UNESCO-Biosphärenreservat Khangchendzönga
Artenvielfalt auf schwindelerregenden Höhen
Als eines der höchstgelegenen Ökosysteme der Welt ragt das Biosphärenreservat im Bundesstaat Sikkim im Norden Indiens auf Höhen bis zu 8.586 Meter über dem Meeresspiegel empor. Es liegt rund um den dritthöchsten Berg der Erde an der Grenze zu Nepal und China und erstreckt sich über 2.930 Quadratkilometer.
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Eine außerordentliche Artenvielfalt und -dichte, begünstigt durch verschiedene charakteristische Landschaftstypen von subtropisch bis arktisch, zeichnen es aus. Gletscher, Wälder und Seen bedecken die Flächen von Khangchendzönga und sind Heimat für fast die Hälfte der in Indien vorkommenden Vogel-, Baum-, Orchideen- und Rhododendrenarten sowie ein Drittel der Blütenpflanzenarten. In den Bergen und Tälern des Biosphärenreservats sind auch der Schneeleopard, der Rote Panda, das Blauschaf und das Zweifarbige Gleithörnchen zuhause.
Damit gehört Khangchendzönga zum grenzüberschreitenden Hotspot Ost-Himalaya. Weltweit gibt es 34 so genannte Biodiversitäts-Hotspots, also Regionen, in denen viele endemische Pflanzen- und Tierarten vorkommen und deren Natur in besonderem Maße bedroht ist.
Der Erhalt der Natur mit ihrer religiösen Bedeutung ist ein fest verankerter Teil der sikkimesischen Kultur und die Bewahrung traditioneller Lebensweisen eine der wichtigsten Aufgaben des Biosphärenreservats. Viele der Gipfel, Seen, Höhlen, Felsen und Stupas gelten als heilige Orte und Pilgerstätten. Der Nationalpark Kangchendzönga, der Teil des Biosphärenreservats ist, gehört deshalb seit 2016 zum UNESCO-Welterbe und ist zugleich Natur- und Kulturerbe.
Zum Porträt UNESCO-Welterbe Nationalpark Kangchendzönga
Land- und Gartenbau, Tierhaltung sowie Fischzucht zählen zu den wichtigsten wirtschaftlichen Aktivitäten in der Region. Im Zuge der Anerkennung als Biosphärenreservat ist zudem die Förderung des Ökotourismus zur Priorität geworden. Wichtige Entwicklungsschritte sind Aufforstung, Bodenschutzmaßnahmen sowie die Ernte von Heilpflanzen.
Fakten
- Land: Indien
- Jahr der Anerkennung: 2018
- Größe: insgesamt 2.930 km² (davon 1.800km² Kernzone, 835 km² Pflegezone)
- Repräsentierter Landschaftsraum: subtropische bis arktische Höhengebiete des Ost-Himalaya