Biosphärenreservate ermöglichen, fördern und fordern das nachhaltige Wirtschaften der Menschen im Biosphärenreservat und ein tragfähiges gesellschaftliches Zusammenleben. Die konkreten Arbeitsschwerpunkte eines Biosphärenreservats sind je nach Gebiet unterschiedlich und umfassen zum Beispiel:

  • Schutz ökologisch wertvoller Flächen, Vertragsnaturschutz, Renaturierung, Arten- und Biotopschutz,
  • Förderung ökologisch verträglicher Land- und Forstwirtschaft, Wieder- oder Neueinführung von alten Haustierrassen,
  • Unterstützung der regionalen Vermarktung von nachhaltig erzeugten Produkten (zum Beispiel Partnerinitiativen) und entsprechender regionaler Wirtschaftskreisläufe,
  • Stärkung von nachhaltigem Tourismus,
  • Unterstützung der Gründung von naturschonenden Unternehmen,
  • Klimaschutz (zum Beispiel durch erneuerbare Energien, Energieeffizienz, Elektromobilität) und Anpassung an den Klimawandel
  • Bewältigung des demographischen Wandels im ländlichen Raum, zum Beispiel durch Förderung moderner Mobilitätskonzepte,
  • Bildung für nachhaltige Entwicklung,
  • Bewahrung wertvollen Immateriellen Kulturerbes und Bautraditionen,
  • Forschung und langfristige Umweltbeobachtung, und
  • Mitwirkung im Weltnetz der Biosphärenreservate
Rhönschafe im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön
Rhönschafe im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön | © Arnulf Müller

Die Aufgaben von UNESCO-Biosphärenreservaten ergeben sich aus drei Dokumenten:

Ob die Biosphärenreservate ihre Aufgaben angemessen erfüllen, wird spätestens alle zehn Jahre in einem aufwändigen Evaluierungsprozess (Periodic Review) überprüft. In Deutschland ist die Erstellung und Überprüfung des Evaluierungsberichts, in enger Abstimmung mit dem MAB-NationalkomiteeExterner Link:, ein aufwändiger, aber sehr effektiver Prozess der Qualitätsentwicklung und -sicherung. MAB-Nationalkomitee und UNESCO formulieren am Ende der Evaluierung jeweils konkrete Empfehlungen für die künftige Weiterentwicklung eines Biosphärenreservats.

Blick in das Biosphärenreservat Drömling
Biosphärenreservat Drömling | © Biosphärenreservatsverwaltung Drömling

Erhalt, Entwicklung, Wissen

UNESCO-Biosphärenreservate agieren in einem Dreieck von gleichzeitig zu erreichenden Zielen beziehungsweise zu erfüllenden Funktionen:

  • Erhalt von leistungs- und funktionsfähigen Lebensräumen, Landschaften, Arten und genetischer Vielfalt (conservation function), in den Kernzonen durch Schutz der Eigendynamik weitgehend unbeeinflusster Lebensräume und in den Pflegezonen durch Pflege halbnatürlicher Lebensräume und vielfältiger Kulturlandschaften;
  • Wirtschaftliche Entwicklung, die sozio-kulturell und ökologisch nachhaltig ist (development function);
  • Wissen, also Forschung, Monitoring, Bildung und Informationsaustausch (logistic function).

Die Stärkung der Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes, insbesondere Bodenschutz, Grund-, Oberflächen- und Trinkwasserschutz, Klima-, Arten- und Biotopschutz ist wichtig, da jedes Biosphärenreservat einen repräsentativen Ausschnitt der jeweils naturräumlichen Fauna und Flora beherbergt. Biosphärenreservate tragen damit zur Vielfalt regionaler Lebensräume bei und leisten einen Beitrag zur Umsetzung des UN-Übereinkommens über die Biologische VielfaltExterner Link:.

Weitere Informationen zu UNESCO-Biosphärenreservaten

Landschaftsansicht im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön

UNESCO-Biosphärenreservate in Deutschland

Die 17 Biosphärenreservate in Deutschland repräsentieren wichtige deutsche Landschaftstypen und sind repräsentativ für die Vielfalt der Lebensräume.