Biosphärenreservat Magaliesberg in der Abenddämmerung. Der Himmel ist noch blau, im Vordergrund sind einige Gräser und Sträucher zu sehen. Im Hintergrund sind Felsformationen der Magaliesberge.
Blick in das Biosphärenreservat Magaliesberg Richtung Olifantshoek, Südafrika | © Magaliesberg Biosphere Reserve

Grundlage für das MAB-Programm und die Arbeit von Biosphärenreservaten bilden unter anderem die Sevilla-Strategie von 1995, die MAB-Strategie 2015-2025, der Aktionsplan von Lima von 2016 und der "Exzellenzprozess" von 2021. Deutschland hat für die Gründung des MAB-Programms wichtige politische und fachliche Impulse gegeben und tut dies bis heute.

Im Rahmen des MAB-Programms der UNESCO vernetzen sich die Biosphärenreservate auf nationaler, regionaler und internationaler Ebene, um gemeinsam zur Förderung von biologischer Vielfalt und nachhaltiger Entwicklung beizutragen. Das dynamische und interaktive Weltnetz der Biosphärenreservate verbindet eine Vielzahl von Akteuren aus unterschiedlichen Regionen miteinander. Im Vordergrund stehen dabei insbesondere der Wissens- und Erfahrungsaustausch sowie ein partizipativer Dialog zwischen den MAB-Akteuren, um so gemeinsam Ansätze zu entwickeln, damit Gesellschaften den nachhaltigen Wandel aktiv mitgestalten, Armut effektiv bekämpft und Respekt für kulturelle Werte gefördert werden.

Weltkongresse aller Biosphärenreservate werden in größeren zeitlichen Abständen durchgeführt. Außerdem gibt es innerhalb des Weltnetzes eine Vielzahl von regionalen Netzwerken, wie beispielsweise den Zusammenschluss von Biosphärenreservaten aus Europa und Nordamerika im Netzwerk EuroMAB oder von afrikanischen Biosphärenreservaten im Netzwerk AfriMAB.

Weitere Informationen zu UNESCO-Biosphärenreservaten

Teaser-Karussell
Landschaftsansicht im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön
Eine Wanderin vor eine Felswand im Wald im Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen
Blick in das UNESCO-Biosphärenreservat Schwarzwald
Auf dem Foto erkennt man einen Ausschnitt des Biosphärenreservats Magaleisberg in Südafrika. Im Hintergrund erkennt man Berge, die von Wolken umhüllt sind. Davor zeichnet sich eine bewaldete, hügelige Landschaft ab. Im Vordergrund erkennt man eine Giraffe, die, von Sträuchern umgeben, auf dem Boden sitzt.