Als Anleitung zur Umsetzung des Nachhaltigkeitsziels 4 haben Bildungsministerinnen und -minister aus aller Welt 2015 den Aktionsrahmen Agenda Bildung 2030Herunterladen: (PDF, 2,27 MB) verabschiedet und sich darin auf weitreichende Maßnahmen in allen Bildungsbereichen verständigt. Darüber hinaus sieht der Aktionsrahmen in regelmäßigen Abständen die Ausrichtung von Weltbildungstreffen vor – unter Einbeziehung einer Vielzahl an Akteuren. Denn die Sicherstellung inklusiver, chancengerechter und hochwertiger Bildung für alle kann nur gemeinsam erreicht werden. Damit, wie ein visionäres und langfristig tragfähiges Konzept von Bildung auch über 2030 hinaus aussehen kann, hat sich die UNESCO-Initiative „Futures of Education“ beschäftigt.
Aktionsrahmen Agenda Bildung 2030
Der AktionsrahmenHerunterladen: (PDF, 2,27 MB) sieht unter anderem vor, dass jedem Kind mindestens ein Jahr kostenlose, verpflichtende und hochwertige vorschulische Bildung garantiert werden soll. Die frühkindliche Bildung soll durch Maßnahmen zur Professionalisierung und Weiterbildung des Bildungspersonals verbessert werden. Auch soll allen Kindern und Jugendlichen eine kostenlose, öffentlich finanzierte Grund- und Sekundarschulbildung ermöglicht werden, für die eine Dauer von zwölf Jahren empfohlen wird, neun davon verpflichtend.
Im Bereich der tertiären Bildung empfiehlt der Aktionsrahmen unter anderem die Gewährleistung der Vergleichbarkeit und Anerkennung von Qualifikationen in der beruflichen Bildung, die Förderung von Alphabetisierungsprogrammen, hochwertige Bildungsangebote zum Fernstudium sowie digitale Lernmöglichkeiten. Berufliche Bildung sowie Erwachsenen- und Weiterbildung sollen stärker an die sich schnell wandelnden Bedarfe des Arbeitsmarktes angepasst werden.
Die Erhebung empirischer Daten ist in allen Bildungsbereichen vorgesehen, um Erfolge und Nachbesserungsbedarf in der Bildung weltweit feststellen zu können.
Der Fortschritt der Agenda Bildung 2030 wird kontinuierlich überprüft. Auf dieser WebsiteExterner Link: präsentiert die UNESCO umfassende Statistiken zum weltweiten Stand der Bildung.
Weltbildungstreffen als Meilensteine zur Umsetzung der Agenda Bildung 2030
Für die Umsetzung der Agenda Bildung 2030 richtet die UNESCO in regelmäßigen Abständen Weltbildungstreffen (Global Education MeetingsExterner Link:) aus, das nächste Mal im November 2024 in Brasilien. Hierbei treffen sich Ministerinnen und Minister der Mitgliedstaaten sowie hochrangige Vertreterinnen und Vertreter von internationalen Organisationen, aus der Entwicklungszusammenarbeit, der Zivilgesellschaft, Lehrerverbänden, Wissenschaft und der Privatwirtschaft. Ziel der Weltbildungstreffen ist es, politische Strategien zur Umsetzung der Agenda Bildung 2030 zu stärken und zu koordinieren, Fortschritte zu überprüfen, Herausforderungen zu identifizieren und passgenaue Empfehlungen zu entwickeln.
Internationale Koordinierung der Agenda Bildung 2030
Beim Weltbildungstreffen 2021 beschloss die Weltgemeinschaft einen neuen globalen Koordinierungsmechanismus für die Bildung (Global Education Cooperation Mechanism), der eine umfassende Neuordnung der internationalen Zusammenarbeit in der Bildung vorsieht. Daraufhin wurde eine unter dem Dach der UNESCO angesiedelte hochrangige internationale Steuerungsgruppe (SDG 4-Education 2030 High-Level Steering CommiteeExterner Link:) gebildet. Unter der Leitung dieser 28-köpfigen Steuerungsgruppe, das sich unter anderem aus Ministerinnen und Ministern der UNESCO-Mitgliedstaaten sowie den Spitzen regionaler und multilateraler Institutionen zusammensetzt, sollen die Aktivitäten aller relevanten Akteure der globalen Bildungslandschaft zusammengeführt, harmonisiert und effizienter gestaltet werden.
Erklärung der Kultusministerkonferenz zur Agenda Bildung 2030
Im Oktober 2019 bekräftigte die Kultusministerkonferenz in einer ErklärungExterner Link: ihren Einsatz für die Ziele der Agenda Bildung 2030 der Vereinten Nationen. In der Erklärung unterstreicht die Kultusministerkonferenz „die hohe Übereinstimmung zwischen der Bildungspolitik der Länder und den Zielen der Agenda Bildung 2030, deren Kernziele – Teilhabe, Chancengerechtigkeit, Bildungsqualität sowie lebenslanges Lernen – Gegenstand intensiver bildungspolitischer Bestrebungen der Länder sind“.
Futures of Education – Bildung über 2030 hinausdenken
Bildung neu denken und Gestaltungsmöglichkeiten für die Zukunft entwickeln - das war das Ziel der UNESCO-Initiative „Futures of Education: Learning to BecomeExterner Link:“. Durch die Initiative wurde eine globale Debatte in Gang gesetzt, wie sich Bildung und Lernen in einer Welt, die durch zunehmende Herausforderungen, Unsicherheiten und soziale Krisen geprägt ist, verändern muss. „Futures of Education“ reiht sich damit in das Engagement der UNESCO für die globale Nachhaltigkeitsagenda 2030 ein. Im Zentrum stand dabei die Frage: Wie kann ein visionäres und langfristig tragfähiges Konzept von hochwertiger, chancengerechter und inklusiver Bildung aussehen? An der Debatte beteiligen konnten sich Menschen weltweit im Rahmen eines offenen Konsultationsprozesses. Gelenkt wurde die Initiative durch eine hochrangige internationale Kommission aus Expertinnen und Experten, die Ende 2021 den Abschlussbericht “Reimagining our futures together: a new social contract for educationExterner Link:” veröffentlicht hat. Darin wird die Notwendigkeit eines neuen Gesellschaftsvertrags betont, der Bildung als öffentliches Gut stärkt und auf den Grundsätzen wie den Menschenrechten, der Nicht-Diskriminierung, sozialer Gerechtigkeit, der Achtung der kulturellen Vielfalt sowie Fürsorge und Solidarität beruht. Hiermit setzt die UNESCO eine Reihe von wegweisenden Berichten zur Zukunft der Bildung fort [„Learning to beExterner Link:“ (1972), „Learning: The treasure withinExterner Link:“ (1996) und „Rethinking Education. Towards a global common good?Externer Link:“ (2015)].