UNESCO-Biosphärenreservat Zhongar
Die Heimat des Apfels
Im Biosphärenreservat Zhongar im Südosten Kasachstans liegt die ursprüngliche Heimat des Apfels. Weltweit angebaute Apfelsorten haben hier ihren Ursprung.
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Über ein Prozent der Gesamtfläche des 6.500 Quadratkilometer großen Biosphärenreservats wird von Wildfruchtplantagen des Asiatischen Wildapfels (malus sieversii) bedeckt. Der Apfel ist nach dem deutschen Botaniker Johann August Carl Sievers benannt, der ihn im 18. Jahrhundert entdeckte. Erst im Laufe der letzten Jahrzehnte gelang es der Forschung, ihn durch Analyse des Genoms als den „Vorfahren“ des domestizierten Apfels zu bestätigen. Der Asiatische Wildapfel steht heute als gefährdet auf der Roten Liste, was seinen Erhalt zu einer wichtigen Aufgabe des neuen Biosphärenreservats Zhongar macht.
Das Biosphärenreservat liegt am nördlichen Hang des Zhetysu-Alatau-Gebirges nahe der Grenze zu China. Es vereint die gesamte Bandbreite der für Zentralasien charakteristischen Gebirgsökosysteme. Im Kern des Biosphärenreservats liegt der Zhongar Nationalpark mit seiner großen biologischen Vielfalt.
Die wichtigsten Wirtschaftszweige für die Bewohnerinnen und Bewohner der Region sind die Landwirtschaft und das verarbeitende Gewerbe. Kleine Bauernhöfe nutzen die Flächen außerhalb des Nationalparks als Weideland und Heuwiesen. Produziert werden unter anderem Sonnenblumenöl, Mehl und Mineralwasser. Ein weiteres Ziel des Biosphärenreservats ist der Ausbau des Ökotourismus.
Fakten
- Land: Kasachstan
- Jahr der Anerkennung: 2018
- Größe: insgesamt 6.500 km² (davon 1.500 km² Kernzone, 3.100 km² Pflegezone)
- Repräsentierter Landschaftsraum: zentralasiatische Gebirgsökosysteme