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Internationaler Frauentag für eine gleichberechtigte digitale Zukunft

Das Internet ist kein gleichberechtigter Raum. Für viele Menschen ist es auch kein sicherer Raum. Am Internationalen Frauentag 2023 machen die Vereinten Nationen auf fehlende digitale Teilhabe und Online-Gewalt gegen Frauen aufmerksam.

UN Women wirft am Internationalen Frauentag 2023 ein Schlaglicht auf Barrieren für Frauen und Mädchen im digitalen Raum, aber auch auf Chancen der Digitalisierung für mehr Gleichberechtigung.

Geschlechtsspezifische Diskriminierung im digitalen Raum: Online-basierte Gewalt, fehlende Repräsentation, Gender Pay Gap

Der Zugang zu digitalen Technologien, Bildungsmöglichkeiten und Berufen, aber auch zum Internet allgemein und damit zur Teilhabe an verschiedenen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens, bleibt vielen Frauen weiterhin verwehrt. Durch den „Digital Gender Gap“ werden geschlechtsspezifische Ungleichheiten somit weiter verschärft.

Laut Sima Bahous, Exekutivdirektorin von UN Women, haben im vergangenen Jahr 259 Millionen mehr Männer als Frauen das Internet genutzt. Auch seien Frauen in MINT-Berufen und -Ausbildung weiterhin deutlich unterrepräsentiert, so machten sie weltweit weniger als ein Drittel aller Fachkräfte im Technologiesektor aus. Viele Frauen aus der Branche berichten zudem von prekären Arbeitsbedingungen: 21 Prozent sehen sich mit einem beträchtlichen Lohngefälle konfrontiert, fast die Hälfte berichtet von Belästigung am Arbeitsplatz. Dies schlägt sich auch in der Gestaltung und Entwicklung digitaler Technologien nieder. Eine globale Analyse von 133 KI-Systemen aus verschiedenen Branchen ergab, dass 44,2 Prozent geschlechtsspezifische Vorurteile aufweisen.

Frauen sind deutlich häufiger von Belästigung und Gewalt im Internet betroffen. Besonders hoch ist das Risiko für Frauen, die Teil des öffentlichen Lebens sind. So zeigt etwa eine Umfrage unter Journalistinnen aus 125 Ländern, dass 73 Prozent in Zusammenhang mit ihrer Arbeit online Gewalt erfahren haben. Besonders häufig richtet sich online-basierte Gewalt zudem gegen Personen, die von intersektionaler Diskriminierung betroffen sind. Diese Bedrohungen verdrängen Frauen allzu oft aus den digitalen Räumen, in denen sie sich aufhalten.

#DigitAll: Innovation und Technologie für Geschlechtergerechtigkeit

Gleichzeitig öffnen digitale Technologien neue Türen für die Stärkung von Frauen, Mädchen und anderen marginalisierten Gruppen. Vom geschlechtergerechten digitalen Lernen bis hin zur technologiegestützten Gesundheitsfürsorge bietet das digitale Zeitalter eine nie dagewesene Chance für Gleichberechtigung.

Im Rahmen der Kampagne #DigitAll fordert UN Women:

  • Alle Hindernisse für den Zugang zur digitalen Welt beseitigen
  • Ausbildung und Schulung von Frauen und Mädchen in den MINT-Fächern verbessern
  • Frauen in die Lage versetzen, Technologien zu entwickeln, die ihren Bedürfnissen gerecht werden
  • Geschlechtsspezifische Gewalt im Internet eliminieren

Nur durch sichere, gleichberechtigte und inklusive digitale Räume kann es eine digitale Zukunft für alle geben.

Hintergrund

UN Women ist die Organisation der Vereinten Nationen, die sich für die Gleichstellung der Geschlechter und die Stärkung der Rechte von Frauen und Mädchen weltweit einsetzt.

Künstliche Intelligenz und Geschlechtergerechtigkeit

Die Deutsche UNESCO-Kommission setzt sich im Rahmen von Expertinnen- und Expertenworkshops zur Implementierung der UNESCO-Empfehlung zur Ethik Künstlicher Intelligenz für mehr Gleichberechtigung und gegen Diskriminierung durch KI-Systeme ein.