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Große Fortschritte für UNESCO-Biosphärenreservate im südlichen Afrika

Von 2017 bis 2019 hat die Deutsche UNESCO-Kommission das Projekt „Weiterentwicklung des UNESCO-Programms ‚Der Mensch und die Biosphäre‘ im südlichen Afrika“ umgesetzt. Nun werden erste Ergebnisse in einem Bericht vorgestellt.

Die Deutsche UNESCO-Kommission hatte sich mit dem Projekt ehrgeizige Ziele gesetzt: Bestehende Biosphärenreservate sollten gestärkt und beim Ausbau unterstützt sowie neue Biosphärenreservate bei ihrer Gründung begleitet werden. Damit sollten unterstützende Strukturen für die Umsetzung des MAB-Programms im südlichen Afrika in Zusammenarbeit mit den Partnerländern Botswana, Eswatini, Lesotho, Malawi, Mosambik, Namibia, Sambia, Simbabwe und Südafrika geschaffen werden. Ermöglicht wurde dieses Projekt durch eine Förderung des Bundesamtes für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit.

Gruppenfoto Auftaktworkshop in Lesotho
Auftaktworkshop im März 2018 in Lesotho

Ergebnisse

Im Rahmen des Projekts konnten länderübergreifende und länderspezifische Maßnahmen kombiniert werden. Entstanden sind die einzelnen Vorhaben auf Initiative der Partnerländer und wurden von den Projektpartnern gemeinsam weiterentwickelt. Das Projekt hat sichtbare Erfolge erzielt: In den Staaten Eswatini, Lesotho und Sambia wurden neue Biosphärenreservate geschaffen. Im Fall von Eswatini liegt mittlerweile die UNESCO-Anerkennung des Lubombo-Biosphärenreservats vor. In Malawi, Simbabwe und Südafrika wurden die Biosphärenreservate beim alle zehn Jahre anstehenden Evaluierungsprozess unterstützt.

Wichtig für das Projekt war der Erfahrungsaustausch zwischen den Akteurinnen und Akteuren im südlichen Afrika. In Zusammenarbeit mit dem MAB-Netzwerk in der Region wurden zwei Regionalworkshops veranstaltet und zwei Policy Briefs erstellt. Einen ausführlichen Überblick über die einzelnen Maßnahmen und Ergebnisse des Projekts gibt es im nun vorliegenden Endbericht. Dank einer Förderung des Bundesamts für Naturschutz und durch Mittel des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit kann das Projekt forgesetzt werden. Im Februar 2020 startete ein Folgeprojekt mit einem Projektzeitraum bis 2022.

Publikation

Amer, Wafa; Ashong, Sheila; Tiomoko, Djafarou: Management Manual for UNESCO Biosphere Reserves in Africa. A practical guide for managers.
German Commission for UNESCO, 2015

Langjährige Partnerschaft

Seit mehr als zehn Jahren arbeitet die Deutsche UNESCO-Kommission mit einer Vielzahl von Partnern in Afrika zusammen und setzt sich so auch für die Stärkung von UNESCO-Biosphärenreservaten ein.

Ein Höhepunkt dieser Kooperation und die Basis für weitere Kooperationen ist die gemeinsame Erstellung des Management-Handbuchs für afrikanische Biosphärenreservate im Jahr 2015, das inzwischen global als Referenzwerk anerkannt ist und auf Englisch, Französisch und in Kürze auch auf Portugiesisch zur Verfügung steht.

UNESCO-Biosphärenreservate weltweit

Hintergrund

Die UNESCO erkennt Biosphärenreservate bereits seit Mitte der 1970er Jahre an und begleitet sie dabei, sich zu Modellregionen und Lernorten für nachhaltige Entwicklung weiterzuentwickeln. Deutschland engagiert sich seit 1970 in besonderem Maße für das MAB-Programm.

Als Modellregionen zeigen Biosphärenreservate auf, wie nachhaltige Entwicklung durch den Einklang von Mensch und Natur erfolgreich umgesetzt werden kann. Einen besonderen Schwerpunkt setzt die Deutsche UNESCO-Kommission darauf, das Verständnis für die Bedeutung von Biosphärenreservaten zur Erreichung der Ziele der Agenda 2030 weltweit zu fördern und internationale Partnerschaften im Weltnetz der Biosphärenreservate weiter zu stärken. In diesem Weltnetz arbeiten momentan 714 UNESCO-Biosphärenreservate aus 129 Ländern zusammen (Stand Dezember 2020).

Lubombo Biosphärenreservat in Eswatini

UNESCO-Biosphärenreservat Lubombo in Eswatini