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UNESCO-Welttag der kulturellen Vielfalt 2018

Zum UNESCO-Welttag der kulturellen Vielfalt am 21. Mai 2018 erscheint die Studie der Deutschen UNESCO-Kommission und der Bertelsmann Stiftung: „Kunst in der Einwanderungsgesellschaft - Beiträge der Künste für das Zusammenleben in Vielfalt“. Rund um den Termin des Welttages finden außerdem bundesweit vielseitige Projekte statt: Von Konzerten über Kunstworkshops, Gartenprojekten und Stadtbegehungen bis zu Filmvorführungen und Kindertheatern können Jung und Alt Kunst und Kultur genießen.

Mut zur Vielfalt – Kultureinrichtungen müssen sich weiter öffnen

Deutschland ist das Land mit den drittmeisten Einwanderern weltweit. Es hat sich in den vergangenen Jahren intensiv den Herausforderungen des Zusammenlebens in Vielfalt gestellt. Die Deutsche UNESCO-Kommission und die Bertelsmann Stiftung haben untersucht, welchen positiven Beitrag künstlerische Arbeit für das Zusammenleben in der Einwanderungsgesellschaft leistet.

In Deutschland leben heute Menschen mit unterschiedlicher Herkunft, kulturellen Prägungen und Traditionen zusammen. Die Studie untersucht an ausgewählten Fallbeispielen die Rolle der Künste für das Zusammenleben in Vielfalt. Anhand der Beispiele wird deutlich, welches Potential in der künstlerischen Auseinandersetzung für eine Einwanderungsgesellschaft liegt. Sie zeigen, dass Bund, Länder und Kommunen über zahlreiche Handlungsmöglichkeiten und Ansatzpunkte verfügen, um durch gezielte Kulturpolitik das Zusammenleben in Vielfalt zu fördern.

Die Autorinnen, Burcu Dogramaci und Barbara Haack, zeigen kulturelle Vielfalt ist eine Bereicherung: Deutschland ist geprägt von vielfältigen Einflüssen, die im Laufe der Geschichte in unser Land gekommen sind.

Die Studie belegt, dass sich daraus zahlreiche inhaltliche Chancen für den Kulturbetrieb ergeben. Es kommt darauf an, die politischen und gesellschaftlichen Herausforderungen, die mit Migration, Integration und Vielfalt verbunden sind, im Repertoire abzubilden. „Mehr Mut zu Vielfalt lohnt sich: für die Kultureinrichtungen, für das Publikum und vor allem für die Gesellschaft“, sagt Kai Unzicker, Experte für gesellschaftlichen Zusammenhalt der Bertelsmann Stiftung, im Blick auf die Erfahrungen aus den Fallstudien.

Kultureinrichtungen brauchen langfristige Förderung

Damit Kultureinrichtungen sich auf die Bedingungen einer Einwanderungsgesellschaft einlassen können, bedarf es passender Strukturen und Rahmenbedingungen. "Die Studie macht deutlich, wie wichtig solide Strukturen und eine systematische Förderung vielfältiger Projekte, Akteure und Möglichkeiten kultureller Teilhabe sind“, betont Christine M. Merkel, Leiterin des Fachbereichs Kultur der Deutschen UNESCO-Kommission. Kultur-Einrichtungen brauchen langfristig Förderung und Planungssicherheit. Dann ist es möglich, andere Repertoires zu spielen und Ensembles vielfältiger zu besetzen. Denn: „Es geht nicht nur um Kunst für Migranten, sondern auch um Kunst von und mit Migranten“, führt Merkel weiter aus.

Schlussfolgerungen

Die Studie zeigt: Es gibt viele gute Beispiele der künstlerischen Auseinandersetzung mit der Einwanderungsgesellschaft in Deutschland. Die untersuchten Beispiele können Vorbilder für neue Projekte sein, indem sie Hinweise geben, unter welchen Bedingungen Projekte wirksam werden.

Die zentralen Empfehlungen der Studie lauten:

Erstens, es lohnt sich, das vorhandene interkulturelle Angebot der öffentlich geförderten Kunst- und Kultureinrichtungen weiter auszubauen und erfolgreiche Angebote zu verstetigen.

Zweitens gilt es, Ressourcen zur Förderung künstlerischer Kompetenz und Selbstorganisation bereitzustellen, um die Zugangshürden für Künstler mit Migrationshintergrund abzubauen.

Drittens, langfristig angelegte Förderstrukturen sind die Basis für die Umsetzung innovativer Projekten

Aus dem Migrantenstadl – Wie können Kunst und Kultur ein Zusammenleben in Vielfalt möglich machen?

Die Studie wurde in Zusammenarbeit mit der Bertelsmann Stiftung, Deutschlandfunk Kultur und der Landeshauptstadt Erfurt im Rahmen eines medienöffentlichen Fachgesprächs am Donnerstag, dem 17. Mai 2018 im Collegium Maius in Erfurt vorgestellt.

Weitere Informationen

Veranstaltungprogramm

Live-Übertragung auf Deutschlandradio

Die Vorstellung der Studie wird im Deutschlandradio Digitalkanal „Dokumente und Debatten“ live übertragen. Deutschlandfunk Kultur sendet die Diskussion im „Wortwechsel“ am Freitag, dem 18. Mai um 18.05 Uhr. Zuvor befasst sich die Sendung „Zeitfragen“ am Mittwoch, dem 16. Mai um 19.05 Uhr im Programm von Deutschlandfunk Kultur in einem Schwerpunkt mit dem Thema Kunst und gesellschaftliche Vielfalt.

Facebook-Event von Deutschlandfunk Kultur

Vielfalt leben - Kunst in der Einwanderungsgesellschaft

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Der UNESCO-Welttag der kulturellen Vielfalt für Dialog und Entwicklung

Kulturelle Vielfalt trägt zur Förderung der menschlichen Entwicklung zu Gunsten gegenwärtiger und künftiger Generationen bei. Mit dieser Überzeugung rief die Generalversammlung der Vereinten Nationen im Jahre 2002 den 21. Mai zum "Welttag der kulturellen Vielfalt für Dialog und Entwicklung" aus. Dieser Welttag hilft das öffentliche Bewusstsein für kulturelle Vielfalt zu stärken und macht die Werte kultureller Vielfalt besser verständlich. Er hebt den Beitrag von Künstlern und Kulturschaffenden zum interkulturellen Dialog und zum harmonischen Zusammenleben verschiedener Menschen und gesellschaftlicher Gruppen hervor.

Aktionen zum Welttag 2018 in Deutschland

Im Jahr 2016 haben Bund, Länder und Kommunen sowie künstlerische Dachverbände und Akteure aus der Zivilgesellschaft gemeinsam die Initiative "Kultur öffnet Welten" gestartet. Die Initiative zielt darauf ab, Kunst und Kultur für alle Menschen zugänglich zu machen. Die Initiative wird auch im Jahr 2018 fortgesetzt. Rund um den Termin des Welttages am 21. Mai gibt es bundesweit vielseitige Projekte. Von Konzerten über Kunstworkshops, Gartenprojekten und Stadtbegehungen bis zu Filmvorführungen und Kindertheatern können Jung und Alt Kunst und Kultur genießen.

Weitere Informationen

Webseite der UNESCO zum Welttag

UN-World Day for Cultural Diversity for Dialogue and Development

Veranstaltungen zum Welttag in Deutschland