#SOSAfricanHeritage
UNESCO-Welterbe Vallée de Mai: Resilienz durch Wissen und Technik
In der Welterbestätte Naturreservat Vallée de Mai investierte die Seychelles Islands Foundation die #SOSAfricanHeritage-Projektmittel in Covid-19-Schutzmaterial und technisches Equipment. Dadurch konnte die Stätte geöffnet bleiben und ein Mindestmaß an Tourismus und Naturschutzmaßnahmen aufrechterhalten werden.
Das Sonderprogramm
Ziel des Sonderprogramms #SOSAfricanHeritage der Deutschen UNESCO-Kommission ist es, UNESCO-Welterbestätten und Biosphärenreservate in Ländern Afrikas bei der Bewältigung der Covid-19-Pandemie zu unterstützen. Dadurch trägt #SOSAfricanHeritage zum Erhalt selbstständiger und dauerhaft tragfähiger Organisationsstrukturen bei und sichert Räume, die der Bildung für Weltoffenheit und Nachhaltigkeit sowie der kulturellen Vielfalt gewidmet sind.
Das auf der Granitinsel Praslin gelegene Vallée de Mai ist ein 19,5 Hektar großes Gebiet, das seit prähistorischen Zeiten weitgehend unverändert geblieben ist. Die Landschaft wird von der weltweit größten Population der endemischen Coco de Mer Palme dominiert, die von globaler Bedeutung ist. Keine bekannte Pflanze weltweit hat größere Samen. Der Wald ist auch Heimat fünf weiterer endemischer Palmen sowie vieler Tierarten, die nur in einer bestimmten, räumlich abgegrenzten Umgebung vorkommen.
Einschränkungen durch Pandemie
Vor Ausbruch der Pandemie galt das Vallée de Mai als meistbesuchtes Naturwunder der Seychellen. Derzeit erlebt die Welterbestätte jedoch einen extremen Rückgang der Besuche. Gleichzeitig steigt die Wilderei auf ihre wertvollste natürliche Ressource, den Samen der Coco de Mer Palme. Während der direkte Einnahmerückgang auf 2,05 Millionen Dollar geschätzt wird, ist der ökologische Verlust durch die Wilderei der Samen nicht bezifferbar.
Die Seychelles Islands Foundation, die den Auftrag hat, das Welterbe zu erhalten, erhält keinerlei Budget von der Regierung, sondern finanziert sich selbst. Ihre Forschungs- und Überwachungstätigkeiten hängen somit vollständig von den Tourismuseinnahmen ab. Gegenwärtig musste sie ihre Arbeit entsprechend stark einschränken. Diese Situation und die zunehmende Wilderei der auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion (IUCN) stehenden Coco de Mer Palme bedrohen die Welterbestätte akut.
Abhilfe durch neue Technologie und Gesundheitsschutz
Durch das von der Deutschen UNESCO-Kommission geförderte Projekt wurde die Resilienz des Naturreservats Vallée de Mai und der umliegenden Gemeinden gegenüber der Covid-19-Krise gestärkt. Hierfür installierte die Seychelles Islands Foundation ein Alarm- und Videoüberwachungssystem im Vallée de Mai, schulte Sicherheitspersonal und stattete es entsprechend aus, um die Wilderei der Samen der Coco de Mer Palme zu verhindern. Zudem wurden mit großem Engagement der Gemeinden 100 Samen der Palme ausgepflanzt.
Um die Welterbestätte trotz der Covid-19-Pandemie unter strengen Hygieneregeln geöffnet halten zu können, wurden im Rahmen des Projekts Schutzmaterialien angeschafft sowie Lehrvideos und Informationsschilder installiert. Dadurch konnte die Welterbestätte wieder 300 Besucherinnen und Besucher pro Woche empfangen, was für die dauerhafte Finanzierung der Schutzaktivitäten der Seychelles Islands Foundation sehr wichtig ist.
Das Konsortium
Mit dem Sonderporgramm beteiligt sich die Deutsche UNESCO-Kommission am Konsortium des Internationalen Hilfsfonds 2020, der auf Initiative des Auswärtigen Amtes und des Goethe-Instituts im Sommer 2020 eingerichtet wurde, um Organisationen aus Kultur und Bildung im Ausland schnell in der Corona-Pandemie zu unterstützen.
Das Förderprojekt
- Geförderte Stätte: Vallée de Mai
- Land: Seychellen
- Art der Stätte: UNESCO-Welterbe (Naturerbe)
- Auszeichnungsjahr: 1983