Die Tradition der Filmstadt Potsdam begann vor mehr als hundert Jahren im Jahr 1911 mit dem Bau des heute renommierten Babelsberger Studios. Hier drehte Fritz Lang 1926 sein Meisterwerk METROPOLIS – der erste Film, der von der UNESCO im Jahr 2001 in die Liste des Weltdokumentenerbes aufgenommen wurde. Studio BabelsbergExterner Link: verfügt über 21 Studiohallen für Dreharbeiten sowie über Freigelände wie das Kulissenviertel „Neue Berliner StraßeExterner Link:“ (international: „Metropolitan Backlot“), eine der größten und modernsten Außenkulissen für Film und Fernsehen in Europa. In Babelsberg entstanden Filmproduktionen wie FRAU IM MOND und DER BLAUE ENGEL ebenso wie SONNENALLEE und JIM KNOPF oder INGLOURIOUS BASTERDS und TRIBUTE VON PANEM sowie erfolgreiche Serienformate wie GUTE ZEITEN SCHLECHTE ZEITEN, DARK und BABYLON BERLIN. Studio Babelsberg wurde 2022 von der Europäischen Filmakademie zum „Schatz der europäischen Filmkultur“ erklärt. Als Wiege der deutschen Filmindustrie hat Potsdam-Babelsberg die Entwicklung der internationalen Filmwirtschaft entscheidend geprägt und war Vorreiter bei technischen Innovationen. So befindet sich hier heute auch das erste volumetrische Studio auf dem europäischen Festland, in dem an erweiterter Realität geforscht wird und visuelle Effekte – unter anderem für Produktionen wie MATRIX – entwickelt werden.

Potsdam ist Sitz zahlreicher Institutionen und Unternehmen, darunter das Deutsche Filmorchester BabelsbergExterner Link:, das Deutsche RundfunkarchivExterner Link:, die Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLFExterner Link:, der rbbExterner Link:, die UFAExterner Link: und das ZDFExterner Link:. Allein auf dem über 46 Hektar großen Gelände der Medienstadt Babelsberg arbeiten mehr als 3.500 Menschen in rund 200 Film- und Medienunternehmen. Dazu kommen projektbezogene und produktionsbedingte Aufstockungen an Mitarbeitenden in allen Bereichen. Im Jahr 2017 wurde Potsdam von der Bundesregierung zum Media Tech Hub auserkoren und ist damit Kompetenzzentrum im Bereich der Medientechnologie. Es verbindet kreative Bereiche der Film- und Medienbranchen.

Die Netzwerke und Kooperationen der Potsdamer Firmen erstrecken sich über den ganzen Globus. In Potsdam werden jährlich mehr als hundert Drehgenehmigungen für Aufnahmen im gesamten Stadtgebiet außerhalb der Studios erteilt. Drehorte sind nicht nur die unterschiedlichen Potsdamer Viertel, sondern auch die berühmten Schlösser und Gärten des UNESCO-Welterbes. Die Außenaufnahmen schaffen einen lokalen Mehrwert für ansässige Unternehmen und tragen zum Imagefaktor der Filmstadt Potsdam bei. Auch der Tourismussektor profitiert so vom Film.

Der Themenpark Filmpark BabelsbergExterner Link: zieht jedes Jahr mehr als 300.000 Besucher an, das Filmmuseum PotsdamExterner Link: als ältestes Filmmuseum mit eigenen Sammlungen und Ausstellungen in Deutschland zählt jährlich mehr als 40.000 Besucher in den Ausstellungen und Veranstaltungen. Die Filmfestivals der Stadt ziehen jährlich 10.000 Gäste an. Folgende Veranstaltungen finden in regelmäßigen Abständen in der Landeshauptstadt statt:

Mit der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF, dem Filmgymnasium und der ersten Kinderfilmuniversität Europas engagiert sich die UNESCO Creative City of Film zudem in der Lehre und Forschung. An der Filmuniversität lernen Studierende alles rund um die Filmproduktion: vom Drehbuch über das Schauspiel bis hin zu allen Berufen, die in die Postproduktion gehen. Die Universität hat mehrere Partner, darunter das Filmorchester. Es gibt zahlreiche Ausbildungseinrichtungen wie die Electronic Media SchoolExterner Link:, das Erich-Pommer-InstitutExterner Link:, das Hasso-Plattner-InstitutExterner Link:, das Medieninnovationszentrum BabelsbergExterner Link:, die University of Digital ScienceExterner Link: und die XU Hochschule für Digitalisierung und TechnologieExterner Link:.

Video Potsdam

Zitat Stürmer

„Das Creative Cities Büro wird an der Filmuniversität angesiedelt werden. So können wir mit Lehre und Forschung unmittelbar zu den Aktivitäten im Creative Cities Network beitragen und einen Anlaufpunkt im Herzen der Medienstadt anbieten."

Professorin Susanne Stürmer, Präsidentin der Filmuniversität

Wie fördert die Stadt die Kreativwirtschaft?

Die Stadt Potsdam steht im Dialog mit der Kultur- und Kreativindustrie. Drei Themen werden hervorgehoben: die autonome Aufsicht über die Kreativzentren, die Schaffung von Möglichkeiten zur Vernetzung und die Sichtbarkeit der Kreativszene. Im Jahr 2015 wurde ein ehemaliges Verwaltungsgebäude mit knapp 5000 m² Büro- und Tätigkeitsfläche zu erschwinglichen Mieten der Kultur- und Kreativszene, zu der auch die Filmindustrie gehört, zur Verfügung gestellt.

Internationale Partnerschaften und weitere Projekte

Seit 2017 besteht zwischen Potsdam und Sansibar eine Städtepartnerschaft. Sansibar ist Gastgeber des „Zanzibar Film Festival“, eines der wichtigsten afrikanischen Filmfestivals. Die Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF und ihre Studierenden sind an dieser Veranstaltung beteiligt. Weitere Partnerschaften bestehen mit den Städten Städten Luzern und Perugia. Die Freundeskreise Potsdam-Luzern und Potsdam-Perugia organisieren in regelmäßigen Abständen mit Partnern wie dem Thalia Kino Potsdam oder dem Filmmuseum Veranstaltungen, bei denen Filme aus der Schweiz und Italien aufgeführt werden.

Jedes Jahr laden das Filmmuseum und der Studiengang Filmkulturerbe alle Altersgruppen zum Home Movie DayExterner Link: und zum UNESCO-Welttag des audiovisuellen ErbesExterner Link: ein, um ein besseres Verständnis des Films zu fördern.

Kunstinstallation
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