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21. Februar: Welttag der Muttersprache

Bereits zum 24. Mal wird dieses Jahr am 21. Februar der Welttag der Muttersprache begangen. Im Fokus steht die Relevanz mehrsprachiger Bildung und die daraus resultierende Notwendigkeit für den Wandel im Bildungswesen.

Weltweit existieren etwa 6700 Sprachen. Doch rund 40 Prozent der Weltbevölkerung erhalten keine schulische Ausbildung in der Sprache, die sie selbst sprechen und verstehen können. Das wirkt sich negativ auf Bildungschancen und Teilhabe aus.

Mehrsprachige Bildung auf der Grundlage der Muttersprache erleichtert Bevölkerungsgruppen, die sich nicht in den dominanten Sprachen verständigen, den Zugang zu Lerninhalten und fördert die inklusive Bildung.

Welche Potenziale die Mehrsprachigkeit für die Transformation des Bildungssektors mit Blick auf interkulturelles Verständnis und lebenslanges Lernen birgt, fragen und diskutieren diverse Akteure auf einer UNESCO-Veranstaltung am 21. Februar in Paris. Im Fokus stehen insbesondere die Notwendigkeit zur  

  • Verbesserung der mehrsprachigen Bildung, um die Bildung in mehrsprachigen Kontexten von der frühkindlichen Erziehung an und darüber hinaus zu verändern;
  • Unterstützung des Lernens durch mehrsprachige Bildung und Mehrsprachigkeit in sich schnell verändernden globalen Kontexten und in Krisensituationen
  • Wiederbelebung von Sprachen, die im Verschwinden begriffen oder vom Aussterben bedroht sind.

Auch in Deutschland gibt es zahlreiche Veranstaltungen mit Fachimpulsen, Ausstellungen und Lesungen rund um den Welttag der Muttersprache. Mit dabei sind etwa die Münchner Migrantenorganisationen des Netzwerks MORGEN, die Münchner Stadtbibliothek, die Stadtbücherei Münster, sowie weitere Städte, Vereine, Volkshochschulen und Schulen deutschlandweit.

Die UNESCO fördert mehrsprachige Bildung, also die Verwendung von mehr als einer Sprache im täglichen Leben bereits seit 1953. Um die Anerkennung mehrsprachiger Bildung, insbesondere in den ersten Schuljahren, voranzutreiben, veröffentlicht die UNESCO regelmäßig Studien und Berichte zum Thema. Die jährliche Feier des Internationalen Tages der Muttersprache am 21. Februar trägt ebenso zur Sensibilisierung bei.

Bewahrung sprachlicher Vielfalt 

Kulturelle und sprachliche Diversität sind wesentliche Pfeiler einer nachhaltigen Gesellschaft und fördern gegenseitigen Respekt und Toleranz. Im Rahmen ihres Mandats für den Frieden setzt sich die UNESCO daher für die Bewahrung der unterschiedlichen Kulturen und Sprachen weltweit ein.

Angesichts der zahlreichen, vor allem indigenen Sprachen, die vom Aussterben bedroht sind oder bereits ausgestorben sind, ist das von besonderer Aktualität und Dringlichkeit.

Zur Überwachung der bedrohten Sprachen hat die UNESCO einen interaktiven Online-Atlas erstellt, in dem sie Daten sammelt und regelmäßig aktualisiert. Auch deutsche Mundarten wie das Sorbische, Jiddische oder Rhein- und Moselfränkische stehen auf der UNESCO-Liste der bedrohten Sprachen. 

Hintergrund

Der Internationale Tag der Muttersprache geht auf eine Initiative Bangladeschs zurück. Er wurde auf der UNESCO-Generalkonferenz 1999 beschlossen und wird seit 2000 weltweit begangen. Seit 2003 gibt es zudem die UNESCO-Empfehlung zur Förderung und Nutzung der Mehrsprachigkeit.